Melnitschenko, Andrej

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Andrej Melnitschenko

Andrei Igorewitsch Melnitschenko, russ. Андрей Игоревич Мельниченко (* 8. März 1972 in Gomel) ist ein Milliardär und Unternehmer in Rußland.

Wirken

Melnitschenko wurde am 8. März 1972 in der Stadt Homel geboren. Sein Vater war ein angesehener Physiker.

Bis 2010 hatte es der ehemalige Spitzensportler Andrej Melnitschenko auf die Liste der 20 einflußreichsten Unternemer Rußlands geschafft. Und es gelang ihm ohne die Räuberkapitalistenmethoden und getürkte Privatsisierungen seiner Oligarchen-Kollegen. Melnitschenkos Aufstieg in die oberste Riege der Unternehmer begann erst mit der großen russischen Krise von 1998 als viele Firmen und Oligarchen untergingen.

Vom Devisenwechsler zum Bankgründer

Melnitschenko gründete schon während seines Mathematik-Studimus seine erste Wechselbude, um mit Devisen zu handeln. 1991 entwickelte sich an der Moskauer Universität eine informelle Warenbörse. Melnitschenko bot den Händlern Geldwechsel-Services an und hatte sehr großen Erfolg in der Zeit der Hyperinflation: Er lieh sich Rubel zu 10 bis 13% jährlich, wechselte dann für kurze Zeit in Dollar und tauschte sodann mit hohen Gewinnen zurück in den Rubel.

Durch organisches Wachstum konnte er eine Wechselbudenkette in Moskau aufbauen, die dann 1993 in seiner neuen MDM-Bank aufging. Partner und Mitbesitzer war Sergei Popow.

Bis zur Krise von 1998 war die Bank überwiegend im Devisen- und Wechselgeschäft tätig. MDM diente in erster Linie als Vehikel für die privaten Währungs- und Anleihespekulationen der Aktionäre und Partner der Bank. Am Tag vor dem „Schwarzen Dienstag“ 11. Oktober 1994, als der Rubelkurs ins Bodenlose stürzte, deckte er sich mit Geldern ein und verdiente 10 Mio $.

Der große Durchbruch gelang der MDM-Bank dann mit der Rubelkrise. Melnitschenko verkaufte frühzeitig vor der Krise seine Rubel-Anleihen, stieg auf den Dollar um und spekulierte auf eine starke Abwertung des Rubel. Während viele Banken in der Krise untergingen, machte MDM einen Buchgewinn von 200 Mio $.

Mit einem gesunden Kapitalstock boomte MDM in den folgenden Jahren und stieg zu einer der führenden Banken Rußlands auf. Als großer Nutznießer der Krise konnte Melnitschenko zahlreiche Industriefirmen billig aufkaufen.

Melnitschenko galt in der Endphase der Jelzin-Zeit als einer der einflußreichsten Oligarchen und als Finanzier der „Jelzin-Familie“.

Der Finanzier der Metall- und Ölmagnaten

Melnitschenko stieg in den letzten Jahren zu einem der einflußreichsten Männer in der Metallindustrie auf. Er finanzierte zahlreiche Magnaten wie seinen Studienfreund Oleg Deripaska und Roman Abramowitsch (Alumuinium und Öl: RUSAL, Sibneft), Alexander Abramow (Stahl, EVrazholding) und Iskander Machmudow (Kupfer). Auch der Stahlkönig Alexej Mordaschow wird zum erweiterten Netzwerk gezählt

Als Netzwerk kontrollieren sie zusammen ca. 40% des Metallsektors.

Die MGM Gruppe kontrolliert einen Milliarden $ Konglomerat: Dazu zählen u.a. der größte Kohlekonzern Siberian Coal Energy Company (SUEK), Evrokhim Chemie) und der führende Rohrsystem-Produzent Pipe Metallurgical Company). Daneben investierte er in Düngemittel und zunehmend in Elektrizitätsunternehmen. Besonders im Fokus steht der größte Stromproduzent Rußlands, der UES-Konzern von Anatoli Tschubais, an dem MDM bis Ende 2003 8% der Anteil aufkaufte.

2005 geriet er durch seine extrem teure Hochzeit mit einem Model ins Visier der Klatschpresse. Stargast des Abends war Pop-Star Christina Aguilera, die für die Darbietung zweier Lieder 1,2 Millionen Pfund erhalten haben soll. Abgerundet wurde der Abend noch durch weitere Darbietungen von Whitney Houston und dem Vater/Sohn-Gespann Julio und Enrique Iglesias.

Ende 2006 - Die Aufteilung des Imperiums

Ende 2006 trennten Melnitschenko und Popow ihre Anteile:

  • Die Beteiligung am Röhrenproduzenten TMK verkauften sie an den Hauptaktionär D. Pumpianski.
  • Popow erhielt 90% der MDM Bank, während Melnitschenko die Eurochem übernahm, einen der drei größten europäischen Düngemittelproduzenten. Daneben gehören Minen, Transportfirmen und anderen Industriefirmen zu der Eurochem-Holding.
  • Weiterhin halten Melnitschenko und Popow gemeinsam die Kontrolle über den Kohlekonzern „Siberian Coal“. Eine Fusion des Konzerns mit Gasprom untersagte die russische Kartellbehörde.[1]

Andrej Melnitschenko sein Vermögen laut Forbes im Jahre 2007 war 4,6 Mrd. $, im Jahre 2009, bei der derzeitigen Fed-Krise, 1 Mrd. $. [2][3]

Beteiligungen

Unternehmen, an denen Andrei Melnitschenko beteiligt ist, sind unter anderem:

  • SUEK (Сибирская угольная энергетическая компания - СУЭК; deutsch Sibirische Kohle- und Energiegesellschaft, engl. Siberian Coal Energy Company) - "Wostsibisugal" (Востсибуголь, deutsch Ost-Sibirien-Kohle) und Kohlegesellschaften in der Region Transbaikalien und Krasnojarsk
  • Eurochem (ЕвроХим): Bergbauunternehmen in der Oblast Murmansk - Stadt Kowdor (Ковдор, Ковдорский ГОК), Phosphorit (Фосфорит), Newinownski Asot (Stickstoff, Невинномысский азот), Lifosa (Litauen)
  • Rinakeo (Ринако, eine Beteiligungsgesellschaft mit großen Aktienpaketen an den Betrieben:
    • Taganroger Metallurgische Werke AG (ОАО Таганрогский металлургический завод),
    • Kusnezker Ferrolegierungen AG (ОАО Кузнецкие ферросплавы),
    • Wolgograder Traktorenfabrik AG (ОАО Волгоградский тракторный завод),
    • Wolgograder Motorenwerk AG (ОАО Волгоградский моторный завод),
    • Verlag "Jahrhundert der Information" (ОАО Издательский дом "Век информации").

Fußnoten