Luisenstädtischer Friedhof
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Der Luisenstädtische Friedhof befindet sich am Südstern im Berliner Ortsteil Kreuzberg.
Geschichte
Der Friedhof wurde am 14. Oktober 1831 an einem ehemaligen Weinberg gelegen, eingeweiht. Mit einer Fläche von 90 998 m² ist er der größte historische Gemeindefriedhof. Er ist der größte historische Gemeindefriedhof Berlins. Auf dem Friedhof finden sich neun noch erhaltene Ehrengräber. Die von Louis Arnd (1846–1906) gestaltete Friedhofsmauer hat eine Länge von fast einem Kilometer. Ebenfalls von Arnd stammt das 1892 errichtete Verwaltungsgebäude aus rotem Backstein. Walter und Carl Koeppen bauten 1908/09 die basilikaähnliche neoklassizistische Kapelle, die sie mit gelben Klinkern verkleideten. Der Eingang erhielt einen Säulenvorbau aus Sandstein. Heinrich Straumer (1876–1937) errichtete 1928 den 9,80 m hohen Glockenturm aus Natursteinen. An der Friedhofsmauer finden sich zahlreiche, zum Teil jedoch sehr verfallene, Wandgräber aus unterschiedlichen Stilrichtungen (Neuromanik, Spätklassizismus, Jugendstil und Neue Sachlichkeit). Im Gegensatz zu den anderen drei Friedhöfen an der Bergmannstraße, die einen rechteckigen Grundriß haben, hat der Luisenstädtische Friedhof die Form eines rechten Winkels, da er am südlichen Ende in westlicher Richtung, hinter dem Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirche IV und am Friedrichswerderschen Friedhof entlang, erweitert wurde. Ursprünglich bildeten jedoch die heutigen Grabfelder 10, 10A, 15, 11, 1, 2 und 12 einen zur damaligen Zeit idealtypischen Grundriß, bei dem vier Grabfelder durch zwei Wege in Kreuzform getrennt werden. (Dieser Grundriß findet sich auch auf dem Dreifaltigkeits-Friedhof.) Seit Herbst 1931 war es der Hauptfriedhof der Berliner NSDAP-Mitgliedern. Am Morgen des Tages der Reichstagseröffnung (Tag von Potsdam) besuchte Hitler in Begleitung von Dr. Goebbels diesen Friedhof und legte einen Kranz nieder mit der Inschrift: "Meinen toten Kameraden." Der Luisenstädtische Friedhof ist der zweite Friedhof der Luisenstadt-Gemeinde, deren Geschichte 1964 mit der Sprengung des Gotteshauses, einer Kriegsruine, endete.
Lageplan der Gräber
- Hermann Thielsch
- Heinrich Böwe
- Erwin Moritz
- Kurt Thiele
- Udo Curth
- Helmut Köster
- Hans Steinberg
- Fritz Schulz
- Herbert Gatschke
- Richard Harwik
- Walter Wagnitz
- Erich Sagasser
- Kurt von der Ahé
- Eduard Felsen
- Hans Heeckt
- Walter Weinkauf
- Willi Mählling
- Reinhold Muchow
- Hermann Ostermann
- Alfred Buske
- Walter Hellvoigt
- Oskar Goll