Ausländische Freiwillige der Waffen-SS

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Ausländische Freiwilligenverbände der Waffen-SS waren militärische Einheiten im Zweiten Weltkrieg, die aus Angehörigen fremder Staaten gebildet wurden und die in der Waffen-SS dienten. Ihre Soldaten stammten aus verbündeten und neutralen Ländern oder solchen, die vom Großdeutschen Reich aus präventivkriegstaktischen Gründen besetzt worden waren. Sie dienten in verschiedenen Freiformationen (Legionen) und SS-Divisionen.

Erläuterung

Die Freiwilligen waren im Willen vereint, ihre Heimat vor der tödlichen Bedrohung des Bolschewismus zu schützen. Die Männer kämpften, um europäische Menschen vor der Vernichtung zu bewahren. Nur für dieses Ziel wurde der Kampf bis zum Schluß an allen Fronten treu geführt, immer in der Hoffnung, den zahlenmäßig aussichtslos überlegenen Feind doch noch irgendwie aufhalten zu können. In der Schlacht um Berlin waren es Franzosen und Norweger, die zusammen mit deutschen Soldaten die Reichskanzlei bis zum Letzten verteidigten.

Die europäischen Freiwilligenverbände wurden ausschließlich an der Ostfront gegen den Bolschewismus eingesetzt, eine Ausnahme bildete die 34. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Landstorm Nederland“ (niederländische Nr. 2), welche zur Verteidigung der Niederlande gegen die vorrückenden Westalliierten kämpfte.

Um nach dem Endsieg ein Europa zu schaffen, in dem die aufbauwilligen Völker gleiche Rechte genießen sollten, meldeten sich Germanen und Freiwillige aus ganz Europa zu den Waffen. Das gemeinsame Fronterlebnis sollte Europa vereinen und das Fundament für die neue Zeit gründen.

In den Ostlegionen der Wehrmacht (→ Ausländische Freiwillige der Wehrmacht), in der Wlassow-Armee und in anderen Einheiten dienten zusammen etwa eine Million Männer, welche aus dem Gebiet der Sowjetunion stammten.

Geschichte

Zahlen

Ritterkreuzträger Harald Nugiseks (links) 1999 bei der Beisetzung von Eichenlaubträger SS-Standartenführer Alfons Rebane auf dem Waldfriedhof in Tallinn

Von anfänglich 28.500 Mann (1939) wuchs die Waffen-SS stark an. In den 38 Divisionen der Waffen-SS, mit ihren Ende 1944 rund 910.000 Mann, dienten insgesamt nach Herkunft:

Die meisten ausländischen Freiwilligen kamen aus den Niederlanden und Ungarn (jeweils 40.000), weitere starke Kontingente stellten Letten (35.000), Kosaken (35.000), Ukrainer (25.000), Esten (25.000), Russen (20.000).[2] Etwa jeder vierte bis fünfte Angehörige der Waffen-SS war Ungarn- oder Rumäniendeutscher.

Bandenbekämpfung

Einige Divisionen der Waffen-SS wurden in den besetzten Staaten eingesetzt, in denen der kriegsrechtswidrige Widerstand nach der militärischen Niederlage von einem kleinen Teil der Bevölkerung als bewaffneter Bandenkampf fortgesetzt wurde, so in Jugoslawien, Frankreich und vor allem auf dem Gebiet der Sowjetunion. Für die Bekämpfung dieser Banden wurden vorwiegend ausländische Verbände der Waffen-SS eingesetzt, welche mit den lokalen Gegebenheiten vertraut waren.

Baltikum

In den baltischen Ländern sollten zunächst nur Polizeieinheiten gebildet werden, um keinen Anspruch auf eine eigene Staatenbildung entstehen zu lassen. Ab 1943 wurden in Estland und Lettland SS-Divisionen gebildet. Zwei lettische Divisionen, die 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1) und die 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2), waren am Nordflügel der Ostfront eingesetzt. Die Freiwilligen, die bereits den bolschewistischen Mordterror Stalins 1940-1941 erlebt hatten, waren von der festen Entschlossenheit, der jüdischen Gefahr unter Aufbietung aller Kräfte entgegenzutreten. Die 15. Division wurde im Juli 1944 aufgerieben, wieder neu aufgestellt und ging in Pommern bei der Sicherung von Fluchtwegen der Zivilisten kämpfend unter. Die 19. Division kapitulierte nach dem 9. Mai 1945 im Kurlandkessel und geriet in bolschewistische Gefangenschaft, viele aber konnten den Widerstand als Waldbrüder fortsetzen. Die Gesamtzahl der Letten, die in Polizei, SS- und Wehrmachtseinheiten kämpften, lag bei über 100.000.

Auch eine estnische Brigade wurde ab Oktober 1943 am Nordflügel der Ostfront eingesetzt. Die Brigade wurde im Januar 1944 zur 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1) aufgestockt. Nach erfolgreichen Fronteinsätzen gegen die Rote Armee und Bandenkampf gegen bolschewistische Verbrecher wurde sie im August 1944 bei Tartu im Kampf gegen die feindliche Übermacht teilweise aufgerieben, ihre Reste wurden in Schlesien eingesetzt. Tausende Vertriebene verdanken den freiwilligen SS-Landsern ihr Leben. Die Gesamtzahl der in Verbänden der SS, Polizei, Schutzmannschaften und Wehrmacht kämpfenden Esten lag bei rund 72.000, die meisten von ihnen fielen im Kampf für ein freies Europa.

Tradition nach 1945

In Lettlands Hauptstadt Riga findet jährlich am 16. März ein Marsch zum Gedenken an die heldenhaften Männer der lettischen SS-Divisonen statt, welcher von der Veteranenorganisation der lettischen SS-Männer und heimattreuen Parteien organisiert wird.

Freiwilligen-Verbände der Waffen-SS (Auswahl)

Hauptartikel: Liste der SS-Divisionen

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Franz W. Seidler: Avantgarde für Europa: Ausländische Freiwillige in Wehrmacht und Waffen-SS,[3] Pour le Mérite – Verlag für Militärgeschichte (2004), ISBN 978-3932381263
  • Felix Steiner: Die Freiwilligen der Waffen-SS, Idee und Opfergang, DVG Deutsche Verlagsgesellschaft, 8. Auflage (1992), ISBN 978-3920722092
  • Gordon Williamson: Die Waffen-SS, 24. bis 38. Division und Freiwilligen-Legionen und ihre Flaggen, Brandenburgisches Verlagshaus (2011), ISBN 978-3941557482
  • Steffen Werther: Dänische Freiwillige in der Waffen-SS, Wissenschaftlicher Verlag Berlin (2004), ISBN 978-3865730367

Verweise

Fußnoten

  1. Zahlen nach Hans Werner Neulen: Eurofaschismus und der Zweite Weltkrieg – Europas verratene Söhne, Universitas, München 1980, S. 169 f.
  2. Freiwillige in der Waffen-SS, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 570–572 (571)
  3. Mit dem Ostfeldzug bekam der Zweite Weltkrieg eine neue Dimension: Die Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus empfanden Menschen aller europäischen Nationen als ihr ureigenstes Anliegen. Auch wenn ihr Land von deutschen Truppen besetzt war, waren sie bereit, an deutscher Seite für ein freies, antibolschewistisches Europa der selbstbestimmten Völker zu kämpfen. Tausende meldeten sich daher als Freiwillige und wurden in multinationalen Einheiten der Waffen-SS und der Deutschen Wehrmacht ausgebildet und im Osten eingesetzt. Am Ende kämpften rund eine halbe Million Ausländer unter deutschem Kommando. Der Kampf ging verloren, und die Masse der Freiwilligen mußte ihren Einsatz an deutscher Seite nach Kriegsende grausam büßen, aber die Bolschewisierung unseres ganzen Kontinents hatten sie verhindern können. Der Autor untersucht die Frage, ob es sich bei diesen freiwilligen Ausländern um die Vorkämpfer der europäischen Einheit gehandelt hat.