Lasker-Wallfisch, Anita

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Anita Lasker-Wallfisch (* 17. Juli 1925 in Breslau) ist eine jüdische Musikern, sogenannte „Holocaust-Überlebende“ und Autorin.

Leben

Nach eigenen Angaben in einem Gespräch mit dem BRD-Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ war Lasker Mitglied einer „typisch deutsch-jüdischen“ Familie, ihr Vater hatte als Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges das Eiserne Kreuz erhalten. Obwohl sie das „Jude-sein“ als ziemliches Problem ansieht, lehnte sie den Übertritt zum Christentum ab, „weil man halt Jude ist“. Ab 1942 arbeitete sie mit ihrer Schwester Renate in einer Papierfabrik. Obwohl sie den Judenstern tragen mußte kann sie sich nicht daran erinnern, daß sie Angst hatte. Vielmehr betätigte sie sich zusammen mit ihrer Schwester als Fälscherin von Ausweispapieren für französische Kriegsgefangene in Breslau und beschaffte ihnen Zivilkleidung, mit denen diese dann angeblich „dutzendweise“ fliehen konnten. In der Papierfabrik hatte sie sich zuvor durch ein Loch in der Toilettenwand mit den Franzosen verständigt.

Als sie dieses Loch eines Tages zugemauert vorfand wähnte sie die Gestapo auf ihrer Spur. Zusammen mit ihrer Schwester entschied sie sich kurzerhand zur Flucht, wurde aber bereits am Bahnhof verhaftet. Obwohl sie als Jüdin krimineller Fälschungsaktionen überführt wurde, entging sie der Überstellung in ein KL und wurde nur zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dort traf ihre Schwester Renate ein Mädchen, welches aus dem KL Auschwitz entlassen und ins Gefängnis überstellt worden war. Im Dezember 1943 wurde sie dann in das KL Auschwitz überstellt. Dort hatte sie nicht viel mit den Deutschen zu tun, sondern nur mit Kapos, die nicht alle schlimm, aber die meisten doch furchtbar waren. Schüsse hat sie in Auschwitz nicht gehört, da „es dafür ja die Gaskammern gab“. Nachdem sie die Aufnahmeprozedur hinter sich gebracht hatte erklärte sie einem Kapo: „Ich spiele Cello“, was ihr nach eigenen Angaben das Leben rettete. Zudem erhielt sie als erstes Privileg eine Zahnbürste, da sie Musikern war.

Dort traf sie auf Alma Rosé, die das Mädchenorchester von Auschwitz leitete. Zusammen mit anderen, die eigentlich kaum spielen konnten, war sie nun verpflichtet, in einem Orchester mit Cello, Blockflöte und Gitarre täglich einen Marsch zu spielen, wenn die Häftlinge zur Arbeit das Lager verließen ebenso wie bei deren Rückkehr. Untergebracht war Lasker im Block 12, „nahe an der Gaskammer“. Für Josef Mengele spielte sie “Träumerei” von Robert Schumann.

Ende 1944 wurde sie dann mit ihrer Schwester im KL Bergen-Belsen untergebracht. Dort herrschte das reine Chaos, was sie auf die Führung von Josef Kramer, „einem Vollidioten“, zurückführte.

Das „große Sterben“ begann nach Anita Lasker in Bergen-Belsen erst, als sich tödliche Seuchen im Lager ausbreiteten. Die „Befreiung“ durch die Briten erlebte sie „wie einen Traum“. Während die britischen Truppen fassungslos über die vielen Toten waren, die sie zuvor selbst durch Hunger und Seuchen herbeigeführt hatten, war dies für Lasker nichts besonderes mehr, da sie sich schon an den Anblick von Leichenbergen und den Verwesungsgestank gewöhnt hatte. Nach der Übergabe des Lagers an die Briten blieb sie trotz der schrecklichen Ereignisse weiterhin fast ein Jahr lang in Bergen-Belsen und ging erst 11 Monate später nach England. Dort wurde sie Mitglied im English Chamber Orchesta und besucht seit 1994 die BRD wieder regelmäßig. Über ihre angeblichen und tatsächlichen Erlebnisse berichtet sie unter dem Motto Ihr sollt die Wahrheit erben regelmäßig in Schulen der BRD.

Buch

  • Ihr sollt die Wahrheit erben. Die Cellistin von Auschwitz. Erinnerungen, Weidle-Verlag, ISBN 3931135268

Quelle

  • Der Spiegel Spezial 2/2005