Lugo, Giuseppe

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Giuseppe Lugo

Giuseppe Lugo (geb. 18. Juni 1899 in Sona; gest. 18. September 1980 in Mailand) war ein italienischer Tenor und Schauspieler.

Leben

Sein Vater war ein armer Feldarbeiter und Giuseppe Lugo mußte ihn oft auf einem Karren in die Stadt begleiten, wo er von Haus zu Haus die Früchte seiner Feldarbeit anbot. Das größte Erlebnis seiner Jugend war, als er anläßlich einer solchen Stadtfahrt im Alter von 14 Jahren einer Opernaufführung beiwohnen durfte. Es handelte sich um eine Freilichtaufführung in der Arena von Verona, und zwar wurde die „Aida“ gegeben. Der Eindruck auf ihn war so gewaltig, daß er in seinem innersten den Beschluß faßte, einmal ein großer Sänger zu werden. Dieser Beschluß war jedoch nur ein frommer Wunsch von ihn und niemals glaubte er ernsthaft, ihn jemals verwirklichen zu können.

Im Alter von 17 Jahren verließ Giuseppe Lugo seine heimatliche Dorfgemeinde in der Nähe von Verona, um zunächst in Mailand eine Beschäftigung als Straßenbahnschaffner anzunehmen. Dann kam der Erste Weltkrieg und Giuseppe Lugo mußte mehrere Jahre an der Front dienen. Nach Kriegsschluß gelang es ihm nach Belgien auszuwandern, wo er eine Anstellung in einer Sägerei fand.

Eines Sonntags morgen suchte er in Charleroi ein Kaffeehaus auf und traf hier einige Landsleute. In einer Ecke stand ein Klavier und jemand spielte nach Gehör. Er wurde von seinen Landsleuten aufgefordert, das Klavierspiel zu begleiten, so gab Giuseppe Lugo seine Stimme zum besten. Als er sich umdrehte, sah Giuseppe Lugo vor sich eine große Menschenansammlung, die an die Tür drängte und ihn begeistert zuhörten. Und es geschah, wie man es öfters in Tenorfilmen schon gesehen hatte: die Menge klatschte Beifall und aus ihrer Mitte trat ein Herr hervor, der sich als Vorsitzender eines Gesangvereins ausgab. Er sollte dem Verein — der Sonntags auch in der Kirche sang — beitreten und der Verein würde ihm zu weiteren Erfolgen verhelfen. —

Giuseppe Lugo machte das eine Zeitlang mit, dann wurde er eines Tages von einem so heftigen Heimweh gepackt, daß er ohne sich überhaupt von seinen Gesangskameraden zu verabschieden nach Mailand zurückkehrte. Schwer mußte er sich durch des Leben schlagen: statt in der Scala, landete er in einem Finanzamt, wo er einen Posten als Bürodiener bekam. Bis sich eines Tages für ihn wieder die Gelegenheit ergab, mit einer Reisegesellschaft nach Charleroi zu fahren. Da machte er die Bekanntschaft mit einem jungen Mädel, das später seine Frau werden sollte. Ihr Vater war in der kleinen Stadt gewissermaßen eine Musikautorität, durch ihn wurde der Weg für Giuseppe Lugo geebnet. Er konnte sich weiter im Gesang ausbilden und nahm im 1931 an einem Gesangswettbewerb teil, der in Roubaix abgehalten wurde.

Giuseppe Lugo ging von 22 Tenoranwärtern, die sich daran beteiligt hatten, als erster siegreich hervor. Das verschaffte ihm sofort einen Vertrag an der Pariser Opera Comique. Nun ging es mit ihm rapid aufwärts. Sechs Jahre lang sang er als erster Tenor an der Komischen Oper von Paris. Dann begannen seine Gastspielreisen, die er nach London, Brüssel, Stockholm, Den Haag und Berlin führten. Die deutsche Reichsregierung z.B. überreichte ihn im Juni 1937 nach der Aufführung der „Boheme“ einen großen Lorbeerkranz und am darauffolgenden Tag brachten die Berliner Zeitungen begeisterte Besprechungen.[1]

In Italien selbst war Giuseppe Lugo bis 1937 fast unbekannt. Sein Debüt in Italien machte er erst im Februar 1937 und zwar in der Mailänder Scala in der Oper „Tosca“. Auch in der Königlichen Oper in Rom war er seitdem öfters aufgetreten.

1949 zog sich Giuseppe Lugo aus der Öffentlichkeit zurück und widmete sich für die Landwirtschaft in seinem Herkunftsland.

Filmographie

  • 1939: La mia canzone al vento (Ein Lied im Winde)
  • 1940: Cantate con me!
  • 1942: Miliardi, che follia!
  • 1943: Senza una donna
  • 1954: Il tiranno del Garda

Fußnoten