Kubrick, Stanley

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Stanley Kubrick.jpg

Stanley Kubrick (Lebensrune.png 26. Juli 1928 in Neu York; Todesrune.png 7. März 1999 in Childwickbury Manor bei London) war ein jüdischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor in den Vereinigten Staaten.

Werdegang

Stanley Kubrick war der Sohn eines Chirurgen. Seine jüdischen Großeltern väterlicherseits stammten aus Polen und Rumänien.[1] Er besuchte die William Howard Taft High School. Die erste Kamera bekam er mit dreizehn Jahren von seinem Vater, einem begeisterten Amateurfotografen.

Wirken

Nach dem Highschool-Abschluß erhielt Stanley Kubrick im April 1945 eine Stelle als Fotograf beim Magazin „Look“ (bis 1950), das ihm am Tage von Präsident Roosevelts Tod ein Foto mit einem Zeitungsverkäufer und der fett gedruckten Todesnachricht abgekauft hatte. Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre produzierte und verkaufte Kubrick einige Kurzfilme, darunter „Day of the Fight“ (1951) über den Alltag des Boxers Walter Cartier, und „Seafarers“ (1953). Kubricks erste, privat finanzierte Spielfilme entstanden 1953 und 1955 mit den Titeln „Fear and Desire“ und „Killer’s Kiss“ (dt. „Der Tiger von New York“). Beim XII. Filmfestival von Locarno erhielt Kubrick für „Killer’s Kiss“ den Preis für die beste Regie. Damals lernte er den gleichaltrigen amerikanischen Produzenten und Fernsehmann James B. Harris kennen, mit dem er die „Harris-Kubrick-Production“ gründete. Der Film „The Killing“ (1956; dt. „Die Rechnung ging nicht auf“), dessen Drehbuch Kubrick nach dem Lionel-White-Thriller „Clean Break“ schrieb, war der erste gemeinsame internationale Erfolg. Dieser von der Fachkritik einhellig gelobte Film über die amerikanische Unterwelt überzeugte vor allem durch seine außergewöhnliche Charakter- und Milieuzeichnung und wurde in London als einer der zehn besten Filme des Jahres 1956 eingestuft.[2]

United Artists finanzierte nach diesem Erfolg Kubricks Antikriegsfilm „Paths of Glory“ (1957; dt. „Wege zum Ruhm“). Er entstand nach Humphrey Cobbs gleichnamigem Roman mit Kirk Douglas in der Hauptrolle und wurde ein Welterfolg. Kirk Douglas spielte auch die Hauptrolle in Kubricks monumentalem Historienfilm über den Sklavenaufstand, „Spartacus“, der 1960 in die VS-amerikanischen Kinos kam. Stanley Kubrick verließ anschließend Hollywood und ließ sich bei London nieder. 1961 drehte er hier „Lolita“ nach Wladimir Nabokows gleichnamigem Roman. Mit der 1963 fertiggestellten Antikriegsfarce „Dr. Strangelove or: How I Learned To Stop Worrying and Love the Bomb“ (dt. „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“) etablierte sich Kubrick endgültig als einer der bedeutendsten und eigenwilligsten Erfolgsregisseure des internationalen Kinos. Er galt als Außenseiter, und seine Filme trugen nach Ansicht der Fachkritik die Handschrift eines besessenen Perfektionisten und Exzentrikers, dem man einen scharfen Blick auf die Krankheiten einer Gesellschaft oder einer Epoche attestierte. Diesen Ruf bestätigte Kubrick mit „2001: A Space Odyssey“ (dt. „2001: Odyssee im Weltraum“) und der utopischen Satire „A Clockwork Orange“ (dt. „Uhrwerk Orange“), in dem ein gewalttätiger Jugendlicher in einer experimentellen Gehirnwäsche zu einem nach gewünschter Mechanik funktionierenden Wesen geformt wird.[2]

Rund drei Jahre Drehzeit beanspruchte Kubricks Historienfilm „Barry Lyndon“ nach dem Roman von William M. Thackeray, der 1975 in den Kinos anlief und sogleich als künstlerisches Ereignis der Filmgeschichte gefeiert wurde. Kubrick gelang hier nach Kritikermeinung eine geradezu beklemmende Reproduktion der Natur- und Gesellschaftsatmosphäre eines vortechnischen Jahrhunderts, die zum Rahmen für seine kinoideologische Botschaft wurde. Als „brillanten Diskurs über das Zerstörerische“ charakterisierte die Neue Zürcher Zeitung Kubricks Horrorfilm „The Shining“ (1980) mit Jack Nicholson in der Hauptrolle. Diese Stephen-King-Verfilmung war weniger erfolgreich als die früheren Kubrick-Filme.[2]

Nach siebenjähriger Drehpause brachte Kubrick „Full Metal Jacket“ (1986/87) in die Kinos, der auf Gustav Hasfords Romanvorlage „The Short-Timers“ beruht und die Vertreibung der Nordvietnamesen aus der alten Kaiserstadt Hué schildert, die sie während der Tet-Offensive 1968 für drei Wochen besetzt hielten.

Nach einer weiteren langen Schaffenspause begann Kubrick im November 1996 mit den Dreharbeiten zu seinem letzten Film „Eyes Wide Shut“, zu dem er zusammen mit Frederic Raphael das Drehbuch nach Motiven der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler schrieb. Trotz Nachrichtensperre wurde dieses Projekt von Gerüchten begleitet wie kaum ein anderes. Tom Cruise und Nicole Kidman spielen in diesem kurz vor Kubricks Tod fertiggestellten Film Psychiater, die Affären mit ihren Patienten haben und eine erotische Reise ans Ende der Nacht antreten.[2] Nachdem Kubrick den Film dem jüdischen Filmstudio Warner Bros. gezeigt hatte, starb er wenige Tage später.[3] Außerdem schnitt das Studio 24 Minuten aus dem Film heraus. Es bestehen daher Gerüchte, daß Kubrick aufgrund gewagter Offenlegungen in der ursprünglichen Filmfassung, welche bestimmten Eliten gefährlich werden konnten, ermordet worden sei.

Familie

Stanley Kubrick starb im Alter von 70 Jahren auf seinem Landsitz nördlich von London. Er war in dritter Ehe seit 1958 mit der deutschstämmigen Malerin und Schauspielerin Susanne Christiane, geb. Harlan (die Nichte Veit Harlans), verheiratet und hatte zwei Töchter: die Komponistin Abigail und die Opernsängerin Anya. Das internationale Feuilleton würdigte Kubrick als einen Regisseur, der Filmgeschichte schrieb, und der einer der „größten Erfinder neuer Kunstformen in diesem Jahrhundert“ (L'Humanité) war.

Zitate

  • „Hitler hatte mit fast allem recht.“ — Stanley Kubrick (STERN 27/1999, S. 134)

Filmographie

Spielfilme

  • 1953: Fear and Desire
  • 1955: Der Tiger von New York (Killer’s Kiss)
  • 1956: Die Rechnung ging nicht auf (The Killing)
  • 1957: Wege zum Ruhm (Paths of Glory)
  • 1960: Spartacus
  • 1962: Lolita
  • 1964: Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb)
  • 1968: 2001: Odyssee im Weltraum (2001: A Space Odyssey)
  • 1971: Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange)
  • 1975: Barry Lyndon
  • 1980: Shining (The Shining)
  • 1987: Full Metal Jacket
  • 1999: Eyes Wide Shut

Dokumentarkurzfilme

  • 1951: Flying Padre: An RKO-Pathe Screenliner
  • 1951: Day of the Fight
  • 1953: The Seafearers

Auszeichnungen

  • 1964: Oscar-Nominierungen in den Kategorien Beste Regie und Bestes Drehbuch nach einer Vorlage (für Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben)
  • 1968: Oscar in der Kategorie Beste Spezial-Effekte (für 2001: Odyssee im Weltraum). Außerdem Oscar-Nominierungen in den Kategorien Beste Regie und Bestes Drehbuch nach einer Vorlage
  • 1971: Oscar-Nominierungen in den Kategorien Beste Regie und Bestes Drehbuch nach einer Vorlage (für Uhrwerk Orange)
  • 1976: Oscar-Nominierungen in den Kategorien Beste Regie und Bestes Drehbuch nach einer Vorlage (für Barry Lyndon)
  • 1988: Oscar-Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch nach einer Vorlage (für Full Metal Jacket)
  • 1997: Internationale Filmfestspiele von Venedig 1997, Goldener Löwe für sein Lebenswerk
  • 1999: D. W. Griffith Award für sein Lebenswerk
  • 2004: Festival Honors / eDIT Filmmaker’s Festival

Filmbeitrag

Kubrick, Nixon und der Mann im Mond
sogenanntes „Mockumentary“ (Satire, gedreht und geschnitten im Stil einer echten Dokumentation)

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 25/1999
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Munzinger-Archiv GmbH, 1999
  3. The Real Eyes Wide Shut, Renegade Tribune, 21. Juni 2018