Kahane, Karl
Karl Kahane (* 20. März 1920 in Wien; † 28. Juni 1993 in Venedig) war ein einflußreicher jüdischer Multimillionär, Unternehmer, wirtschaftspolitischer Berater und enger Freund von Bundeskanzler Bruno Kreisky.
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Werdegang
Kahane war 1938 aus Österreich mit der Familie nach Palästina gegangen, wo er für die britische Militärverwaltung aktiv wurde.[1] 1947 kehrte er nach Österreich zurück. Mit rückerstatteten Vermögenswerten seiner Familie legte er den Grundstein seines Geschäftsreiches.[2] Dem herkunftsjüdischen österreichischen Sozialistenführer und Kanzler Kreisky diente er als Ratgeber. Kahane half Kreisky, Kontakte zu Arafat und Sadat einzufädeln, und er hat im Konflikt zwischen Kreisky und Wiesenthal geschiedst.[3] Stets blieb er – wie die „Israel Nachrichten“ (Tel Aviv) betonten – „ein guter Jude und Zionist“.[4] Dies nicht zuletzt auch als Lobbyist der israelischen Flugzeugindustrie in Europa[5] und als Österreich-Präsident des State of Israel Bond, in welcher Eigenschaft Kahane, wie der Wiener „Kurier“ anmerkte, „mit dem Pariser Privatbankier Edmond de Rothschild Millionen für den Aufbau des Staates Israel sammelte“.[6]
Als Karl Kahane 1993 in Wien 73jährig starb, meldeten österreichische Medien das Ableben eines „Paradeunternehmers, des reichsten Mannes der Republik, dessen Vermögen auf 24 Milliarden Schilling geschätzt wird“.[6] Kahane hatte über ein Wirtschaftsimperium geherrscht, das u. a. die Industriefirmen Montana, Jungbunzlauer, Terranova und das Bankhaus Gutmann umfaßte.[7] Kahane gründete die Karl Kahane Foundation. Außerdem war er Mitbegründer des Bruno Kreisky Forums. Im Jahr vor seinem Tod hatte er seine Geschäftszentrale in die Schweiz verlegt.[6]
Auszeichnungen
- Offizier der Ehrenlegion
Familie
Karl Kahane hatte drei Kinder: Patricia Kahane (* 1953), Emil Alexander Kahane (* 1955) und Marie-Rose Kahane (* 1956).