Mangels, Hermann
Karsten Hermann Mangels ( 18. März 1921 in Otterndorf, Niedersachsen; 15. April 2017 in Friedberg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Leutnant der Reserve des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Diplom-Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hermann Mangels wurde am 18. März 1921 in Otterndorf bei Bremervörde geboren. Nach dem Abitur begann er 1939 an der Staatsbauschule in Buxtehude ein Architekturstudium, das er im Sommer 1940 kriegsbedingt unterbrechen mußte.
Zweiter Weltkrieg
Am 1. Oktober 1940 wurde er zur Soldatenausbildung eingezogen. Sein erster Kriegseinsatz führte ihn an die Ostfront nach Rumänien und auf die nördliche Krim, wo er im Herbst 1941 verwundet wurde und in das Bad Nauheimer Lazarett kam. Hier traf er im Dezember 1941 auch seine spätere Ehefrau.
Nach Genesung mußte Mangels wieder in den Krieg, wo er weitere zwei mal verwundet wurde. Er geriet nach dem Endkampf um Deutschland in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, wurde jedoch zügig entlassen.
Nachkriegszeit
Noch 1945 nahm Mangels sein Studium in Frankfurt wieder auf und schloß es 1947 ab. Danach arbeitete er in Friedberg im Architekturbüro Rühle, in Frankfurt bei Ambrosius & Sohn sowie freiberuflich.
- „Viele Gebäude in der Altstadt und auf der Kaiserstraße hat Hermann Mangels saniert. Als Mitglied im evangelischen Kirchenvorstand kümmerte er sich um den Erhalt der Kirchen, führte Besucher durch Burg- und Stadtkirche und das Judenbad. Zusammen mit Ehefrau Gustl und anderen Geschäftsleuten wurde Anfang der 1980er-Jahre die ‚Arbeitsgruppe Altstadt‘ gegründet. Das Ehepaar organisierte Mai-, Christkindl- und Flohmärkte, Gustl Mangels gilt noch heute als »Mutter der Altstadt«. Sie war von 1966 bis 1975 Obermeisterin der Friseurinnung im damaligen Kreis Friedberg, wurde 1975 zur Ehrenobermeisterin ernannt. Eine schwere Erkrankung zwang sie zur Aufgabe ihres Berufs. 1969 eröffnete sie den Kunstgewerbeladen ‚Zunfthaus‘ in der Usagasse 8. 1973 wurde der Betrieb in der Kaiserstraße 36 erweitert, es entstand das Geschäft ‚Mangels – Kunst & Handwerk, Damenmoden‘.“[1]
Ehrungen
Schon 2001 wurde das ehrenamtliche Engagement des Ehepaars mit dem Ehrenschild der Stadt Friedberg gewürdigt. Mitte März 2013 kam eine weitere Ehrung für Hermann Mangels dazu: In der Burgkirche wurde er für sein Lebenswerk für den Denkmalschutz geehrt.
Tod
Baumeister und Ritterkreuzträger Leutnant d. R. a. D. Karsten Hermann Mangels verstarb am 15. April 2017 wenige Wochen nach seinem 96. Geburtstag zu Hause im Kreise seiner Familie.
Familie
Hermann Mangels verlobte sich am 26. Dezember 1942 mit Augusta „Gustl“ Schlunk ( 22. Dezember 1921 in Petershagen bei Berlin), einer Friseuse, die während des Krieges freiwillig als Schwesternhelferin beim Roten Kreuz diente. Am 20. März 1943 wurde geheiratet. Aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen: Tochter Gesine, Sohn Wilhelm und die Zwillinge Eva und Katharina. Zur Familie gehören auch elf Enkel und neun Urenkel (Stand: 2013).
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Allgemeines Sturmabzeichen
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 17. März 1945 als Leutnant der Reserve und Zugführer im Pionier-Bataillon 189 der 89. Infanterie-Division