Orth, Karl (1906)
Karl Orth ( 18. April 1906 in Bad Dürkheim; 20. Juli 1968 in Rheinberg-Orsoy) war ein deutscher Obergefreiter des Heeres der Wehrmacht und Ritterkreuzträger im Mannschaftsstand des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karl Orth wurde am 18. April 1906 als Sohn des Schreiners Orth in Bad Dürkheim geboren. Er war im Zivilberuf Maler und Anstreicher. Seine Familie lebte in Duisburg-Wedaz. Da Orth erst 1944 an der Kriegsfront stand, ist anzunehmen, daß er vorher ggf. Uk-gestellt war (unabkömmlich) und bei der Einberufungswelle Spätfrühling / Frühsommer zur Wehrmacht und somit zur Ausbildung eingezogen wurde.
Zweiter Weltkrieg
Erst seit sieben Wochen stand der Grenadier Karl Orth als Munitionsschütze in der Infanteriegeschütz(IG)-Kompanie[1] eines rheinisch-westfälischen Grenadierregiments an der Ostfront. Schon während dieser kurzen Zeit konnte er sich als hervorragend tapferer und umsichtiger Soldat bewähren.
Mit Tapferkeitstat zum Ritterkreuz
Der zweite Abschnitt der feindlichen Offensive südlich der Beresina hat eben begonnen. Der Zug, dem Orth angehörte, lag im Schwerpunkt der Angriffe; an zwei Stellen brachen die Sowjets durch die vorderste Infanterielinie bis zur Feuerstellung der Infanteriegeschütze durch. Hier wurden sie abgeschlagen, aber dar Zugführer war gefallen und schon rennen neue Wellen der Bolschewisten an. In diesem kritischen Augenblick fragte der Grenadier Orth nicht, ob ein anderer die Pflicht habe, die Verantwortung zu übernehmen. Er war dem Dienstalter und der Erfahrung nach einer der Jüngsten, aber er sah, daß hier einer die Führung ergreifen mußte, um den feindlichen Durchbruch durch die Verteidigungsstellung dieses Abschnitts zu verhindern.
Ohne Zögern übernahm er den Befehl über den Zug, und unter seiner Führung wurde auch der zweite Angriff abgeschlagen. Fünfzig tote Bolschewisten bleiben vor der Stellung liegen. Auch jetzt gönnte Orth sich keine Ruhe. Die Infanteriegeschütze mußten in eine neue Feuerstellung gebracht, Munition mußte herangeschafft werden. Wie ein alter erfahrener Zugführer richtete der Grenadier Orth alles zur Verteidigung ein. Als der Feind zum dritten Male angriff, war alles zu seinem Empfang bereit. Nur noch zwei Grenadiere des Zuges waren unverwundet – Orth selber hat einen schweren Oberschenkelschuß, aber mit eiserner Willenskraft hielt er sich aufrecht.
Seinem Beispiel folgten andere Verwundete, die noch eine Waffe in der Hand halten konnten. Auch der dritte Angriff der Sowjets brach unter schweren Verlusten durch die von Orth selbst geleitete Abwehr zusammen. Jetzt erst, da die schlimmste Gefahr Überstanden war und von einer anderen Einheit ein neuer Zugführer eintraf, ließ sich Orth zum Verbandsplatz bringen (anschließend mußte er zur Genesung in ein Lazarett, später erhielt er Heimaturlaub).[2]
Der Führer verlieh dem Grenadier für seine hervorragende Leistung, die von entscheidender Bedeutung für das Halten des ganzen Kampfabschnittes war, am selben Tag neben dem Eisernen Kreuz 2. und 1. Klasse das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Tod
Karl Orth verstarb 1968 in Orsoy, einem Stadtteil der niederrheinischen Stadt Rheinberg am linken Niederrhein.
Bildergalerie
Auszeichnungen (Auszug)
- Reichssportabzeichen in Silber
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Beide Klassen am 3. März 1944 als Voraussetzung für die Verleihung des Ritterkreuzes
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Infanterie-Sturmabzeichen (strittig)
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 3. März 1944 als Grenadier und Munitions-Schütze in der 13. (IG-)Kompanie/Grenadier-Regiment 453[3]