Sozialdemokratie

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Sozialdemokratie ist die Bezeichnung für eine politische Bewegung, die mit Hilfe des Staates das Ideal sozialer Gerechtigkeit umsetzen will. Bis etwa Anfang der 1960er Jahre gehörte auch die Verstaatlichung der Produktionsmittel (teilweise heute noch immer) zu den Zielen der Sozialdemokratischen Bewegung – ein Ziel, das in Westdeutschland bzw. der Bonner Republik mit dem Godesberger Programm der SPD 1959 offiziell aufgegeben wurde. Dem im 19. Jahrhundert entwickelten politischen Schlagwort Sozialdemokratie setzte Julius Langbehn 1890 das begriffliche Gegenstück der Sozialaristokratie entgegen, das in seinem Inhalt bereits wesentliche Forderungen des Nationalsozialismus enthielt.[1][2]

Sozialdemokratie und Großdeutschland

Die Sozialdemokraten vor der BRD-Phase, besonders die in Deutschösterreich, waren zu großen Teilen noch nicht mit dem volksvergessenen Typus des heutigen opportunistischen Blockparteilers vergleichbar.

Philipp Scheidemann (SPD) erklärte am 12. Mai 1919 in der Berliner Universität:

„Ich danke vor allem und erwidere in unvergänglicher Anhänglichkeit das Gelöbnis der Treue, das gerade jetzt aus Wien zu uns herüber schallt. Brüder in Deutsch-Österreich, die auch in der dunkelsten Stunde den Weg zum Gesamtvolk nicht vergessen, wir grüßen euch, wir danken euch, und wir halten zu euch!“[Quellennachweis erforderlich]

In den Augen der österreichischen Sozialdemokratie war der Anschluß nicht nur der einzig mögliche Weg, aus dem immer größer werdenden Elend zu entfliehen, sondern auch das Endziel volksbezogener Politik. Am 24. April 1921 fand beispielsweise in Tirol eine Abstimmung statt, bei der 98,75 % der abgegebenen Stimmen für den Zusammenschluß mit dem Deutschen Reich waren.

Der Volksbeauftragte und spätere Reichspräsident Friedrich Ebert unterstützte bei der Eröffnung der Nationalversammlung am 6. Februar 1919 als Sprecher der SPD unter begeisterter Zustimmung das Verlangen der Deutschösterreicher nach Vereinigung:

„Unsere Stammes- und Schicksalsgenossen dürfen versichert sein, daß wir sie im neuen Reich der deutschen Nation mit offenen Armen und Herzen willkommen heißen. Sie gehören zu uns, und wir gehören zu ihnen. Dann soll kein Grenzpfahl mehr zwischen uns stehen, dann wollen wir sein ein einig Volk von Brüdern.“[Quellennachweis erforderlich]

Wie der ehemalige sozialdemokratische Reichspräsident Friedrich Ebert dachte auch Karl Renner, von 1918 bis 1920 Staatskanzler Deutschösterreichs und von 1945 bis 1950 österreichischer Bundespräsident. Er erklärte vor der (Vereinigungs-)Volksabstimmung am 10. April 1938:

„Ich müßte meine ganze Vergangenheit als Vorkämpfer des Selbstbestimmungsrechts der Nationen wie als deutschösterreichischer Staatsmann verleugnen, wenn ich die große geschichtliche Tat des Wiederzusammenschlusses der deutschen Nation nicht freudig begrüßte. [...] Als Sozialdemokrat und [...] erster Kanzler der Republik Deutschösterreich [...] werde ich mit ‚Ja‘ stimmen.“[3]

Zitate

  • „Vielleicht ergibt sich mit der Zeit auch für Deutschland das einzige dauernd wirksame Mittel gegen die Sozialdemokratie: nämlich eine auf überlieferten geschichtlichen Zuständen beruhende und darum mit den gesunden Elementen der niederen Volksklasse einige Sozialaristokratie.“Julius Langbehn[4]
  • „Das ist es, wofür ich der Sozialdemokratie dankbar bin, daß sie diese höfischen Interessen beseitigt hat. Ich weiß nicht, ob unsereiner, so notwendig es uns erscheinen mußte, dem Hause Hohenzollern gegenüber in solcher Weise hätte auftreten können.“Adolf Hitler[5]

Siehe auch

Literatur

  • Lyle Rossiter: Die liberale Agenda: Analyse der Geisteskrankheit linker Meinungsdiktatoren, J. K. Fischer Verlag, 2018, ISBN 978-3941956179 [496 S.]
  • Joseph Eberle: Zertrümmert die Götzen! 12 Aufsätze über Liberalismus und Sozialdemokratie (1918) (PDF-Datei)
  • Bernhard C. Wintzek: Die Lügen unserer Sozialdemokratie, 1977

Verweise

Fußnoten

  1. Julius Langbehn: Rembrandt als Erzieher. Leipzig, 1890. Seite 152.
  2. Vgl.: Otto Ladendorf: Sozialdemokrat. In: Historisches Schlagwörterbuch (1906)
  3. FAZ, 12. März 2008, S. 10
  4. Julius Langbehn: Rembrandt als Erzieher, Leipzig 1890
  5. In: Monologe im Führerhauptquartier – die Aufzeichnungen Heinrich Heims, herausgegeben von Werner Jochmann, Wilhelm Heyne Verlag, München 1980, ISBN 3-453-01600-9 (Aufzeichnung vom 21. September 1941, S. 64)