Hamsun, Knut

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Knut Hamsun, Portrait von Alfredo Andersen

Knut Hamsun (Lebensrune.png 4. August 1859 in Lom, Fylke Oppland, Norwegen; Todesrune.png 19. Februar 1952 in Nørholm bei Grimstad), geboren als Knud Pedersen, war einer der bedeutendsten norwegischen Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts und erhielt 1920 den Literaturnobelpreis für sein Werk „Segen der Erde“, welches 1917 als „Markens Grøde“ in Norwegen erschienen war. Seine zweite Ehefrau war die 22 Jahre jüngere Schauspielerin Marie Andersen, die als Kinderbuchautorin unter dem Namen Marie Hamsun bekannt wurde.

Leben

Eine erste breite Leserschaft fand Hamsun bereits in den 1890er Jahren in Deutschland, erst mehr als 20 Jahre später erfolgte sein eigentlicher Durchbruch in Skandinavien.

Zeit des Nationalsozialismus

Knut hamsun.jpg

Hamsun schenkte Joseph Goebbels seine Nobelpreismedaille und bezeichnete Adolf Hitler als „Krieger für die Menschheit“.[1] Hamsun war ein großer Bewunderer Deutschlands und ein entschiedener Gegner des britischen Imperialismus sowie des Kommunismus. Sehr entscheidend für Hamsuns antibritische Einstellung war das britische Vorgehen im Burenkrieg. Schon im Ersten Weltkrieg war er für die deutsche Position öffentlich eingetreten. Deutschland symbolisierte für Hamsun das „junge Europa“. Er blieb ein Freund Deutschlands bis zu seinem Tode. Zur Zeit des Nationalsozialismus bezog er öffentlich für die Politik Hitlers Stellung. So griff er 1935 Carl von Ossietzky, der in dem deutschen KL Esterwegen bei Papenburg gefangen saß, scharf an, u. a. in der Zeitung Aftenposten. Er bezeichnete ihn als „merkwürdigen Friedensfreund“, der vorsätzlich in Deutschland geblieben sei, um als Märtyrer erscheinen zu können. „Wenn die (deutsche) Regierung Konzentrationslager einrichtet, so sollten Sie und die Welt verstehen, daß das gute Gründe hat“, schrieb er an einen Ingenieur, der sich für Ossietzky eingesetzt hatte. Als Carl von Ossietzky 1935 den Friedensnobelpreis erhielt, äußerte Hamsun öffentlich massive Kritik. Ferner rief Hamsun 1936 zur Wahl Vidkun Quislings zum Führer der norwegischen Nasjonal Samling auf und appellierte 1940 anläßlich des präventivkriegstaktisch begründeten deutschen Unternehmens „Weserübung“ in Norwegen an seine Landsleute: „Norweger! Werft das Gewehr weg und geht wieder nach Hause! Die Deutschen kämpfen für uns alle und brechen jetzt Englands Tyrannei über uns und alle Neutralen.“ Am 7. Mai 1945 erschien ein Nachruf Hamsuns auf Adolf Hitler in „Aftenposten“, worin er diesen als „reformatorische Gestalt höchsten Ranges“ bezeichnete.

Der Nachruf Hamsuns lautete:

„Ich bin nicht würdig, über Adolf Hitler mit lauter Stimme zu sprechen und zu irgend welchen rührseligen Redereien laden sein Leben und sein Wirken nicht ein. Er war ein Kämpfer für die Menschheit und ein Verkünder der Botschaft vom Recht für alle Nationen. Er war eine reformatorische Gestalt von höchstem Range und sein historisches Schicksal war, daß er in einer Zeit beispielloser Niedertracht wirken mußte, die ihn am Ende zu Boden schlug.“

Internierung durch die Demokraten ab 1945

Die Nordische Gesellschaft sandte Knut Hamsun 1939 an seinem 80. Geburtstag Glückwünsche aus dem Deutschen Reich
Knut Hamsun mit seiner Familie; zu seiner Linken Ehefrau Marie. Vor den Eltern Tochter Cecilia (1917–1985), Sohn Tore Knutsen (1912–1995), Tochter Ellinor (1915–1987; Schauspielerin) und ganz rechts Sohn Arild (Arnhild; 1914–1988), der als ausländischer Freiwilliger der Waffen-SS an der Ostfront und in der SS-Standarte „Kurt Eggers“ diente. Beide Brüder waren Dichter, Tore, Maler, jedoch der bekanntere. Das Bild zeigt die Familie im Jahr 1940 auf dem Landgut Nørholm in Grimstad, einer Landwirtschaft, die Arild nach dem Vater übernahm. Auf dem Bild fehlt Halbschwester Victoria (1902–1980), Tochter aus Hamsuns erster Ehe mit Berglioth Bassøe Bech (1873–1943), die wiederum davor mit dem Deutschen Eduard Göpfert (1871–1911) verheiratet war.
Knut Hamsun im hohen Alter

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hamsun aufgrund seiner deutschfreundlichen Haltung, und nicht zuletzt aufgrund seines treuen Bekenntnisses zur geschichtlichen Größe Adolf Hitlers, zunächst in ein Altersheim in Landvik eingewiesen, unter dem Vorwand, daß er „psychisch geschwächt” sei. Danach zwangsinternierte man ihn vorübergehend in die psychiatrische Klinik in Vinderen (Oslo). Eine Verurteilung als „dauernd seelisch geschwächt“ widerlegte Hamsun sowohl in seiner Verteidigungsschrift 1947 als auch mit seinem letzten mit unverminderter Seelenkraft geschriebenen Buch „På gjengrodde Stier“ (Auf überwachsenen Pfaden, 1949), in dem er sein Verhalten begründete, ohne dabei die von ihm geforderte und opportune „Reue“ an den Tag zu legen.

Vor Gericht wurde Hamsun aufgrund seiner politischen Haltung und Weltanschauung zu einer „Entschädigung“ von 325.000 Kronen zuzüglich Zinsen und Verfahrenskosten wegen „Schaden gegenüber dem norwegischen Staat“ verurteilt. Die Geldstrafe war derart hoch, daß sie den finanziellen Ruin für Hamsun bedeutete.

Tod

Knut Hamsun war neben Henrik Ibsen der bedeutenste Schriftsteller Norwegens, was ihm allerdings sein ab 1945 demokratisch gewordenes Heimatland mit Undank, schwer demütigender Behandlung[2] und Entschädigungsforderungen dankte, so daß er 1952 verarmt auf seinem Gut Nørholm bei Grimstad starb.

Zitate

  • „Wir warteten Monate, wir warteten Jahre. So kam sie endlich, die Landung in Europa, Wie es vorauszusehen war, kam sie mit Wucht, aber Deutschland hatte den Empfang bereitet. Wie die Front im Osten bis zum heutigen Tag ungebrochen ist, so wird auch die Front im Westen stehen bis zum Ende. Das ist kein Wunschtraum. Es geht hier um Europas Schicksal, um Leben oder Tod. Europa aber wird das Leben wählen.“ — Über die Landung in der Normandie[3]

Werke (Auswahl)

  • Fra det moderne Amerikas Aandsliv (1889)
  • Hunger (1890, dt. 1890), ISBN 3-423-11398-7
  • Mysterien (1892, dt. 1894), ISBN 3-423-11157-7, Hörspiel, 1959, Regie: Gert Westphal, Musik: Bernd Scholz, ISBN 3-89813-341-9
  • Redakteur Lynge (1893, dt. 1898)
  • Neue Erde (dt. 1894)
  • Pan (1894, dt. 1895), ISBN 3-423-12709-0
  • Victoria – Die Geschichte einer Liebe (1898, dt. 1899), ISBN 3-423-12639-6
  • Im Märchenland – Erlebtes und Geträumtes aus Kaukasien (dt. 1903)
  • Schwärmer (1904, dt. 1905)
  • Der wilde Chor, Gedichte (1904, dt. 1926)
  • Kämpfende Kräfte, Novellen (1905) (PDF-Datei)
  • Benoni (dt. 1909)
  • Rosa (dt. 1909)
  • Abenteurer; ausgewählte Erzählungen (1914) (PDF-Datei)
  • Erzählungen von Knut Hamsun (1917) (PDF-Datei)
  • Segen der Erde (1918) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Gedämpftes Saitenspiel, Roman (1921) (PDF-Datei)
  • Victoria; die Geschichte einer Liebe (1921) (PDF-Datei)
  • Gesammelte Werke (1922) (PDF-Datei)
  • Unter Herbststernen, Roman (1922) (PDF-Datei)
  • Neue Erde, Roman (1923) (PDF-Datei)
  • Das letzte Kapitel (1923, dt. 1924)
  • Die „Landstreicher-Trilogie“:
    • Landstreicher (dt. 1928)
    • August Weltumsegler (1930)
    • Nach Jahr und Tag (1933)
  • Der Ring schließt sich (1936, dt. 1936)
  • Auf überwachsenen Pfaden (dt. 1949), ISBN 3-423-12942-5

Verweise

Fußnoten

  1. Hendrik Werner: Knut Hamsun – mal Volksheld, mal Nazi-Helfer, Die Welt, 5. August 2009
  2. So wurde der bereits im 90. Lebensjahr stehende Hamsun zum Beispiel, als er von der Polizei ankündigungslos aus seiner Zwangsunterbringung abgeführt wurde, ohne Not gezwungen, halb unbekleidet vor dem norwegischen Demokratentribunal zu erscheinen (Vgl.: Auf überwachsenen Pfaden, Paul List Verlag 1950, S. 40)
  3. zitiert in: Marburger Zeitung, 13. Juni 1944, S. 2