Grünewald, Mathias

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Matthias Grünewald)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Selbstbildnis

Mat[t]hias Grünewald (geb. um 1475/1480 in Würzburg; gest. 31. August 1528 in Halle an der Saale; eigentlich Mathis Gothart-Nithart, auch Mathis Gothart Nithart Grünewald, Matthäus Gothart Nithart Grünewald, Mathis von Aschaffenburg (16. Jahrhundert)) war ein Maler und Grafiker und gilt neben Albrecht Dürer und Bernhard Strigel als der bedeutendste deutsche Vertreter der Renaissance.

Wirken

Grünewald scheint außer in seiner Vaterstadt besonders im Elsaß tätig gewesen zu sein. Das Helldunkel, künstliche farbige Lichtwirkungen, haben ihm den Beinamen Der „deutsche Correggio“ verschafft. Großartige Formenausfassung, lebhafte, häufig bizarre Phantasie, eine breite kühne Malweise, Unruhe und Bewegung, die bis zu gewaltsamen Verzerrungen und abschreckenden Übertreibungen führt, lassen aus den ersten Blick Grünewalds Werke als Schöpfungen eines Manieristen erscheinen. Erst bei längerer Betrachtung erkennt man die geniale Kraft und Großartigkeit des phantastischen Künstlers. Sein Hauptwerk ist der in Kolmar befindliche große Altar von Isenheim mit der Legende des heiligen Antonius und Szenen aus Christi Leben.

Zu seinem Wirken heißt es außerdem:

Hans Baldung ahnt, daß die menschliche Seele sehr zerspalten ist in die Schauer des Schmerzes und in die Wohnung der letzten Beglückung, daß gleichermaßen das Grauen der Kreuzigung wie die Seligkeit der mütterlichen Madonna in ihr herrschen. Matthias Grünewald aber weiß sich in diese Gegensätze selber hineingeworfen, tief in die abgründigen Klüfte des Seins, gnadenlos ausgeliefert dem nacktesten Anblick der Welt, die zwischen Verdammnis und Beseligung hinlebt, vor deren Schrecken es kein Entrinnen, für deren Verzückung es keine menschlichen Zeichen gibt. Man weiß von Grünewalds Leben beinahe nichts. Aber der Isenheimer Altar verrät, daß der Meister von einer Einsamkeit geschlagen war, die nur der zutiefst Begnadete erträgt. Grünewald aber hat sie in seinem Werk zur Schöpfung geläutert. Was auf den Bildern des Iseheimers Altars wie Sonne strahlt und wie Flamme auffährt, was das fahle Verderben glimmt und wie die blühende Liebe der Mutter leuchtet, hat eine Menschensehnsucht gestaltet, die sich aus ihrer Verlassenheit und ihre Verhaftung in die Schatten der Welt nicht lösen kann und sich nun ein glühendes Reich des Traums entsinnt, darin die wilden Gesichte und die gottnahen Hoffnungen einer todeseinsamen Seele zu Bildern gebannt sind.[1]

Werke

  • Heller-Altar, Außenseite
  • Isenheimer Altar
  • Die Beweinung Christi (in der Stiftskirche Aschaffenburg)
  • Die Verspottung Christi
  • Trias Romana
  • Maria-Schnee-Altar („Stuppacher Madonna“, „Schneewunder“)
  • Klein-Kruzifix
  • Flügelaltar in der alten Wehrkirche in Lindenhardt
  • Tauberbischofsheimer Altar („Kreuzigung“, „Kreuztragung“)

Siehe auch

Literatur

  • Franz Bock: Die Werke des Mathias Grünewald (1904) (PDF-Datei)
  • Sylvie Ramond: Grünewald. Dumont
  • Willy Kurth: Matthias Grünewald, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Erster Band, S. 387–401
  • Theodor Stiefenhofer: Die Meisterhand: RiemenschneiderStoß – Grünewald – Dürer, in: Ernst Adolf Dreyer / Heinz W. Siska (Hg.): Kämpfer, Künder, Tatzeugen. Gestalter deutscher Größe. 3 Bde., Zinnen-Verlag, München–Wien–Leipzig 1942, Bd. II, S. 59–96

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden. 1937 Lehmanns-Verlag München