Klein, Felix (1967)
Felix Klein (geb. 1967 in Darmstadt) ist ein deutscher Diplomat in der BRD. Er ist „Beauftragter für jüdisches Leben[1] und gegen Antisemitismus“[2] der BRD.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Klein studierte Rechtswissenschaften und durchlief von 1994 bis 1996 seine diplomatische Ausbildung beim Auswärtigen Amt.
Felix Klein war Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes für die Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen. In dieser Funktion war er Hauptansprechpartner des Außenministeriums für international tätige jüdische Organisationen und koordinierte die außenpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung bei der Antisemitismusbekämpfung.
Seit April 2018 ist Felix Klein Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung. Er wurde vom Zentralrat der Juden, Josef Schuster[3] und anderen jüdischen Organisationen für das Amt vorgeschlagen.
Klein hat sich im Mai 2018 dafür ausgesprochen, den Toten-Hosen-Sänger Campino mit dem Bundesverdienstkreuz auszuzeichnen. Grund ist die Kritik Campinos an der Verleihung des „ECHO“ an die beiden moslemischen Rapper Kollegah und Farid Bang.
Klein hat im Mai 2018 die Karikatur des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in der „Süddeutschen Zeitung“ scharf kritisiert.[4] Anlaß der Karikatur war der Sieg der israelischen Sängerin Netta Barzilai beim Eurovision Song Contest 2018 (ESC) in Lissabon. Dem Karikaturisten Dieter Hanitzsch wurde daraufhin gekündigt.
Klein forderte 2020 mehr Einsatz gegen Judenhass an den Schulen – und bessere Lehrbücher: „In einigen Bundesländern müssen bereits antisemitische Vorfälle in den Schulen gemeldet werden. Das sollte es bundesweit geben.“[5]
Mitgliedschaften / Ämter
Zitate
- „Ich habe schon seit meiner Schulzeit einige jüdische Freunde. 1986 war ich das erste Mal in Israel. Das war im Rahmen einer Orchesterreise, weil ich Geige spiele. Wir sind damals von Darmstadt aus nach Haifa gefahren. Dieses Land mit seiner multikulturellen Atmosphäre hat mich von Anfang an fasziniert! Das war der Beginn meiner Verbindung zum jüdischen Staat. Auch sonst ist klassische Musik für mich ein großer Faktor. Ich habe mich viel mit jüdischen Komponisten beschäftigt. In meinen verschiedenen diplomatischen Funktionen hatte ich außerdem immer wieder mit meinen israelischen Kollegen zu tun.
Erst einmal muss ich Strukturen aufbauen und meine Truppe zusammenbringen. Ich bin selbst kein Jude, deshalb möchte ich mindestens einen jüdischen Mitarbeiter im Team haben. Mein Amt ist im Innenministerium angesiedelt. Deshalb will ich alle Experten, die sich mit dem Thema beschäftigen, an einen Tisch bringen. Ein akutes Thema wird die Kriminalstatistik sein. Laut dieser werden 90 Prozent der antisemitischen Straftaten von Rechtsradikalen begangen. Von Juden in Deutschland höre ich aber etwas anderes.[6] Vor allem der muslimische Antisemitismus ist stärker, als es in der Statistik zum Ausdruck kommt. Aber wir haben bisher nur diese Zahlen. Ich will auch dazu beitragen, dass das Problem des Antisemitismus sichtbarer wird. Da fehlt bislang etwas Öffentlichkeit. Das ist übrigens kein jüdisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Das muss deutlich werden!
Ich habe den Rückhalt der gesamten Bundesregierung, nicht nur des Innenministeriums. Darüber freue ich mich. Mit Innenminister Horst Seehofer hatte ich bereits ein sehr gutes Gespräch. Da hat er mir seine volle Unterstützung zugesagt und versichert, dass ich organisatorisch große Unabhängigkeit habe. Ich kann zum Beispiel im Ministerium Zuarbeit einfordern. Aber natürlich muss ich mich auch mit Leuten wie dem Staatssekretär Markus Kerber abstimmen. Aber als Koordinator der Bundesregierung werde ich auch andere Ministerien um Unterstützung bitten. Da habe ich mit meinem Beamten-Hintergrund viel Erfahrung.“[7]
Verweise
- Thorsten Hinz: Spätpubertäre Staatskünstler, Junge Freiheit, 21. Mai 2018 (→ Campino)