Urizki, Moissei
Moissei Solomonowitsch Uri[t]zki (* 1873 in Tscherkassy, Ukraine; † 30. August 1918 in Petrograd) war ein jüdisch-bolschewistischer Revolutionär und Leiter des Tscheka-Terrors in Petrograd.
Werdegang
Moissej Solomonowitsch Urizki (oft auch Uritzkij geschrieben) war Jahrgang 1873 und entstammte einer jüdisch-tscherkessischen Kaufmannsfamilie. Er schloß sich den Sozialdemokraten an, aus denen die gesamte bolschewistische Führung hervorging.[1] In der Emigration war er Gefolgsmann Trotzkis und Verbindungsmann des Finanziers der Revolution, Israil Lasarewitsch Helphand alias Parvus. Als Kommissar der Verfassungsgebenden Versammlung löste Uritzkij die russische Volksvertretung gewaltsam auf. Über seinen weiteren Weg berichtet Alexander Solschenizyn: „1918 Chef der Petrograder Tscheka und mitverantwortlich für die Schreckensherrschaft in der von den Bolschewiki besiegten Hauptstadt. Wurde von dem jungen Sozialrevolutionär Leonid Kanegisser ermordet (1918).“[1] Auch der Attentäter war Jude.[1]
„Nicht zu Unrecht identifizierte man den Bolschewismus mit den Juden“, schreibt der jüdische Publizist Arno Lustiger. Von den acht Mitgliedern des bolschewistischen „Revolutionären Kriegsrates“ seien fünf Juden gewesen (Trotzki, Skljanskij, Gussjew, Kamenew und Unschlicht);[2] das erste Staatsoberhaupt der Sowjetunion sei „der Jude Jakob Swerdlow“ gewesen.[1][3] Lustiger weiter: „Drei von fünf Mitgliedern des Komitees zur revolutionären Verteidigung Petrograds waren Juden: Uritzkij, Goldstein und Drabkin. Vorsitzender des Sowjets dort war Trotzki, später Sinowjew und Uritzkij, alles Juden.“[1]