Liebigstraße 14 (Berlin)

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Fassade der Liebigstraße 14 am Tag nach der Räumung.

Die Liebigstraße 14 ist ein Wohnhaus in der Liebigstraße in Berlin-Friedrichshain, welches bis 2011 besetzt war und als Linksextremes Wohnprojekt diente. Bis heute werden die Nachmieter von den ehemaligen Besetzern tyrannisiert.

Geschichte der Besetzung

Polizisten vor der Liebigstraße 14 während eines Einsatzes (Hausdurchsuchung) gegen Tobias Poge (2009).

Die Liebigstraße 14 war ein aus einer Hausbesetzung entstandenes Linksextremes Wohnprojekt in Berlin-Friedrichshain. 2009 fand eine Hausdurchsuchung gegen Tobias Poge im Haus statt. Bei der Räumung im Februar 2011 kam es zu massiven Ausschreitungen.

Im Zusammenhang mit der Räumung des besetzten Hauses kam es zu tagelangen Krawallen. Insgesamt 61 der 2.500 eingesetzten Polizisten wurden verletzt, 82 Chaoten aus der linken Szene festgenommen. 22 von ihnen wurden einem Haftrichter vorgeführt. Die Hausbesetzer selbst (drei Italiener, ein Spanier, eine Französin und vier Bürger der BRD) wurden wieder freigelassen. Ihnen wurde Hausfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft in neun Fällen Anklage vor dem Amtsgericht Tiergarten erhoben.[1]

Der massive Polizeieinsatz rund um das besetzte Haus (Wert: rund 400.000 Euro) kostete rund eine Million Euro.[2]

Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) kritisiert: Die linke Szene in Berlin suche permanent die Auseinandersetzung und die gezielte Gewalt und verübe „regelrechte Mordanschläge“.[3]

Räumung

Am 2. Februar 2011 wurde das „linksalternative Haus- und Wohnprojekt Liebig14“ in Berlin-Friedrichshain von rund 2.500 Polizeibeamten geräumt. Zuvor hatten die Bewohner Barrikaden und unterschiedliche Fallen im Haus errichtet, um ein Vorrücken der Einsatzkräfte zu erschweren. Zeitgleich versuchten Autonome sich mit Blockaden – u. a. der Berliner Ost/West-Magistrale Frankfurter Allee – mit den Geräumten zu solidarisieren.

Einen Abend später fand in der Folge eine Demonstration mit etwa 2.500 Linksautonomen statt, die am Boxhagener Platz startete und zum geräumten Haus am sogenannten „Dorfplatz“ an der Rigaer Straße Ecke Liebigstraße ziehen wollte. Die Polizei versperrte jedoch auf der Hälfte der Strecke den Marsch, so daß es zu vereinzelten Knallkörperwürfen und dem Abbrennen von Pyrotechnik und Angriffen durch gewaltorientierte Polizeihundertschaften kam. In der Folge zerstreute sich die aufgebrachte Menge über den gesamten Bezirk und ließ ihrer Wut auf andere Weise Luft. Das Ergebnis war eine lange, heiße Nacht mit sehr vielen Sachbeschädigungen und brennenden Barrikaden.

Bereits eine Woche zuvor gab es eine Demonstration zum Erhalt der Liebig14, die mit rund 7.000 Teilnehmern gut besucht war und an deren Ende es schwere Ausschreitungen gegen die Polizei gab.

Auch in den folgenden zwei Nächten nach der Räumung, hielt die linksautonome Szene die Bundeshauptstadt in Atem. So zogen laut Polizei und unterschiedlichen Boulevard-Blättern am Freitagabend etwa 20 bis 30 Personen vermummt durch den Kiez rund um den Hackeschen Markt in Berlin-Mitte und griffen mit Pyrotechnik und Steinen mehrere Geschäfte an. Die Botschaft war eindeutig: Rache! Rache, um für zukünftige Räumungen klarzumachen, daß diese auch wirtschaftlich folgenreich für Staat und Kapital sind. Die Randalierer konnten allesamt entkommen. Die angerückten Polizeikräfte trafen lediglich auf Fotografen der linken Szene, die das Werk dokumentierten.

Sonstiges

Nach der Räumung veröffentlichte die Musikgruppe Tätervolk ein Lied unter dem Titel „Das Haus war besetzt“ auf ihrem 2011 erschienen Album „Das Schlimmste ist...“ auf welchem die Räumung behandelt wird.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Die Beschuldigten sind 22 bis 27 Jahre alt. Die Anklagen treffen überwiegend Chaoten, die abends in der Warschauer/Revaler Straße für Gewalt gesorgt hatten.
  2. [1]Berliner Kurier, 4. Februar 2011
  3. [2]Berliner Kurier, 18. März 2011