Erdmond
Für weitere Wortbedeutungen siehe Mond (Auswahlseite)
Der Erdmond, allgemein als Mond (lat. Luna) benannt, ist der deutlich nächstgelegene Himmelskörper der Erde und deren einziger natürlicher Satellit. Seit den Entdeckungen von Trabanten bei anderen Planeten des Sonnensystems, im übertragenen Sinn zumeist ebenfalls als Monde bezeichnet, wird er zur Vermeidung von Verwechslungen auch Erdmond genannt. Sein astronomisches Symbol ☾ ist die, von der irdischen Nordhalbkugel aus betrachtete, abnehmende Mondsichel.
Sehr wahrscheinlich hat die Wechselwirkung des Mondes mit der Erde einen erheblichen Einfluß auf die Entwicklung des Lebens auf der Erde ausgeübt. Die Gezeiten (Ebbe und Flut) sind ein Resultat dieser Wechselwirkung, der gegenseitigen Massenanziehung von Erde und Mond, und waren womöglich mitbestimmende Faktoren bei der Ausbildung des Lebens im den Urozeanen.
Inhaltsverzeichnis
Mondphasen
Als Mondphasen bezeichnet man die wechselnde, durch die Sonne bedingte Beleuchtung der erdzugewandten Mondoberfläche während eines Umlaufes des Mondes um die Erde. Ein vollständiger Umlauf des Mondes um den Erdplaneten, bei dem der Mond wieder die gleiche Stellung zur Sonne einnimmt, dauert durchschnittlich etwa 29,53 Tage (29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten). Gebräuchlich ist die Einteilung in vier Viertel von je ungefähr einer Woche Länge. Die Hauptphasen sind der Vollmond, der abnehmende Mond, der Schwarzmond (fälschlicherweise Neumond genannt) und der zunehmender Mond (beim ersten Sichtbarwerden der Mondsichel richtigerweise Neumond oder Neumondlicht genannt). Der zunehmende Mond ist am Abendhimmel und der abnehmende am Morgenhimmel zu finden. Bei der letzten Sichtbarkeit des Mondes vor Schwarzmond spricht man auch von Altlicht.
Erforschung
Erste brauchbare Karten der sichtbaren Seite des Mondes wurden im 18. und 19. Jahrhundert u.a. von Tobias Mayer und von Johann Heinrich von Mädler angefertigt. An der Wende zum 20. Jahrhundert waren es dann Johann Nepomuk Krieger und Philipp Fauth, der sogar einen Mondatlas erstellte und an seiner 3,5 m großen Mondkarte im Maßstab 1:1.000.000 von 1884 bis 1940 arbeitete.
Mondkarte von Tobias Mayer
Mondkarte von Johann Heinrich von Mädler
Die Erforschung des Mondes geschieht nicht nur, um die Erkenntnisse über den Mond an sich zu erweitern, sondern sie dient auch der Erforschung der Entstehung unseres Sonnensystems, was gleichzeitig Rückschlüsse auf die Zukunft der Erde ermöglichen kann. Sie dient ebenfalls zur Erforschung möglicher Gefahren aus dem Weltraum, die auch für die Erde, oder zumindest für das auf ihr vorhandene Leben, existentielle Folgen haben könnte. Da auf dem Mond keine nennenswerte Atmosphäre und kein Wasser[1] vorhanden sind, gibt es im Prinzip keine Erosion wie auf der Erde durch Wind und Wasser. Meteoriteneinschläge werden daher über Jahrmillionen in Anzahl, Art und Stärke bestens dokumentiert, woraus sich wiederum Rückschlüsse für die Erde ziehen lassen.
Astronomische Daten
Monddurchmesser | 3476 km |
---|---|
Entfernung von der Erde | |
Minimum | 356.410 km |
Maximum | 406.740 km |
Umlaufzeit (siderisch) | 27,3 Tage |
Mittlere Dichte | 3,34 g/cm 3 |
Fluchtgeschwindigkeit | 2,4 km*s-1 |
Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde ist elliptisch. Im erdfernsten Punkt, dem Apogäum, beträgt die Entfernung des Mondes 406.740 km, während sie im erdnächsten Punkt seiner Bahn, dem Perigäum, nur 356.410 km beträgt. Bei der Rotation des Mondes um die Erde handelt es sich um eine gebundene Rotation, da der Mond sich in derselben Zeit einmal um sich selbst dreht, in der er die Erde umkreist. Er wendet der Erde deshalb immer die gleiche Seite zu, die als Mondvorderseite bezeichnet wird. Kleinere Taumelbewegungen des Mondes in seiner von der idealen Kreisform abweichenden Umlaufbahn um die Erde (Libration) sorgen dafür, daß von der Erde aus zu bestimmten Zeiten Randgebiete der Mondrückseite sichtbar werden. Die Libration in der Länge beträgt bis zu +/- 7°54', die Libration in der Breite bis zu +/- 6°50'. Das sorgt dafür, daß von der Erde aus bis zu 59% der Mondoberfläche sichtbar sind, nur 41% der Mondoberfläche sind von der Erde aus nicht beobachtbar. Erst 1959 (durch Luna 3) und in den folgenden Jahrzehnten konnten Raumsonden Bilder von der Mondrückseite zur Erde übermitteln.
Dabei stellte sich überraschender Weise heraus, daß sich Mondvorder- und Rückseite optisch deutlich unterscheiden. Während die Mondvorderseite von den großen zusammenhängenden Mare[2]Flächen mit den darunter verborgenen Massenkonzentrationen (Mascons) geprägt ist, sind auf der Rückseite des Mondes nur wenige und kleinere Mare-Flächen (Mare Moscoviense, Mare Ingenii) vorhanden. Die Form des Mondes weicht von der Kugelform ab; der Mond ist leicht eiförmig, wobei er das stumpfe Ende der Erde zugewandt hat.
Der Mond im Lichte der Welteislehre
Die von Hanns Hörbiger entwickelte Welteislehre vertritt die Ansicht, daß unser heutiger Mond, die Luna, nicht der erste und einzige Mond sei, den die Erde besessen habe, sondern Luna sei vor gar nicht so lange zurückliegender Zeit von der Schwerkraft der Erde in ihren Bann geschlagen und dauernd an sie gefesselt worden. Die Welteislehre hält den jetzigen Mond Luna für einen ehemals selbständigen Planeten, der seine eigene Bahn zwischen Mars und Erde um die Sonne zog. Da dieser Planet Luna eine viel geringere Masse und auch Dichte hatte als die Erde, war er dazu verurteilt, wegen des hemmenden Weltraumwiderstandes schneller an die Sonne heranzuschrumpfen, als es die schwere Erde tut, die sich dem hemmenden Medium gegenüber als durchschlagskräftiger erweist. Dies hemmende Medium besteht nach Ansicht der Welteislehre aus stark verdünnten Gasen und Staubmassen, die sich namentlich in innerplanetarischen Räumen finden, aber auch in intrastellaren, nur hier nicht in der gleichen Dichte. Besteht aber ein derartiges hemmendes Medium, so müssen alle Körper, die in ihm umzulaufen gezwungen sind, eine durch lange Zeiträume sichtbare Abbremsung erfahren, nach Keplerschen Gesetzen müssen sie ihre Bahn in eng gewundenen Spiralen näher an den Zentralkörper, den sie umkreisen, heranverlegen und gleichzeitig ihre Umlaufgeschwindigkeit beschleunigen. Ein Mond, der seine Bahn zwischen Mars und Erde läuft, muß sich also im Laufe der Jahrhunderttausende und Jahrmillionen der Erdbahn nähern und schließlich mit der Erde selbst irgendwie in Konflikt geraten. Bei besonders nahen Begegnungen der beiden Planeten kann es dann vorkommen, daß der kleinere vom größeren Planeten regelrecht eingefangen und zu seinem Trabanten gemacht wird. Ein solcher Trabant ist nach Hanns Hörbigers Ansicht unsere Luna, die also ehemals ein selbständiger Planet gewesen ist.[3]
Der Mond in der Geschichte der Menschen
Schon seit jeher spielt der Mond eine große Rolle in der kultischen Verehrung, der Bemessung der Jahres- und Monatszyklen („Monde“), in Religion, Mystik und Aberglaube. Astrologen, Sterndeuter und Mystiker schrieben dem Mond seit jeher entscheidenden Einfluß auf Schicksal, Gesundheit und Wetter zu.
Siehe auch
- Mondlandung (VSA, 1969)
- Der Mond ist aufgegangen (Christlich geprägtes Abendlied, Text von Matthias Claudius)
- Guter Mond, du gehst so stille (1848 entstandenes Lied an den Mond, Text von Karl W. F. Enslin)
- Mano
- Nyi und Nidi
- Mondlandung
Literatur
- Philipp Fauth: Was wir vom Monde wissen. (1906) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!