Leipart, Theodor
Theodor Leipart (* 17. Mai 1867 in Neubrandenburg; † 23. März 1947 in Berlin) war ein kommunistischer, deutscher Gewerkschafter und Politiker.
Leben und Wirken
Leipart war der Sohn eines Schneiders und war selber von Beruf Drechsler. Als Funktionär der SPD und Gewerkschafter stieg er zum Arbeitsminister im Volksstaat Württemberg auf.
1920 folgte er dem verstorbenen Carl Legien als Vorsitzender des ADGB, dessen Mitgliederzahl unter seiner Führung von 8 auf 4 Millionen sank.
Als Gegner des Nationalsozialismus wollte Leipart eine Querfront genannte Koalition aus von Schleicher, der Reichswehr, dem linken Flügel der NSDAP, der SPD und den Gewerkschaften bilden; sie scheiterte in erster Linie an der SPD-Parteiführung.
Nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten versicherte Leipart im Namen des ADGB-Vorstandes am 9. April 1933 dem Reichskanzler Adolf Hitler seine Bereitschaft, „die Gewerkschaften in den Dienst des neuen Staates zu stellen“. Am 1. Mai 1933 rief Leipart die Arbeiter auf, sich an den nationalsozialistischen Feiern zu beteiligen.
Der ADGB wurde dennoch von der Reichsregierung aufgelöst, Leipart selber war kurze Zeit in Haft, wurde aber unbeschadet freigelassen und überstand den Zweiten Weltkrieg unbehelligt.
Nach der „Befreiung“ unterstützte Leipart den Zusammenschluß der SPD mit den Kommunisten. 1946 trat er der SED bei und beteiligte sich am Aufbau der Gewerkschaftsbewegung in der SBZ[1].