Lasaulx, Ernst von

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Peter von Lasaulx (1805-1861)

Peter Ernst von Lasaulx (Lebensrune.png 16. März 1805 in Koblenz; Todesrune.png 9. Mai 1861 in München) war ein klassischer Philologe, Geschichtsphilosoph und Politiker.

Bedeutung

Lasaulx gilt als Vorgänger Oswald Spenglers. In seinem 1856 veröffentlichten „Neuen Versuch einer alten auf die Wahrheit der Thatsachen gegründeten Philosophie der Geschichte“ vertritt Lasaulx ein Modell des Verfalls von Völkern, der im Rückgang der Zeugungskraft (dem Bildungs- und Reproduktionstrieb) sichtbar wird:

„Es stocken die Säfte, die Zeugungskraft beginnt zu erlöschen, das Leben sinkt, und seine Formen zerfallen, sichtbar von außen nach innen, weil unsichtbar im Innern die Triebkraft aufgehört hat.“[1]

Leben

Peter Ernst von Lasaulx wurde 1805 in Koblenz geboren, studierte ab 1824 in Bonn Altphilologie. Zu seinen akademischen Lehrern zählten darüber hinaus Schlegel, Niebuhr, Görres und Schelling. 1844 wurde Lasaulx ordentlicher Professor in München, im Verlauf der Lola-Montez-Affäre 1847 in den Ruhestand versetzt, im März 1849 aber wieder reaktiviert. Vom Mai 1848 bis zum Mai 1849 gehörte er als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung an. Er schloß sich dem rechtsstehenden Klub „Steinernes Haus“ an, der die Stärkung von Monarchie und Christentum vertrat. Lasaulx geriet durch seine unorthodoxen religionsphilosophischen Lehren in Widerspruch zur offiziellen Lehrmeinung der katholischen Kirche. Diese lehnte seine Ideen wegen angeblich „gnostischer“ Tendenzen ab und setzte die letzten Werke nach seinem Tod im Jahr 1861 auf den Index. Lasaulx geriet bald in Vergessenheit und wurde erst im 20. Jahrhundert, vor allem durch Jacob Burckhardt, wieder entdeckt.

Werke

  • 1838 Kritische Bemerkungen über die Kölner Sache.
  • 1841 Die Sühneopfer der Griechen und Römer und ihr Verhältnis zu dem Einen auf Golgatha.
  • 1841 Über den Sinn der Ödipussage.
  • 1843 Prometheus die Sage und ihr Sinn. Ein Beitrag zur Religionsphilosophie.
  • 1846 Über das Studium der driechischen und römischen Alterthümer.
  • 1847 Über die Bücher des Königs Numa. Ein Beitrag zur Religionsphilosophie.
Zitat: „… daß das christliche Rom auf den Trümmern des Heidenthums wie des Judenthums erbaut sei, das ist für die Philosophie der Geschichte eine unzweifelhafte Wahrheit.“
  • 1847 Über den Entwicklungsgang des Griechischen und Römischen und den gegenwärtigen Zustand des deutschen Lebens.
  • 1850 Die Geologie der Griechen und Römer. Ein Beitrag zur Philosophie der Geschichte.
  • 1853 Zur Geschichte und Philosophie der Ehe bei den Griechen.
  • 1854 Der Untergang des Hellenismus und die Einziehung seiner Tempelgüter durch die christlichen Kaiser.
Zitat: „… daß schon Kaiser Tiberius auf den Bericht des Pilatus die Absicht gehabt habe, Christum unter die Zahl der Götter aufnehmen zu lassen.“
  • 1856 Über die theologische Grundlage aller philosophischen Systeme.
  • 1856 Neuer Versuch einer alten auf die Wahrheit der Thatsachen gegründeten Philosophie der Geschichte.
  • 1858 Die prophetische Kraft der menschlichen Seele in Dichtern und Denkern.
  • 1858 Des Sokrates Leben, Lehre und Tod nach den Zeugnissen der Alten dargestellt.
Zitat: „So steht unzweifelhaft das Beste der christlichen Lebenslehre dem Hellenismus ungleich näher als dem Judaismus.“
  • 1860 Zur Philosophie der römischen Geschichte.
  • 1860 Philosophie der schönen Künste, Architektur, Sculptur, Malerei, Musik, Poesie, Prosa.
  • 1925 Verschüttetes deutsches Schrifttum, ausgewählte Werke 1841-1860. Neu herausgegeben von H.E. Lauer, deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart.

Fußnoten