Kapp-Aufstand

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Kapp-Lüttwitz-Putsch)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Umjubelter Einzug der Marinebrigade „Ehrhardt“ in Berlin

Der Kapp-Aufstand oder Kapp-Unternehmen (abwertend auch Kapp-Putsch, Lüttwitz-Kapp-Putsch) war eine patriotisch-konservative Gegenrevolution in Deutschland vom 13. bis 17. März 1920 gegen die damalige unrechtmäßige „Regierung“, die allein durch die Zustimmung der bolschewistischen Arbeiter- und Soldatenräte zustandekommen war. Für die militärische Ausführung des Aufstandes war das Garde-Kavallerie-Schützen-Korps zuständig. Ursache des Aufstands war die Erfüllungspolitik der linksgerichteten Regimes der Weimarer Republik gegenüber dem Versailler Friedensdiktat. Der konservative Lüttwitz-Kapp-Aufstand verstand sich als direkte Gegenbewegung zum kommunistisch kontrollierten Kieler Matrosenaufstand.

Geschichte

Die Rolle des Chefs des Truppenamtes, in: „Hans von Seeckt“ von Generalleutnant a. D. Johannes Zukertort, 1964, S. 34–35

Der Kapp-Aufstand war ein verzweifelter Rettungsversuch des Zweiten Deutschen Reiches, der, wie sich später als zutreffend erwies, als letzte Gegenwehr gegen das Schanddiktat von Versailles verstanden wurde. Demzufolge unterstützten weite Teile des deutschen Volkes den Aufstand.

Einer Anweisung der sogenannten Interalliierten Militärkontrollkommission folgend, löste Reichswehrminister Gustav Noske am 29. Februar 1920 die 6.000 Mann starke Marinebrigade von Hermann Ehrhardt (Marine-Brigade „Ehrhardt“) und die Marine-Brigade „von Loewenfeld“ auf. Dem widersetzte sich Reichswehrgeneral Walther von Lüttwitz, der am frühen Morgen des 13. März 1920 an der Spitze der ihm unterstehenden Marine-Brigade Ehrhardt das Berliner Regierungsviertel besetzte und den Vorsitzenden der Deutschen Vaterlands-Partei Wolfgang Kapp zum Reichskanzler ernannte. Dieser und der General der Infanterie von Lüttwitz erklärten die Regierung der Novemberverbrecher für abgesetzt. Freikorps und Einheiten der Reichswehr unterstützten diesen Rettungsversuch.

Das Ziel war nicht die Wiederherstellung der Monarchie, sondern die Etablierung einer national-konservativen Reichsführung und eine Revision des Schanddiktats von Versailles. Da am 9. November 1918 die Ausrufung einer deutschen „Republik“ durch den SPD-Politiker Philipp Scheidemann unrechtmäßig erfolgt war, bot sich nun Gelegenheit, diesen Schritt zu revidieren und gemeinsam über eine neue Staatsform zu beraten.

Wenige Tage zuvor, am 10. März, sprach General von Lüttwitz bei Reichspräsident Friedrich Ebert vor und forderte ultimativ die Rücknahme des Auflösungsbefehls. Gleichzeitig trug er verschiedene politische Forderungen wie die sofortige Auflösung der Nationalversammlung, Neuwahlen zum Reichstag und die Ablösung des Kommandeurs der vorläufigen Reichswehr, General Walther Reinhardt, vor. Erst nach Ablehnung dieser Forderungen kam es zum Aufstand.

Der damalige Reichskanzler Gustav Bauer (SPD) floh mitsamt seiner „Regierung“ sowie Reichspräsident Ebert über Dresden nach Stuttgart. Vorher hatten sie noch leichtfertig den Generalstreik ausgerufen, der von kommunistischen Kräften dann auch sofort für ihre Zwecke instrumentalisiert wurde. In Sachsen, in Thüringen und im Ruhrgebiet versuchten kommunistische Kräfte folgerichtig, den Generalstreik zur „proletarischen Revolution“ auszuweiten.

In Berlin und im Ruhrgebiet kam es dabei zu den größten Ausmaßen des Generalstreiks, der zum Teil auch bewaffnet geführt wurde. Nach vier Tagen brach der konservative Umsturzversuch aufgrund mangelnder Unterstützung im Verwaltungsapparat in sich zusammen. Entscheidend für das Scheitern des Staatsstreichs war die Weigerung der Ministerialbürokratie, den Anordnungen Kapps Folge zu leisten. Nach dem Kapp-Putsch bildete sich die „Rote Ruhrarmee“, die teilweise das Ruhrgebiet unter ihre Kontrolle brachte. Dieser Aufstand wurde jedoch durch die SPD-geführte Reichsregierung niedergeschlagen.

Wolfgang Kapp

Wolfgang Kapp ging ins Exil nach Schweden, stellte sich aber nach zwei Jahren der Weimarer System-Polizei und verstarb 1922 in Untersuchungshaft.

Bildergalerie

Literatur

Verweise