Liberty Award
Der Reemtsma Liberty Award (dt. „Freiheitspreis“ oder „Unabhängigkeitspreis“) wird seit 2007 von der Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH gestiftet. Damit sollen laut Statut Auslandskorrespondenten und Auslandsreporter ausgezeichnet werden, die „Außergewöhnliches für die Freiheit leisten – die Freiheit der Medien, der Gesellschaft und damit für die Freiheit eines jeden Einzelnen“.[1] Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird einmal im Jahr verliehen. Eine Jury, die mit Journalisten und Medienwissenschaftlern besetzt ist, entscheidet über die Preisträger. Kritiker brachten die Auszeichnung als Lobbyinstrument. Die Veranstaltung sei auf Lobbyisten, Politiker und Journalisten ausgerichtet, um entsprechende Netzwerke aufzubauen. In der Berichterstattung über die Auszeichnung wurde mehrfach darauf hingewiesen, daß Reemtsma keine unabhängigen Film- und Fernsehteams bei den Preisverleihungen zulasse.[2] Ferner weist der Journalist Udo Ulfkotte in seinem Buch „Gekaufte Journalisten“ auf den Zynismus des Preisstifters hin, der einerseits ein süchtig machendes Produkt herstellt – also Menschen unfrei macht –, anderseits aber einen Preis für Freiheit vergibt.[3]
Preisträger
- 2007: Georg Blume für Reportagen über Menschenrechtsverletzungen und Umweltskandale in China, die er in der Zeit und der taz veröffentlichte.[4]
- 2008: Fiona Ehlers für ihre Reportagen in Der Spiegel und Berliner Zeitung
- 2009: Thomas Roth und Stephan Stuchlik für ihre Berichterstattung über den Krieg in Georgien
- 2010: Ina Ruck und Stephan Stuchlik für den Beitrag Mord in Moskau – Wer erschoss Stanislaw Markelow?
- 2011: Andreas Landwehr für seine langjährige Berichterstattung über die Volksrepublik China als dpa-Bürochef in Peking
- 2012: Konrad Schuller für seine Berichterstattung über die Ukraine und den Prozess gegen die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko
- 2013: Bettina Rühl für ihr ARD-Radio-Feature „Der Anführer“ aus dem Kongo
- 2014: Susanne Koelbl für ihre Reportagen über den Bürgerkrieg in Syrien und über Nordkorea