Hepburn, Katharine

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Katharine Hepburn (Aufnahme von 1934)
Katharine Hepburns Grab
Hartford, „Cedar Hill Cemetery“

Katharine Houghton Hepburn (geb. 12. Mai 1907 in Hartford, Connecticut; gest. 29. Juni 2003 in Alt Saybrook, Connecticut) war eine VS-amerikanische Schauspielerin.

Leben

Katharine Hepburn war die Tochter eines Arztes in Neuengland, VSA. Schon als Kind spielte sie gerne Theater, ihr Vater ließ ihr sogar ein kleines Theater im Garten errichten. Immer tobte sie mit Jungen herum und war deshalb bei den Mädchen wegen ihrer robusten Kraft unbeliebt. In ihrem Theaterchen spielte sie immer die Hauptrolle und ließ sich von niemanden reinreden.

Nach dem Tode ihres sehr geliebten Bruders wurde sie ernster und ging auch bald in eine berühmte Theaterschule.

Die Laufbahn war steinig, hauptsächlich wegen ihres unberechenbaren Charakters, der alles besser wußte und sich durch nichts hemmen ließ, ohne Scheu, das auch zu sagen. Da konnte es also wenig Frieden mit den Direktoren geben, die natürlich gegen eine Anfängerin stets die Stärkeren waren.

Ihre erste Filmrolle spielte sie in „Bill of Divorcement“ („Eine Scheidung“, 1932) mit John Barrymore, den sie durch ihre schauspielerische Leistung faßt in den Schatten stellte.[1] Durch George Cukor erhielt sie eine Reihe weiterer Rollen, doch es dauert ganze sechs Jahre, bis aus dem herben jungen Mädchen eine profilierte Schauspielerin mit sehr persönlichem Ruf wurde. Ihre dritte Rolle als Partnerin von Douglas Fairbanks Jr. und Adolphe Menjou in Lowell Shermans Drama „Morgenrot des Ruhms“ (1933, „Morning Glory“) brachte ihr den ersten „Oscar“ ein, drei weitere sollten im Verlauf der Jahre noch folgen. Hinzu kamen insgesamt zwölf „Oscar“–Nominierungen – ein bisher unerreichter Rekord.

Nach Hauptrollen in Produktionen wie Cukors Literaturadaption „Vier Schwestern“ (1933, Little Women), John Fords Historienstreifen „Maria von Schottland“ (1936, „Mary of Scotland“), Mark Sandrichs im Viktorianischen Zeitalter angesiedelten Geschichte „Ein aufsässiges Mädchen“ (1936, „A Woman Rebels“) oder Gregory La Cavas Theaterverfilmung „Bühneneingang“ (1937, „Stage Door“) begann mit George Cukors „Die Schwester der Braut“ (1937, „Holidays“)) und Howard Hawks’ ebenfalls dieser Gattung zuzuordnenden Streifen „Leoparden küsst man nicht“ (1938, „Bringing Up Baby“) an der Seite von Cary Grant eine einzigartige Filmkarriere.

Zwischen James Stewart und Cary Grant mußte sich Katharine Hepburn in Cukors Gesellschaftskomödie „Die Nacht vor der Hochzeit“ (1940, „The Philadelphia Story“)) entscheiden, bereits in den 1930er Jahren hatte sie oft unter Cukors Regie am Broadway gespielt, wohin sie fast 30 Jahre später zurückkehren sollte.

Bei den Dreharbeiten zu George Stevens’ amüsanten Geschichte „Die Frau, von der man spricht“ (1942, „Woman of the Year“) lernte der Star ihren Kollegen Spencer Tracy (1900–1967) kennen – aus dieser Bekanntschaft wurde eine lebenslange Freundschaft und Liebe. Der Film ist einer ihrer besten Beziehungskomödien: Spencer Tracy und Katharine Hepburn als Paar, ein Film, in dem es knistert und zischt, gekonnt, elegant und spitz zugleich. Beide bildeten eines der beliebtesten Leinwandidole der 1940er und 1950er Jahre, Hepburn und Tracy galten als perfektes und typisch-amerikanisches Paar, wenngleich sie nie heirateten, da Tracys Frau sich aus religiösen Gründen nicht scheiden lassen wollte.

1962 unterbrach die Hepburn ihre Filmkarriere für fünf Jahre, um den schwerkranken Spencer Tracy bis zu seinem Tod zu pflegen. Nach dem Ableben ihres Lebensgefährten am 10. Juni 1967 soll sie – so sagen es ihre Freunde – geselliger geworden sein und die Schauspielerin selbst meinte von sich in einem Gespräch:

„Früher habe ich meine Zuschauer und Kritiker als Feinde betrachtet, gegen die ich mich behaupten muß, die ich erobern soll. Das ist vorbei. Heute sprechen mich Leute auf der Straße an, sagen nette Dinge und ich habe eigentlich das Gefühl, daß sie es so meinen. Ich fühle mich auf der Welt zu Hause und ich bilde mir ein, die Leute freuen sich über mich.“

Danach stand die Hepburn nur noch sporadisch vor der Kamera. Einer ihrer letzten großen Rollen war 1981 die der Ethel Thayer in Mark Rydells Tragikkomödie „Am goldenen See“ („On Golden Pond“)) an der Seite von Henry Fonda. Auch diese exzellent gespielte Altersrolle brachte ihr, der großen Hepburn, noch einmal einen „Oscar“ ein, ebenso wie ihrem Kollegen Henry Fonda.

1994 hatte die vielfach ausgezeichnete Katharine Hepburn 86–jährig trotz ihrer Krankheit noch eine Gastrolle als Tante Ginny in der Liebeskomödie „Love Affair“, einem Neuverfilmung von Leo McCareys „Die große Liebe meines Lebens“ („An Affair to Remember“) mit Cary Grant und Deborah Kerr aus dem Jahre 1957.

Katharine Hepburn lebte bereits seit Mitte der 1990er Jahre gänzlich von der Öffentlichkeit zurückgezogen auf ihrem Familienlandsitz „Old Saybrook“ in Connecticut. Im Mai 2001 wurde die 94-Jährige Hollywood–Diva nach einem Besuch bei ihrem Hausarzt umgehend in das Hartford-Krankenhaus in Connecticut überwiesen. Sie unterzog sich dort einer Reihe von Tests, die klären sollten, wie stabil ihr Zustand ist. Es gebe aber keinen Anlaß zur Besorgnis, so ein Verwandter in einer Pressemitteilung, Hepburn leide unter einer Infektion. Bereits im Jahre 1999 war schon vermutet worden, daß es der vierfachen Oscarpreisträgerin schlecht ginge. Sie bestritt dies, litt aber damals schon unter der unheilbaren Parkinsonschen Krankheit.

Die Kinolegende Katharine Hepburn, die zu einer der größten Stars des alten Hollywood zählt, starb am 29. Juni 2003 im Kreis ihrer Familie mit 96 Jahren in ihrem Haus in Old Saybrook. Die letzte Ruhe fand sie auf dem „Cedar Hill Cemetery“ ihrer Geburtstadt Hartford.

Auszeichnungen

  • 1933: Oscar als Beste Hauptdarstellerin für „Morgenrot des Ruhms“
  • 1967: Oscar als Beste Hauptdarstellerin für „Rat mal, wer zum Essen kommt“
  • 1968: Oscar als Beste Hauptdarstellerin für „Der Löwe im Winter“
  • 1979: Screen Actors Guild Life Achievement Award für ihr Lebenswerk und ihre Verdienste um die Schauspielerei
  • 1981: Oscar als Beste Hauptdarstellerin für „Am goldenen See“
  • 1989: American Comedy Awards
  • Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6288 Hollywood Blvd.)
  • Platz 1 der Top 25 der weiblichen Filmstars in der Liste des American Film Institute
  • Fachjournalisten wählten sie 1983 zur „Besten Filmschauspielerin aller Zeiten“ und 1995 zur „Besten Schauspielerin in der 100-jährigen Geschichte des Films“.

Filmographie (Auswahl)

  • 1932: Eine Scheidung (A Bill of Divorcement)
  • 1933: Ihr großes Erlebnis (Christopher Strong)
  • 1933: Morgenrot des Ruhms (Morning Glory)
  • 1933: Vier Schwestern (Little Women)
  • 1934: Spitfire
  • 1934: The Little Minister
  • 1935: Break of Hearts
  • 1935: Alice Adams
  • 1936: Sylvia Scarlett
  • 1936: Maria von Schottland (Mary of Scotland)
  • 1936: Ein aufsässiges Mädchen (A Woman Rebels)
  • 1937: Quality Street
  • 1937: Bühneneingang (Stage Door)
  • 1938: Leoparden küßt man nicht (Bringing up Baby)
  • 1938: Die Schwester der Braut (Holiday)
  • 1940: Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story)
  • 1942: Die Frau, von der man spricht (Woman of the Year)
  • 1942: Die ganze Wahrheit (Keeper of the Flame)
  • 1943: Stage Door Canteen
  • 1944: Dragon Seed
  • 1945: Zu klug für die Liebe (Without Love)
  • 1946: Der unbekannte Geliebte (Undercurrent)
  • 1947: Endlos ist die Prärie (The Sea of Grass)
  • 1947: Clara Schumanns große Liebe (Song of Love)
  • 1948: Der beste Mann (State of the Union)
  • 1949: Ehekrieg (Adam’s Rib)
  • 1951: African Queen (The African Queen)
  • 1952: Pat und Mike (Pat and Mike)
  • 1955: Traum meines Lebens (Summertime)
  • 1956: Der Regenmacher (The Rainmaker)
  • 1956: Der eiserne Unterrock (The Iron Petticoat)
  • 1957: Eine Frau, die alles weiß (Desk Set)
  • 1959: Plötzlich im letzten Sommer (Suddenly Last Summer)
  • 1962: Long Day’s Journey into Night
  • 1967: Rat mal, wer zum Essen kommt (Guess Who’s Coming to Dinner)
  • 1968: Der Löwe im Winter (The Lion in Winter)
  • 1969: Die Irre von Chaillot (The Madwoman of Chaillot)
  • 1971: Die Trojanerinnen (The Trojan Women)
  • 1973: Empfindliches Gleichgewicht (A Delicate Balance)
  • 1975: Mit Dynamit und frommen Sprüchen (Rooster Cogburn)
  • 1978: Das große Abenteuer im Ballon (Olly Olly Oxen Free)
  • 1981: Am goldenen See (On Golden Pond)
  • 1985: Grace Quigleys letzte Chance (The Ultimate Solution of Grace Quigley)
  • 1994: Perfect Love Affair (Love Affair)

Schriften

  • The Making of The African Queen, or: How I Went to Africa With Bogart, Bacall and Huston and Almost Lost My Mind" (African Queen, Oder wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika fuhr und beinahe den Verstand verlor), 1987
  • Stories of My Life (Ich- Geschichten meines Lebens), Autobiographie, 1991

Literatur

  • Andrea Thain: Katharine Hepburn. Eine Biographie, 1993
  • Ronald Bergan: Katherine Hepburn: An Independent Woman, 1996
  • Christopher P. Andersen: An Affair to Remember: The Remarkable Love Story of Katharine Hepburn and Spencer Tracy, 1997
  • Katharine Hepburn: A Life in Pictures, 1998, Fotoband
  • Barbara Leaming: Katharine Hepburn, 2000, Fotoband

Fußnoten