Kracht, Christian (1921)

Christian Kracht ( 8. Juni 1921 in Hamburg; 21. August 2011 bei Genf) war ein deutscher Verlagsmanager.

Werdegang

Christian Kracht wurde 1921 in Hamburg geboren. Er wuchs in einem sozialdemokratischen Elternhaus in Meldorf/Schleswig-Holstein auf. Er war in der Hitlerjugend und diente im Zweiten Weltkrieg beim hanseatischen Infanterieregiment 76, den er mit einer Verwundung überstand. Als einer der ersten Journalisten erhielt er dann jedoch Ende der 1940er Jahre ein Stipendium zum Journalistikstudium in den Vereinigten Staaten von Amerika, an der State University von Montana. Danach volontierte er beim „San Francisco Chronicle“.

Wirken

Christian Kracht gehörte im Dezember 1945 zu der Redaktionsgruppe um Hans Zehrer, die von der britischen Besatzungsmacht den Auftrag erhielt, im halbzerstörten Hamburger Broschek-Haus die neue zionistische Zeitung „Die Welt“ herauszubringen. Als junger Redakteur arbeitete er auch für die Jugendzeitschrift „Benjamin“ und gelegentlich beim „SPIEGEL“-Vorläufer „Diese Woche“. 1948, im Alter von 27 Jahren, kam er nach einem von Axel Springer selbst geführten Vorstellungsgespräch zu dessen neu begründetem „Hamburger Abendblatt“. Kracht wurde einer der mächtigsten und bestbezahlten deutschen Journalisten und Verlagsmanager in der Zeit des westdeutschen Wirtschaftswunders.

1953 hielt er sich länger in London auf, um den Kauf der Zeitung „Die Welt“ durch Springer vorzubereiten. Ende der 1950er Jahre verhandelte Kracht die Übernahme des Berliner Ullstein Verlages. 1970 verhandelte Kracht für Springer eine Übernahme des Verlagshauses durch Bertelsmann. Diese scheiterte, und Springer entließ ihn. Nach der Selbsttötung des Springer-Sohns Sven Simon 1980 kam Kracht für drei Jahre zu Springer zurück und arbeitete erneut als Generalbevollmächtigter der Axel Springer AG.

Familie

Der Schriftsteller Christian Kracht ist sein Sohn.