Hirsch, Ilse
Ilse Hirsch ( zwischen 1921/22 und 1929[1] in Hamm; ?) war eine deutsche BDM-Hauptgruppenführerin. Sie nahm am 25. März 1945 als einzige Frau eines sechs Mann starken Kommandos der Organisation Werwolf unbewaffnet an der Liquidierung des Kollaborateurs Franz Oppenhoff teil. Ihr Auftrag war, die feindbesetzte Stadt Aachen in Zivil auszukundschaften.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmen „Karneval“
Werwolf-Prozeß
Im Oktober 1949 fand der „Werwolf-Prozeß“ statt: Neben „Kommando-Karneval“-Mitgliedern wurden auch Ausbilder und direkte Hintermänner angeklagt, darunter SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Karl Gutenberger. Die Verteidiger entlarvten Oppenhoff als Drückeberger. 14 Mal habe er einen Gestellungsbefehl der Wehrmacht bekommen und sei jedesmal erneut auf Betreiben seines Arbeitgebers (Veltrup-Werke) „uk (unabkömmlich) gestellt“ worden. Ein Zeuge will ihn um den 10. September 1944 in einer Infanterie-Uniform gesehen haben. Die Angeklagten gaben an, daß Oppenhoff fahnenflüchtig war und daß sie lediglich ein deswegen ergangenes Todesurteil völkerrechtskonform vollstreckt haben.
Zunächst wurden Haftstrafen zwischen einem und vier Jahren verhängt, zwei Angeklagte (Ilse Hirsch und der Hitlerjunge Morgenschweiß), die ihren jeweiligen Tatbeitrag gestanden hatten, wurden freigesprochen. In zwei Nachfolgeverfahren wurden die Haftstrafen abgemildert und schließlich (nach dem Straffreiheitsgesetz von 1954) „wegen Befehlsnotstandes“ durch den Bundesgerichtshof ganz erlassen.
Nachkriegszeit
Ilse Hirsch gründete später eine Familie und bekam zwei Söhne (Stand: 1972).
Siehe auch
- Maria Bierganz: Bierganz stammte ebenfalls aus Monschau (Städteregion Aachen).
- Karl-Arno Pünzeler
- Frauen im Nationalsozialismus