Mädler, Johann Heinrich von

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Darstellung Mädlers.

Johann Heinrich von Mädler (* 29. Mai 1794 in Berlin; † 14. März 1874 in Hannover) war ein deutscher Astronom.

Leben

Schon früh zeigte sich bei Mädler eine Begabung für die Mathematik, zu der sich später ein lebhaftes Interesse an der Astronomie gesellte. Nach dem Tod der Eltern an Typhus schlug er aber keine wissenschaftliche Laufbahn ein, sondern fand nach dem Abitur eine Anstellung beim Berliner Seminar für Volksschullehrer und 1817 am Königlichen Lehrerseminar als Schönschreiblehrer. In seiner Freizeit widmete er sich jedoch weiterhin der Himmelskunde, besuchte dazu Vorlesungen an der Berliner Universität und lernte in dieser Zeit auch den Amateurastronomen Wilhelm Beer kennen. Etwa um 1824 entschlossen sich beide, auf dessen Grundstück am Berliner Tiergarten eine Privatsternwarte zu errichten. In 600 klaren Nächten am dortigen 94 mm Refraktor entstanden 104 28x20 cm große Karten des Mondes. Zusammengesetzt ergaben sie einen Mond mit einem Durchmesser von 192 cm. Später wurde diese Karte dann aus drucktechnischen Gründen auf einen Durchmesser von rund 95 cm verkleinert.

Die mit den Ergebnissen erschienene Schrift „Mappa Selenographica“ übertraf alle vorherigen Mondkarten an Detailgenauigkeit und setzte neue Maßstäbe. Schon frühzeitig hatte Mädler Verbindung zur im Bau befindlichen Berliner Sternwarte aufgenommen, deren Direktor Johann Franz Encke ihn 1836 als Observator anstellte. 1837 erschien dann zusätzlich die „Generalkarte der sichtbaren Mondoberfläche“ und 1839 die „Kurzgefaßte Beschreibung des Mondes“. 1840 wurde er als Nachfolger von Friedrich Georg Wilhelm Struve Direktor der Sternwarte in Dorpat. Mit dem Direktorat der Dorpater Sternwarte war gleichzeitig die Übernahme der Professur für Astronomie an der Universität verbunden. Im Jahr 1865 schied Johann Heinrich Mädler aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst der Dorpater Sternwarte aus, zog zunächst nach Wiesbaden und anschließend über Bonn nach Hannover, wo er weiter populärwissenschaftlich tätig war. Hier starb er am 14. März 1874 im Alter von 79 Jahren.

Bildergalerie

Die Mondkarte Mädlers.

Werke (Auswahl)

Johann Heinrich von Mädler - Wunderbau des Weltalls.jpg
  • Gemeinsam mit Wilhelm Beer:
    • Physische Beobachtungen des Mars: bei seiner Opposition im September 1830 (PDF-Datei)
    • Beiträge zur physischen Kenntniss der himmlischen Körper im Sonnensysteme: mit 7 Kupfertafeln, 1841 (PDF-Datei)
    • Mappa Selenographia - Der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen oder allgemeine vergleichende Selenographie, 1837 (PDF-Datei)
  • Leitfaden der mathematischen und allgemeinen physischen Geographie (1843) (PDF-Datei)
  • Astronomische Briefe, 1846 (PDF-Datei)
  • Die Centralsonne, 2. Auflage 1847 (PDF-Datei)
  • Über die Fixsterne im Allgemeinen und die Doppelsterne insbesondere. Nebst einer Sternkarte, 1849 (PDF-Datei)
  • Populäre Astronomie (1852) (PDF-Datei)
  • Der Fixsternhimmel. Eine gemeinfassliche Darstellung, 1858 (PDF-Datei)
  • Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie, 1861 (PDF-Datei, Netzbuch und Möglichkeit zum herunterladen als PDF-Datei)
  • Der Himmel. Gemeinfassliche Darstellung des Wichtigsten aus der Sternkunde, 1869 (PDF-Datei)
  • Reden und Abhandlungen über Gegenstände der Himmelskunde, 1870 (PDF-Datei)
  • Geschichte der Himmelskunde von der ältesten bis auf die neueste Zeit (1873) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)

Literatur

Verweise