Libby, Lewis

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Lewis Libby

Irving Lewis „Scooter“ Libby Jr. (* 22. August 1950 in New Haven, Connecticut) ist ein in den USA lebender jüdischer Jurist und Politiker. Er war zuletzt Stabschef des US-Vizepräsidenten Dick Cheney, bis er am 28. Oktober 2005 wegen mehrerer Fälle von Meineid und uneidlicher Falschaussage unter Anklage gestellt wurde und zurücktrat. Im März 2007 wurde er deswegen und wegen Justizbehinderung von einem Geschworenengericht in Washington schuldig gesprochen[1] und im Juni 2007 zu einer 30-monatigen Haftstrafe verurteilt[2]. Anfang Juli 2007 erfuhr Libby eine teilweise Begnadigung durch den amtierenden US-Präsidenten George W. Bush, der ihm die Haftstrafe erließ.[3]

Werdegang

Ausbildung

Lewis Libby studierte Politikwissenschaft an der Universität Yale, wo Paul Wolfowitz einer seiner Lehrer war. Er schloss sein Studium 1972 erfolgreich ab. 1975 schloß er sein Jurastudium an der Columbia University ab.

Seine Kinder sind Hal Libby und Ricki Libby.

Berufliche Laufbahn

Nach Abschluss seines Studiums war Libby zunächst in Philadelphia als Rechtsanwalt tätig. 1981 folgte er dem Ruf seines früheren Lehrers Wolfowitz nach Washington, wo er zunächst im Planungsstab des Außenministeriums diente. Nach 1985 verließ er den Staatsdienst wieder, um als Rechtsanwalt zu wirken.

Während der Amtszeit von Präsident Bill Clinton (1993 - 2001) war Libby wiederum in Washington tätig. Er fungierte als Rechtsberater mehrerer Kongressausschüsse, unter anderem des sogenannten Cox-Ausschusses, der sich mit Fragen der militärischen und wirtschaftlichen Sicherheit gegenüber China befasste.

In dieser Zeit wurde er auch als Mitarbeiter des Project for the New American Century bekannt.

Von 1995 bis 2001 war er in der Anwaltskanzlei Dechert, Price & Rhoads als geschäftsführender Partner tätig. In dieser Zeit war einer seiner Erfolge die Begnadigung seines Mandanten Marc Rich durch Präsident Clinton gegen Ende von dessen Amtszeit.

Nach dem Wahlsieg Präsident Bushs im Jahre 2000 berief der designierte Vizepräsident Cheney Libby als seinen Stabschef. Dieser folgte dem Ruf und trat das Amt im Januar 2001 an. Er galt als führender Kopf der Pro-Israel-Lobby.

Verschiedenes

1996 veröffentlichte er den Roman The Apprentice, der auf seinen Erfahrungen als Mitarbeiter des Außenministeriums beruhen soll. Seine Frau Harriet Grant war als Justitiarin für den Rechtsausschuß des Senats der Vereinigten Staaten tätig. Für seine berufliche Tätigkeit erhielt er diverse Orden und Auszeichnungen.

Verwicklung in die Affaire Plame

Die CIA-Geheimagentin Valerie Plame war von dem Kolumnisten Robert Novak mit ihrer Funktion in einem Artikel genannt worden und damit enttarnt. Eine solche Enttarnung von CIA-Geheimagenten ist in den USA seit 1982 unter bestimmten Umständen eine Straftat.

Novak selber konnte glaubhaft machen, gutgläubig gehandelt zu haben, damit hatte er den Straftatbestand nicht erfüllt. Das Untersuchungsverfahren richtete sich daraufhin auf Novaks Informanten. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen Libby, nicht weil der Ursprungsverdacht sich erhärtet hätte, sondern weil Libby nach Auffassung der Staatsanwaltschaft sich der Strafvereitelung schuldig gemacht und mehrfach eidlich und uneidlich falsch ausgesagt hatte.

Verurteilung wegen Meineides

Am 6. März 2007 erging das Urteil gegen Libby. Von fünf Anklagepunkten sprach ihn die Jury in vier Fällen schuldig - er wurde des Meineides in zwei Fällen für schuldig befunden, weiterhin der Strafvereitelung in einem Fall sowie uneidlicher falscher Aussagen gegenüber der Strafverfolgungsbehörde in einem Fall. Der Strafkatalog für diese Vergehen enthalten kein Mindestmaß, erlauben aber auch Höchststrafen von 25 Jahren und Strafgelder bis eine Million Dollar. Am 5. Juni 2007 wurde Libby von dem Gericht in Washington für schuldig befunden und zu einer Haftstrafe von 30 Monaten, einer Geldstrafe von 250.000 Dollar und einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Nachdem Libbys Antrag, den Antritt seiner Gefängnisstrafe aufzuschieben, am 2. Juli 2007 abgelehnt worden war, hob US-Präsident Bush die Haftstrafe mit der Begründung, sie sei "exzessiv" auf. Das Urteil an sich blieb damit gültig, wodurch Libby in Zukunft nicht mehr als Rechtsanwalt arbeiten kann. Eine spätere Begnadigung durch den Präsidenten ist weiterhin möglich, auch über den Berufungsantrag Libbys muss noch verhandelt werden.[4]

Veröffentlichungen

  • The Apprentice, Roman, St Paul, 1996, (Graywolf Press), ISBN 1-555-97245-4

Verweise

Zum Lebenslauf

Strafverfolgung und Rücktritt

Fußnoten