Wolfowitz, Paul
Paul Dundes Wolfowitz (* 22. Dezember 1943 in Brooklyn, Neuyork) ist ein aschkenasisch-jüdischer Bankmanager und Politiker in den Vereinigten Staaten. Er war wesentlich an der Vorbereitung und medialen Aufbereitung bzw. Rechtfertigung des Irakkriegs beteiligt (→ Bush-Wolfowitz-Doktrin). Von 2005 bis 2007 war Wolfowitz Präsident der Weltbank.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Paul Dundes Wolfowitz ist am 22. Dezember 1943 in Brooklyn/Neuyork als Sohn des Jakob Wolfowitz und dessen ebenfalls jüdischer Frau Lilian geb. Dundes zur Welt gekommen. Sein Vater (1910-1981), mit der Familie 1920 aus dem Polnischen in die USA gekommen, war Mathematiker, arbeitete im Zweiten Weltkrieg für das Pentagon und wirkte später als Gastprofessor auch in Heidelberg und 1957 in Israel (Tel Aviv).[2]
Ausbildung
Paul Wolfowitz erwarb 1965 an der Cornell University (Staat New York) den „Bachelor“-Grad in Mathematik und Chemie. 1966-1967 stand er als Praktikant der Haushaltsabteilung des US-Finanzministeriums zum ersten Mal im Staatsdienst. Anschließend studierte er Politikwissenschaft und Ökonomie an der University of Chicago. Dort promovierte Wolfowitz 1972 bei Albert Wohlstetter, einem Experten für Nuklearstrategie, mit einer Arbeit über „Nukleare Proliferation im Mittleren Osten“. Intellektuell stark beeinflusst wurde Wolfowitz von seinem Doktorvater Wohlstetter sowie dem jüdischen politischen Philosophen Leo Strauss, der 1938 aus dem Deutschen Reich in die USA ausgewandert war.[2]
Wirken
Paul D. Wolfowitz, studierter Politologe, trat 1966 in die Dienste des US-Finanzministeriums ein. Zwischen 1970 und 1973 lehrte Paul Wolfowitz an der Yale University,[2] wechselte 1977 ins Verteidigungsministerium (Planer einer „Schnellen Eingreiftruppe“), 1981 ins Außenministerium.[3]
Von 1986 bis 1989 war er Botschafter in Indonesien. Unter Bush senior hatte er maßgeblichen Anteil an der Planung des Golfkrieges 1991. 2001 wurde er von Bush junior unter Minister Donald Rumsfeld zum stellvertretenden Verteidigungsminister befördert. Als solcher spornte er zum neuen Krieg gegen den Irak an, gab die Kampfparole von der „Achse des Bösen“ aus und erstellte eine Liste von „Schurkenstaaten“, die „auszulöschen“ seien („Neue Kronen-Zeitung“, Wien: „Ähnelt in mancher Hinsicht dem Morgenthauplan“). „Wie ein Cato“ trete Wolfowitz auf, urteilte die „Süddeutsche Zeitung“ über „den obersten Scharfmacher in einer scharfmacherischen Regierung“ - also wie jener römische Politiker (Marcus Porcius Cato der Ältere), der in jeder Rede die völlige Zerstörung Karthagos forderte. Ein früherer Mitarbeiter von Wolfowitz erklärte dem Londoner „Economist“, „Falke“ reiche nicht, um den US-Vizeminister treffend zu beschreiben, „Velociraptor kommt dem Mann näher“. Beim Velociraptor („schneller Plünderer“) handelt es sich um einen relativ kleinen, in Rudeln jagenden Raubsaurier mit langen Krallen, der vor rund 65 Millionen Jahren gelebt haben soll.[3]
Von 2005 bis 2007 war Wolfowitz Präsident der Weltbank.
Mitgliedschaften
Paul D. Wolfowitz ist Mitglied in Rockefellers Trilaterale Kommission und Bilderberger. Er besitzt auch einen israelischen Paß.[4]
Fußnoten
- Geboren 1943
- Aschkenasischer Jude
- Mitglied im Council on Foreign Relations
- Präsident der Weltbank
- Botschafter (Vereinigte Staaten)
- Jüdischer Hochschullehrer
- Hochschullehrer (Maryland)
- Hochschullehrer (Washington, D.C.)
- Jüdischer Diplomat
- VS-Amerikaner (Jude)
- Bilderberger
- Rockefellers Trilaterale Kommission
- Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
- Mitglied der Republikanischen Partei (Vereinigte Staaten)
- Israeli
- Träger des Sterns von Rumänien (Komtur)