Lanthan
Lanthan | |
Elementsymbol | La |
Ordnungszahl | 57 |
Relative Atommasse | 138,90547 |
Aggregatzustand | fest |
Schmelzpunkt | 920 °C |
Siedepunkt | 3464 °C |
Elementkategorie | Lanthanoid |
Lanthan (zu altgr. λανθάνειν lanthánein „verborgen“) ist ein zu den Übergangsmetallen und Seltenen Erden gehörendes chemisches Element. Es ist Namensgeber für die Gruppe der Lanthanoide im Periodensystem der Elemente.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Lanthan ist ein silberweißes, leicht formbares, in drei Modifikationen auftretendes Metall, das an der Luft durch Oxidation relativ schnell blaugrau oder gelbgrau anläuft und sich bei etwa 400 °C entzündet. Mit Luftfeuchtigkeit bildet sich Lanthanhydroxid. Lanthan entsteht in der Außenhülle von roten Riesensternen sowie beim Verschmelzen von Neutronensternen. Es ist das leichteste und reaktivste Element der seltenen Erden sowie eines der häufigsten Metalle aus dieser Gruppe.
Mit kaltem Wasser reagiert Lanthan nur schwach, mit heißem Wasser und mit verdünnten Säuren erfolgt hingegen eine heftige Reaktion unter Wärmeentwicklung und Wasserstoffbildung. Im tierischen Organismus ist Lanthan schwach giftig und verändert den Stoffwechsel; injiziert man es direkt ins Gehirn, wirkt es ähnlich wie Opiate.
Geschichte
Im Jahre 1839 untersuchte der schwedische Chemiker Carl Gustav Mosander in Stockholm eine Cerit-Erde und fand darin ein bis dahin unbekanntes Oxid, das nicht die chemischen Eigenschaften des schon bekannten Cer-Oxids aufwies. Mosander benannte das im entdeckten Lanthanoxid vermutete Element nach dem altgriechischen Wort lanthánein („verborgen, versteckt“). Der deutsche Chemiker Martin Heinrich Klaproth hatte bereits im Jahre 1803 das Element Cer in der gelbbraunen Erde entdeckt. Nach der Entdeckung von Mosander konnten mehrere Chemiker weitere bis dahin unbekannte Metalloxide aus der Cerit-Erde nachweisen. So wurden die Elemente Samarium, Gadolinium, Praseodym, Neodym und Europium entdeckt.
Vorkommen
Lanthan kommt in natürlicher Form nur in chemischen Verbindungen vergesellschaftet mit anderen Lanthanoiden in verschiedenen Mineralien vor. Bedeutende Lanthan-Lagerstätten finden sich in Kalifornien, Rußland, Indien, Südafrika, im Kongo und in China.
Verwendung
In der Medizintechnik wird Lanthan verwendet, um aus einer Metalllegierung mit Titan gut sterilisierbare und korrosionsbeständige Instrumente herzustellen. Daneben wird Lanthankarbonat auch als Medikament für chronisch niereninsuffiziente Menschen eingesetzt. Zudem wird das Seltenerdmetall unter anderem zur Herstellung von Gläsern und Linsen für Fotokameras verwendet. Weitere Anwendungsbereiche sind Katalysatoren, Brennstoffzellen, die Herstellung von Feuersteinen für Feuerzeuge, Wasserstoff-Speicher und Akkumulatoren.