Sokolow, Nachum
Nachum Sokolow (* 10. Januar 1859 in Wyszogród bei Plozk, Polen; † 17. Mai 1936 in London) war Präsident der Zionistischen Weltorganisation, Pionier des modernen hebräischen Journalismus und hebräischer Schriftsteller.
Werdegang
Der Publizist Nahum Sokolow, in den 1930er Jahren Führer der Zionistischen Internationale, kam 1861 im polnischen Wyszogrod zur Welt. Nach Herzls Tod wurde er Generalsekretär der Zionistischen Organisation.[1] Er redigierte auch das Zentralorgan der Zionisten, „Die Welt“, und das von ihm gegründete Blatt „Haolam“. Im Ersten Weltkrieg emigrierte er nach England. Dort arbeitete er eng mit Chaim Weizmann zusammen und hatte Einfluß auf die Entstehung der prozionistischen englischen „Balfour-Deklaration“.
Von 1920 bis 1931 war Sokolow Präsident der zionistischen Exekutive (Vorläufer der Jewish Agency), seit 1921 Präsident aller Zionistenkongresse, von 1931 bis 1935 amtierte Sokolow als Präsident der zionistischen Weltorganisation, danach als Ehrenpräsident und Vorsitzender der neu gegründeten Kulturabteilung. Die damalige NS-Politik, soweit sie auf Trennung von Deutschtum und Judentum bedacht war und der Auswanderung möglichst vieler Juden nach Palästina diente, war im Sinne führender Zionisten.[1]
Sokolow hatte 1921 eine „Geschichte des Zionismus“ veröffentlicht.
Nachum Sokolow starb 1937 in London.
Zitate
- „Der Fortschritt der modernen Zivilisation wird als Art moderner Messias für die Endlösung der Judenfrage angesehen.“[2]
- „Der Völkerbund ist eine jüdische Idee und Jerusalem wird eines Tage die Hauptstadt des Weltfriedens werden.“[3]