Marx, Wilhelm

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Dr. h. c. Wilhelm Marx

Wilhelm Marx (Lebensrune.png 15. Januar 1863 in Köln; Todesrune.png 5. August 1946 in Bonn) war ein deutscher Richter, Politiker (Zentrum) und Ministerpräsident des Freistaates Preußen. Von 1923 bis 1924 und von 1926 bis 1928 war er Reichskanzler des Deutschen Reiches. 1925 unterlag er als favorisierter Kandidat bei den Reichspräsidentenwahlen Paul von Hindenburg.

Leben

Karriere im Kaiserreich

Wilhelm Marx wurde 1863 als Sohn eines katholischen Schuldirektors in Köln geboren. Von 1881 bis 1884 studierte er Rechtswissenschaften in Bonn, danach war er als Referendar tätig. 1888 trat er in den preußischen Justizdienst ein und wurde sechs Jahre später Landrichter in Elberfeld. Gleichzeitig begann er seine politische Aktivität für das Zentrum. Für dieses war er von 1899-1918 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, bis 1904 war er ferner dessen Vorsitzender in Elberfeld. 1904 wurde er zum Landgerichtsrat in Köln berufen, 1906 bis 1919 war er Stellvertretender Vorsitzender des Zentrums im Rheinland. Seit 1907 hatte er den Vorsitz der Partei in Düsseldorf inne, 1910 wurde er Präsident des Katholikentags in Augsburg. Von 1910 bis 1918 war er dann Reichstagsabgeordneter. 1911 gründete er die Katholische Schulorganisation, um der Verweltlichung des Schulwesens entgegenzutreten.

Karriere in der Weimarer Republik

Nach der Gründung der Weimarer Republik wurde Marx 1919 sowohl in die Nationalversammlung als auch in die preußische Landesversammlung gewählt. 1921 wurde er zum Senatspräsidenten am Kammergericht in Berlin und zum Vorsitzenden der Zentrumsfraktion im Reichstag gewählt, 1922 schließlich Parteivorsitzender des Zentrums und Vorsitzender des Volksvereins für das Katholische Deutschland. Am 30. November 1923 wurde Wilhelm Marx Reichskanzler an der Spitze eines bürgerlichen Minderheitskabinetts. In dieser Funktion stimmte er am 16. April 1924 dem Dawes-Plan zu, der die Frage der deutschen Reparationen regelte. Nach der Reichstagswahl des 4. Mai bildete Marx wiederum eine Koalition ohne parlamentarische Mehrheit. Als auch die Reichstagswahl am 7. Dezember desselben Jahres keine Besserung der Mehrheitsverhältnisse brachte, trat er zurück.

Im Februar 1925 wurde Wilhelm Marx zum preußischen Ministerpräsidenten gewählt, konnte aber keine stabile Regierung bilden und trat so schon im April zurück. Im Jahr 1925 bewarb er sich zudem in zwei Wahlgängen für das Amt des deutschen Reichspräsidenten, unterlag aber als gemeinsamer Kandidat des sog. "Volksblocks" bestehend aus Zentrumspartei, SPD und DDP mit 45,3% der Stimmen knapp seinem Herausforderer Paul von Hindenburg. Am 19. Januar 1926 wurde Marx allerdings unter Hans Luther Reichsminister der Justiz und der besetzten Gebiete. Am 12. Mai 1926 wurde Marx zum zweiten Mal Reichskanzler und bildete eine bürgerliche Regierung aus Zentrum, DVP und DDP. Nach einem erfolgreichen Misstrauensantrag vom 17. Dezember musste er schließlich auch die DNVP in sein Kabinett aufnehmen, konnte aber Kanzler bleiben. Am 12. Juni 1928 trat Wilhelm Marx nach dem Wahlsieg der SPD bei der Reichstagswahl des 20. Mai zurück. Im Dezember desselben Jahres legte er auch sein Amt als Vorsitzender des Zentrums nieder, ehe er sich 1932 ganz aus der Politik zurückzog. Am 5. August 1946 starb er in Bonn.

Verweise


Amt Vorgänger Regierungszeit Nachfolger
Deutscher Reichskanzler Gustav Stresemann 1923-1924 Hans Luther
Deutscher Reichskanzler Hans Luther 1926-1928 Hermann Müller