Kollateralschaden

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Der Ausdruck Kollateralschaden („collateral damage“ = „Begleitschaden“) ist ein Euphemismus (ein beschönigendes Wort) für die Schäden und Verluste bei nicht-militärischen Zielen während Kriegshandlungen.

Die Nebensächlichkeit des Flächenbombardements

Das englische Wort „collateral“ bedeutet eigentlich: „nebensächlich“. Der Ausdruck ist jedoch so höhnisch, daß er eigentlich nicht bloßer „Euphemismus“, sondern besser „Propagandalüge“ genannt werden sollte. In der Realität handelt es sich faktisch um eine spezifisch moderne Kriegführung, die – gerade nicht „begleitend“, sondern tatsächlich vorrangig und vor allem – die attackierte Wirtschaft, die Nahrungsmittelerzeugung, die staatliche Ordnung, die Infrastruktur und die Zivilbevölkerung schwer schädigt.

Das Zahlenverhältnis nicht-militärischer zu militärischen Kriegsopfern

Mutmaßlich haben die Fernsehzuschauer der öffentlich-rechtlichen Programme in der BRD, in den NATO-Kriegen – seit den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts – im Kosovo, im Irak und in Afghanistan, kein einziges Wort häufiger gehört als „Kollateralschaden“. Die rein propagandistische, verfälschende und kaum überbietbar zynische Verwendung dieses Ausdrucks wird deutlich, wenn man das Zahlenverhältnis zwischen nicht-bewaffneten und bewaffneten Kriegsopfern während der Entwicklung der Militärtechnik der letzten einhundert Jahre berücksichtigt: Die etwa zwei Millionen toten Vietnamesen, die der Vietnam-Krieg dort forderte, konnten nurmehr mühsam gerechtfertigt werden als bedingt durch die bürgerkriegsförmigen Auseinandersetzungen, die diesen Krieg gekennzeichnet haben.

Namentlich jedoch beide Irak-Kriege haben Formen von Massentötungen unbeteiligter Unbewaffneter, von Verwüstung, von radioaktiver Verseuchung, von chemischer Intoxikation weiter Flächen und Wasserquellen mit sich gebracht, daß nicht allein die vorgebrachten Kriegslügen des amerikanischen Aggressors nicht zu überzeugen vermögen, sondern sich vielmehr ganz direkt die Frage stellt, ob es tatsächlich irgendeinen Kriegszweck gegeben hat – außer der erkennbaren Absicht, vollständige, dauerhafte, irreparable Vernichtung aller Zivilisationsleistungen dort, der Volksgesundheit und aller einheimischen Traditionen, zu bewirken.

Gifttod, Mutation und Chemiekrebs in der „Wiege der Menschheitskultur“

Die frühzeitig – nach dem vergleichsweise raschen Sturz Saddam Husseins – laut gewordenen Warnungen, Bagdad sei eine „Wiege der Menschheitszivilisation“ mit einem der ältesten Schriftsysteme der Menschheitsgeschichte (und entsprechenden unersetzlichen Artefakten im dortigen geplünderten Nationalmuseum), haben höchste amerikanische Diplomaten wiederholt mit offenem Gelächter und abschätzigen Gesten beantwortet.

Vielleicht also wird das Wort „Kollateralschaden“ (das sogenannte „Unwort“ des Jahres 1999 in der öffiziösen BRD-Sprachpflege) späterhin noch Karriere machen und sich zum Unwort des Jahrhunderts aufschwingen, da mehr und mehr Aspekte des militärisch-ökonomischen Kriegshandelns der VSA durch Jahrzehnte hindurch bei ruhiger Betrachtung als pure Verwüstungsanstrengung erscheinen müssen.

Verschwörungstheorie

Vorläufig unter der verdachtheischenden Überschrift „Verschwörungstheorie“ wird jetzt noch die Annahme subsumiert, das eigentliche Kriegsziel der VS-amerikanischen sogenannten „engagements“ und des sogenannten „nation buildings“ sei der Versuch, durch systematische Chaotisierung halber Kontinente die ökonomischen Konkurrenten Japan, China, BRD und Korea von öffentlichen Aufträgen in diesen verwüsteten Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens fernzuhalten (weil schlechterdings – unter den künstlich herbeigeführten Zuständen vollständiger Zersetzung und Zerstörung – keine regulären Industrie-Ausschreibungen durchgeführt werden können, VS-amerikansiche Firmen jedoch begleitend – kollateral – im Gefolge der VS-Army als sogenannte „joint venture partners“ stets bereitstehen).

Siehe auch

Literatur

  • Geiko Müller-Fahrenholz: In göttlicher Mission. Politik im Namen des Herrn – Warum George W. Bush die Welt erlösen will. Mit einem Vorwort von Eugen Drewermann. Knaur Taschenbuch, München 2003, ISBN 3-426-77722-3

Verweise