Ebert, Friedrich

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Friedrich Ebert)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Friedrich Ebert (Lebensrune.png 4. Februar 1871 in Heidelberg; Todesrune.png 28. Februar 1925 in Berlin), Mitglied der SPD, war der erste Reichspräsident nach der Zerstörung des Zweiten Reiches während der Zeit der sogenannten Weimarer Republik. Ebert hatte entscheidenden Anteil am Verrat der Novemberverbrecher und regierte die Hälfte seiner Amtszeit nur mit Hilfe von Ermächtigungsgesetzen.

Reichspräsident Ebert am Schreibtisch.jpg

Leben

Erste Weimarer Regierung: Paul Göhre, Wilhelm Dittmann, Hugo Haase, Friedrich Ebert (obere Reihe dritter von links), Eduard David, Eduard Bernstein
Das Badebild des „Reichspräsidenten“ Ebert aus dem Kladderadatsch

Während einer Sattlerlehre ohne Abschluß trat er in Mannheim in die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) ein, die 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) umbenannt wurde. 1891 ließ er sich zum Parteivorsitzenden der SPD in Bremen wählen. Am 12. Januar 1912 wurde Ebert in den Reichstag gewählt. Nach dem Tod des SPD-Parteivorsitzenden August Bebel wählten die Delegierten eines Parteitags in Jena am 20. September 1913 Friedrich Ebert mit 91,5 Prozent der Stimmen als Nachfolger in der Doppelspitze neben dem Rechtsanwalt Hugo Haase.

Novemberrevolte

Am 9. November 1918 verkündet Prinz Max von Baden die Abdankung des Kaisers Wilhelm II. und überträgt Ebert das Amt des Reichskanzlers. Drei führende sozialdemokratische Politiker, Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann und Otto Braun, fordern Prinz Max auf, ihrer Partei die Regierungsgeschäfte zu übergeben, bevor „alles drunter und drüber gehe“. Bei diesem Gespräch in der Reichskanzlei wird Ebert gefragt, ob er die Geschäfte im Rahmen der bisherigen deutschen Verfassung führen wolle. Ebert zögert. Gestern, so sagt er dem Kanzler, hätte er die Frage noch bejaht; heute müsse er sich erst mit seinen Freunden beraten. Trotz dieser ausweichenden Antwort übertrug Prinz Max dem einfachen Abgeordneten und Sattlerlehrling ohne Abschluß Friedrich Ebert eigenmächtig und ohne jegliche Legitimation das Reichskanzleramt mit den Worten:

„Herr Ebert, ich lege Ihnen das Deutsche Reich ans Herz.“[1]

Schon am Tage darauf endete die Kanzlerschaft Friedrich Eberts. Die Berliner Arbeiter- und Soldatenräte übertrugen die Regierungsgewalt einem „Rat der Volksbeauftragten“, dem je drei Vertreter der Mehrheits-SPD und der USPD angehörten - darunter allerdings auch Friedrich Ebert. Einen Monat später beschloß dann der Reichskongreß der Arbeiter- und Soldatenräte, auf dem die Vertreter der Mehrheits-SPD das Sagen hatten, Wahlen zur Nationalversammlung auszuschreiben. Die in Weimar tagende Nationalversammlung wählte Ebert folgerichtig am 11. Februar 1919 zum Reichspräsidenten.

Reichspräsident

Nach dem Dolchstoß veröffentlichte der „Kladderadatsch“ ein Badebild von Friedrich Ebert in Form einer Briefmarke. Diese „neue deutsche Briefmarke“ mit einem Wert von 25 Groschen sollte den amtlichen Titel „Deutsche Nationalversammlung 1919“ tragen. Paul Warncke hatte neben der Briefmarkenidee auch eine neue Volkshymne zu dem Thema geschrieben:[2]

Heil dir am Badestrand,
Herrscher im Vaterland,
Heil, Ebert, dir!
Du hast die Badebüx,
Sonst hast du weiter nix
Als deines Leibes Zier.
Heil, Ebert, dir!

Ab 1922 stellte Ebert häufiger Strafanträge gegen angebliche Verleumdungen. Jede dritte ihm bekannte Beleidigung verfolgte er, vor allem gegen Beamte und Journalisten ging er vor. Den bekanntesten Prozeß (→ Magdeburger Prozeß) führte Ebert gegen Erwin Rothardt, einem Redakteur der Mitteldeutschen Presse, der Ebert 1924 vorwarf, die Kriegsniederlage durch sein Verhalten vor und nach Kriegsende mitverschuldet zu haben. Im Verlauf des Verleumdungsprozesses, der als Dolchstoßprozess bekannt wurde, kam auch Eberts Verhalten im Januarstreik 1918 zur Sprache. Ebert behauptete hingegen, er habe sich nur in die Streikkommission wählen lassen, um den Streik so schnell wie möglich zu beenden. Das Gericht verurteilte die Journalisten, die das „Staatsoberhaupt“ herabgewürdigt hatten, im Dezember 1924 nur wegen Beleidigung. Am 23. Dezember wird im Prozeß wegen seiner Beteiligung am Berliner Januarstreik von 1918 im juristischen Sinne festgestellt, daß Ebert, indem er in die Streikleitung in der Rüstungsindustrie eingetreten war, Landesverrat begangen hat. Da Ebert bald darauf auf Grund einer Erkrankung verstarb, zog dieses Urteil jedoch keine politischen Konsequenzen für ihn nach sich.

Sechs Reden zur Besetzung von Baden und vom Ruhrgebiet (Auszug)

„Ein großer Teil des Hessenlandes ist seit dem Waffenstillstand von dem Gegner besetzt. Wir wissen, wie schwer die Last der Fremdherrschaft ist, die auf diesem Lande liegt, wie insbesondere Mainz unter der übermäßig hohen Garnison leidet, wie überall die rücksichtslos durchgesetzten großen Ansprüche an Quartiere die Wohnungsnot der einheimischen Bevölkerung ins Ungeheuerliche steigern, und sehen täglich, welche Gefahren dies für unsere Volksgesundheit mit sich bringt. Trotz der bisherigen Erfolglosigkeit unserer Bemühungen weisen wir immer wieder auf die unerhört hohen Kosten, die zwecklos verschleuderten Summen hin, die dem Reiche durch die überflüssigen Zivilbeamten und die vielen Militärpersonen mit ihrem Anhang, durch die die deutschen Friedensgarnisonen um das zwei- bis dreifache übersteigende hohe Truppenzahl, ihre Unterhaltung und ihre rücksichtslosen Requisitionen entstehen; die Beschlagnahme von Schulen für militärische Zwecke ist auch jetzt noch, fast vier Jahre nach dem Friedensschluß, in solchem Umfange aufrecht erhalten, daß an vielen Orten ein geordneter Schulbetrieb nicht möglich ist. Mit wachsender Sorge verfolgen wir, wie immer neue wertvolle Flächen Ackerlandes der Landwirtschaft des besetzten Gebietes und damit der Volksernährung entzogen werden für zwecklose Flug-, Exerzier-, Schieß-, Sport- und Spielplätze. Wir geben auch hier der lebhaften Entrüstung der Bevölkerung über die mit zynischer Rücksichtslosigkeit durchgeführte Einrichtung der französischen Bordelle Ausdruck und können es nicht verstehen, wie die Kulturwelt schweigen kann zu diesem uns aufgezwungenen Schmutz; wie sie schweigen kann zu den vielen Sittlichkeitsverbrechen, der Verseuchung der Bevölkerung durch Geschlechtskrankheiten und anderes mehr. Daß die Verwendung farbiger Truppen niederster Kultur als Aufseher über eine Bevölkerung von der hohen geistigen und wirtschaftlichen Bedeutung der Rheinländer eine herausfordernde Verletzung der Gesetze europäischer Zivilisation ist, sei auch hier erneut anklagend in die Welt hinausgerufen.
Zu diesen Bedrückungen, die seit über vier Jahren auf dem besetzten Gebiet und seinen Bewohnern lasten, hat fremde Machtwillkür jetzt neue Drangsale ersonnen. Beamte, die tun, was ihnen Pflicht und Eid gebieten, Bürger, die die Interessen ihrer Landsleute wahrnahmen, Männer, die als erwählte Vertreter ihrer Mitbürger zu Ehrenämtern in Staat und Gemeinde berufen sind, werden in der rücksichtslosesten Weise von fremden Bajonetten aus ihrer Heimat verjagt. Die Rachsucht der Gegner macht nicht vor den Frauen und Kindern, nicht vor Schwerkranken halt. Mit tiefer Entrüstung gedenke ich der unmenschlichen Ausweisung des verdienten Oberbürgermeisters Dr. Külb von Mainz, der schwerkrank aus dem Hospital von rohen Soldatenfäusten wie ein Verbrecher abgeschoben wurde, an die rücksichtslose Vertreibung des zweiten Bürgermeisters von Mainz, den Präsidenten des hessischen Landtags, Herrn Adelung. Wo bleibt da die Achtung vor den Rechten des Volkes, die Achtung vor der demokratischen Idee, wenn die erwählten Vertrauensmänner des Volkes durch rohes Faustrecht an der Erfüllung ihres Amtes verhindert und aus der Heimat vertrieben werden? Das, was hier geschieht, ist alles andere als ein Ruhmesblatt in der Geschichte eines Volkes, das einst Demokratie und Menschenrecht auf seine Fahnen schrieb.
Tiefe Dankbarkeit bringt die Leitung des Reichs, bringt das ganze deutsche Volk den Männern entgegen, die in treuer Pflichterfüllung in ihrem Amte, ihrem Berufe die Würde des deutschen Volkes und die Interessen ihrer Mitbürger so treu gewahrt haben, die lieber Freiheit und Heimat geopfert haben, als sich fremdem Joch zu beugen. Unsere Gegner glauben, die Bevölkerung des besetzten Gebietes ihrer Herrschaft gefügiger zu machen, wenn sie die Beamten und die übrigen Vertreter öffentlicher Interessen aus der angestammten Heimat verjagen. Sie werden sich auch hier täuschen. Der Gemeingeist der seit Jahren hart duldenden Bewohner des besetzten Gebiets, ihr unverbrüchliches Festhalten am deutschen Volkstum, der Heimat und dem Reiche, wird ihnen die Kraft geben zu dem festen Willen, sich nimmer in fremder Sklaverei zu ducken. Uns anderen aber erwächst die Pflicht, in enger Notgemeinschaft mit allen Kräften uns zusammenzuschließen, um mit vereintem Willen unseren bedrängten Brüdern und Schwestern in voller Hingabe beizustehen und ihnen Stärkung und Hilfe zu geben, soviel wir können; in diesem Zusammenschluß eines Volkes in Not sind wir stark genug, allen Anschlägen auf unsere Freiheit, auf deutsches Land und seine Söhne zu trotzen, bis nach der Finsternis der Gewalt der helle Tag des Rechts kommt!“[3]

BRD

In der BRD sind zahllose Schulen und Straßen nach ihm benannt, genau wie in der DDR. Die Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD, den „Werten“ der Sozialdemokratie verpflichtet, hat mittlerweile unzählige Ableger gebildet. Eine Reihe von „Gedenkstätten“ runden dabei den subtilen Einfluß der Sozialdemokratie auf die öffentliche Meinung in der BRD ab.

Zitate

  • „Solange zum Beispiel die geschichtliche Erinnerung an Friedrich den Großen nicht erstorben ist, vermag Friedrich Ebert nur bedingtes Erstaunen hervorzurufen. Der Held von Sanssouci verhält sich zum ehemaligen Bremenser Kneipenwirt ungefähr wie die Sonne zum Mond; erst wenn die Strahlen der Sonne verlöschen, vermag der Mond zu glänzen.“ [4]

Verweise



Amt Vorgänger Regierungszeit Nachfolger
Deutscher Reichspräsident Interregnum 1919 - 1925 Walter Simons

Amt Vorgänger Regierungszeit Nachfolger
Deutscher Reichskanzler Max von Baden 9. November 1918 Philipp Scheidemann

Fußnoten