Janke, Maria

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Durchhalteplakat: Vor einem VS-amerikanischen Siegergericht – die BDM-Führerin und angebliche „Werwolf“-Angehörige Maria Schultz.[1] Da jedoch kein Prozeß stattfand, dürfte der Ausspruch einem ihrer ausgewerteten Briefe entstammen.

Maria Janke (Lebensrune.png 25. Oktober 1927 in Köln; Todesrune.png 7. Mai 2013 in Monschau) war eine deutsche BDM-Scharführerin und angebliche Angehörige der Organisation Werwolf, die von VS-amerikanischen Besatzern im Februar 1945 festgenommen wurde.

Zweiter Weltkrieg

Maria of Monschau

Das Bild zeigt den eingeschüchterten und geschlagenen 16jährigen HJ-Jungen Karl-Arno Pünzeler in seiner Gefängniszelle bei den Amerikanern in Monschau am 6. Januar 1945.[2]

Maria Janke, geb. Bierganz, kam Anfang 1945 als Mary of Monschau bzw. Maria of Monschau (auch unter dem Tarnnamen Maria Schultz) weltweit als Prototyp der „anti-amerikanischen und fanatisierten Hitlerjugend“ in die Schlagzeilen. Es wurde behauptet, sie sei eine Saboteurin und Werwölfin. Selbst das VS-amerikanische „Time Magazine“ widmete „Maria of Monschau“ unter der Rubrik World am 26. Februar 1945 einen Artikel.[3]

Die Altersangaben sind widersprüchlich. In den meisten Quellen wird sie als 17jährig angegeben, in anderen als 21jährig. Die „Daily Mail“ hatte als erste Zeitung über sie berichtet und hatte, wie üblich, den Namen zum Schutze der Person geändert, aus Bierganz wurde Schultz. Deutsche Stellen haben diesen falschen Namen bewußt oder unbewußt übernommen.

Werner Naumann sprach am 23. März 1945 im Hofbräuhaus in München von ihr als 21jähriger[4] Widerstandskämpferin „Schulz“ gegen die Besatzer:

„Wir haben vor ungefähr 10 bis 14 Tagen fast in allen englischen und amerikanischen Zeitungen eine Schlagzeile gehabt. Das war damals, als ... vor einem Kriegsgericht stand und zum Tode verurteilt werden sollte. Als man diesem Mädchen von 21 Jahren das Schlußwort erteilte und sie fragte, was sie zu ihrer Verteidigung sagen könne, da sagte diese tapfere Maria Schulz: ‚Ich kann dazu nur eines sagen: Deutschland wird alles Leid ertragen, am Ende unter Hitler aber doch eine neue Welt aufbauen.’ Und dann ging sie raus.“

Der Verdacht

Todesanzeige 2013

Bierganz war als Mitglied des „Klubs Heimattreue“ in Verdacht geraten, weil sie sich öfter mit ehemaligen Hitler-Jungen getroffen und sich über die Amerikaner lustig gemacht haben soll. Allerdings war es die Festnahme des Hitler-Jungen Karl-Arno Pünzeler (ebenfalls Klub-Mitglied) durch die Amerikaner, die den Verdacht erhärtete.

Pünzeler wurde vorgeworfen, er habe Ende Dezember 1944 einem deutschen Stoßtrupp des gescheiterten Unternehmens „Stößer“, der einen schwerverwundeten Kameraden mitführte, geholfen, zurück zu den eigenen Linien zu finden. Er führte ein Bild Marias mit sich, was ihr zum Verhängnis werden sollte.

Am 6. Januar 1945 gegen Mittag wurde Maria Bierganz festgenommen. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung fanden die beauftragten VS-Soldaten Bierganz' Tagebuch (in Briefform an ihren 17jährigen Freund Peter, der als Soldat der Waffen-SS während der Ardennenoffensive fiel), in welchem sie ihrem Haß auf die „feigen Amerikaner" freien Lauf ließ. Unter dem Eintrag vom 7. Oktober 1944 hatte Maria nach einem Bombenangriff auf Köln in fiktiven Briefen an ihren Verlobten Peter geschrieben:

„Langsam merke ich, daß dies wirklich kein aufrechter heiliger Kampf um das Lebensrecht, sondern ein verdammter Materialkrieg ist. Es ist doch nicht Schuld von uns armen Deutschen, daß wir nicht so ein fruchtbares Land wie Amerika haben. Wir haben auch nicht die Charaktereigenschaft, kleine, hilflose Länder auf so niedrige Art und Weise auszubeuten.“[5]

Und tags darauf notierte sie:

„Die Deutschen verteidigen sich übermenschlich gegen die angreifende Masse. Trotzdem müssen sie sich leider Fußbreit um Fußbreit zurückziehen. Liebster Peter, wieso haben wir das alles verdient? Soll alles umsonst gewesen sein? Nein Peter, ich fühle ganz deutlich, daß wir, eine schlimm geprüfte, aber gestählte Jugend, hart wie Eisen, dazu bestimmt sind, für die Ideale unseres unersetzlichen Führers weiterzukämpfen. Wenn alle den Führer verlassen, auf seine Jugend wird er sich verlassen können.“[5]

Maria Bierganz wurde von Dienststelle zu Dienststelle geschleppt und verhört, nachweisen konnte man ihr, außer „thought crimes“ (Gedankenverbrechen), jedoch gar nichts, so daß es nicht zu einer Anklage kam. Am 4. März 1945 kam Maria Bierganz zurück zu ihren Eltern nach Monschau.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg heiratete sie und schrieb ihre Erfahrungen der Jahreswende 1944/45 nieder. Janke war mehrfache Mutter und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes,

Tod

Maria Janke starb am 7. Mai 2013 in ihrem Heimatort Monschau.

Werke

  • Person (Monschau): Karl Wilhelm Scheibler, Ludwig Mathar, Maria Bierganz, Walram IV., Stephan Horrichem, Vincent Weber, Heinrich IV, Bucher Verlag, ISBN 978-1159252236

Siehe auch

Literatur

  • Volker Koop: Himmlers letztes Aufgebot: Die NS-Organisation „Werwolf“, Böhlau-Verlag GmbH (2008), ISBN 978-3412201913
  • Klaus-Dietmar Henke: Die amerikanische Besetzung Deutschlands. Oldenbourg-Verlag, München (1996), ISBN 3-486-56175-8.

Verweise

Fußnoten

  1. Nach dem Einmarsch der US-Amerikaner in den Westen des Deutschen Reiches im Herbst 1944 wurde die BDM-Führerin mit dem Decknamen Maria Schultz am 6. Januar 1945 wegen Sabotageverdachts verhaftet. General Eisenhower persönlich vernahm sie vor einem Kriegsgericht im belgischen Spa. Die Reichspropaganda nahm die Verhaftung und das Verhör der 17jährigen zum Anlaß, dieses Durchhalteplakat zu entwerfen. Den Deutschen sollte die junge Frau als Vorbild dienen und sie motivieren, den Kampf gegen die Alliierten auch hinter der Front weiterzuführen. Maria Schultz wurde nicht hingerichtet, sondern durfte im März 1945 in ihren Heimatort in der Eifel zurückkehren. Quelle: Deutsches Historisches Museum
  2. Im Dezember 1944 wurde Karl-Arno Pünzeler wegen Spionage und Begünstigung „feindlicher“ (deutscher) Truppen verhaftet und später zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Er hatte einem deutschen Stoßtrupp mit einem Schwerverwundeten den Weg zurück zu den eigenen Linien gezeigt. Der Junge wurde während der Verhöre nachweislich geschlagen (Lungenriß und ausgeschlagene Zähne). US-General Courtney Hodges wandelte schließlich das Urteil in eine Haftstrafe um.
  3. GERMANY: Maria of MonschauTime Magazine, 26. Februar 1945
  4. Ggf. eine Fehlmeldung oder eine bewußte Tarnung von Namen und Alter.
  5. 5,0 5,1 zitiert in: Koop: „Die NS-Organisation Werwolf“, S. 64