Lasker, Emanuel

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Der jüdische Schachspieler Dr. Emanuel Lasker
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Emanuel Lasker (Lebensrune.png 24. Dezember 1868 in Berlinchen, Preußen; Todesrune.png 11. Januar 1941 in Neu York) war ein jüdischer Schachspieler und der zweite offizielle Schachweltmeister. Lasker gilt in der Geschichte als der einzige „deutsche“ Schachweltmeister. Er gewann den Titel 1894 gegen den ebenfalls jüdischen Schachspieler Wilhelm Steinitz, schlug Steinitz auch im Rückkampf 1896 und behauptete den Titel 27 Jahre lang.

Leben

Jugend/Werdegang

Emanuel Lasker war das jüngste von vier Kindern der Juden Adolf Lasker und Rosalie Israelssohn. Nachdem er gegen den Willen seines Vaters sein Studium der Mathematik abgebrochen hatte, ging Lasker 1893 nach Neu York. Er entdeckte früh seinen Geschäftssinn und wurde bereits im Jahr 1895 als ausgesprochen geschäftstüchtig bezeichnet, da er seine Dienste zu Höchstpreisen anbot. Außerhalb seiner schachspielerischen Tätigkeit erwies sich Lasker als miserabler Geschäftsmann. Er scheiterte als Landwirt und Taubenzüchter.

Lasker als Schachspieler

Bereits als ein Spieler von überdurchschnittlicher Stärke forderte Lasker für seine Teilnahme an Turnieren 2.000 VS-Dollar. Den Weltmeistertitel im Schach eroberte er 1894 im Kampf gegen den Juden Wilhelm Steinitz. Er hielt den Titel bis 1921, verteidigte ihn in dieser Zeit aber nur sechs Mal gegen von ihm selbst gewählte Gegner. Drohenden Niederlagen ging er geschickt aus dem Weg, indem er stets neue Forderungen in den Verhandlungen um einen WM-Kampf stellte.[1]

Er verlor den Titel gegen Jose Raul Capablanca, nachdem er durch zähe Verhandlungen die Wettkampfentschädigung auf ungeheure 20.000 VS-Dollar hochgetrieben hatte. Auch nach dem Verlust des WM-Titels blieb er aber bis in sein hohes Alter ein starker Gegner. Noch im Alter von 67 Jahren errang er in Moskau 1935 den dritten Platz bei einem gutbesetzten Turnier. Lasker baute sein Spiel vornehmlich defensiv mit komplizierten Stellungen auf und nutzte Angriffsschwächen seiner Gegner im Gegenangriff (Konter) gnadenlos aus. Trotz seiner überragenden Erfolge bildete sich in nachfolgenden Generationen keine Lasker-Schule heraus, d. h., kaum jemand übernahm und erweiterte seine Spielideen.[2] Lasker wurde mehrfach von verschiedenen Gegnern am Brett mangelnder Anstand (Fairness) vorgeworfen. Durch verschiedene Verbalattacken versuchte Lasker in für ihn schwierigen Stellungen seine Gegner zu verwirren; zudem rauchte er gerne Zigarren und hüllte seine Gegner mit dem Rauch ein. Lasker gilt als der erste Spieler, der gegen seine Gegner psychologische Kriegführung am Brett betrieb, indem er unabhängig von der vorliegenden Stellung nicht die mutmaßlich besten, sondern die unangenehmsten Züge für seinen jeweiligen Gegner wählte, um diesen aus dem Gleichgewicht zu bringen und sozusagen psychologisch kampfunfähig zu machen.

Lasker im Exil

Bereits 1935 ging Lasker auf Einladung nach Moskau und blieb dort bis 1937. Im Zuge der Unruhen in der Sowjetunion ließ sich Lasker 1938 in Neu York nieder. Im selben Jahr wurde ihm und seiner Frau die Staatsbürgerschaft des Deutschen Reiches aberkannt. Er starb 1941 in Neu York, wo sich auch seine Grabstätte befindet.

Sonstiges

Neben seiner Schachtätigkeit war Lasker als Mathematiker, Dichter, Philosoph und Dramatiker tätig. 2008 nahm ihn die BRD in die Reihe der größten deutschen Sportler auf (Hall of Fame).

Zitate

  • „Deutschlands Zukunft wird der Menschheit lieb und teuer sein, sofern die Deutschen entschlossene Werte der Zukunft zu schaffen trachten.“[3]

Fußnoten

  1. Harold Schonberg: Die Großmeister des Schach, Scherz-Verlag, 1974
  2. Ausnahmen sind Viktor Kortschnoi und Wladimir Kramnik, wobei der letztere die defensive Spielweise Laskers im Kampf gegen den Angriffsspieler Garri Kasparow im Jahr 2000 zum Gewinn der Schachweltmeisterschaft nutzte. Dies war eine rein psychologisch ausgelegte Spielweise, da Kramnik sonst einen korrekten, positionellen Stil pflegt. Als Ironie des Schicksals ist es zu bezeichnen, daß Kramnik selbst nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in der Schachwelt nicht als bester Spieler der Welt anerkannt wurde und nicht die Weltranglistenposition 1 erreichen konnte. Diese verblieb weiterhin bei dem jüdisch-armenischen Angriffsspieler Kasparow.
  3. Rüdiger Graf von der Goltz: Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft, Eigenbrödler Verlag, 1928