Neobolschewismus

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Neobolschewismus (altgr. νέος néos „neu“ und Bolschewismus) kennzeichnet die Beharrung auf bolschewistischem Gedankengut auch nach dem Ende des bolschewistischen Sowjet-Rußlands und dem Zusammenbruch des Ostblocks durch sogenannte Neobolschewisten.

Erläuterung

Bis in die 1970er Jahre hinein war die in Parteien wie der KPD und DKP organisierte linksextreme Szene in der BRD im wesentlichen von sogenannten Altkommunisten bestimmt.

Seit der sogenannten 68er-Kulturrevolution wird das Bild dieser Szene jedoch überwiegend von Nachgeborenen bestimmt, die keine eigenen Erfahrungen mehr mit dem Bolschewismus gemacht, sondern sich die Ansichten der Altkommunisten meist kritiklos angeeignet haben. Sie unterscheiden sich von diesen in der Regel auch durch eine erheblich höhere Gewaltbereitschaft.

Die deutschen Neobolschewisten (in ihren Grundüberzeugungen sind sie den Altkommunisten gleichzusetzen) zeichnen sich im allgemeinen durch ihre extreme Deutschfeindlichkeit aus, beabsichtigen die Abschaffung des Nationalstaates und fördern die Überfremdung, Masseneinwanderung und Umvolkung zugunsten Nichtdeutscher. Das unterscheidet sie vom Altbolschewismus der „Sowjetunion“, der entgegen seiner „internationalistischen“ Propaganda faktisch eine russisch-nationalistische Politik betrieb. Ein großer Teil der Neobolschewisten leugnet oder relativiert die Verbrechen des Bolschewismus, speziell den roten Holocaust. Die an Deutschen im und nach dem Zweiten Weltkrieg begangenen Verbrechen werden ebenfalls generell verharmlost oder geleugnet. (Siehe: Vertreibungsleugnung) Viele Neobolschewisten vertreten ihre Ansichten dabei aktiv und gewalttätig.

Neobolschewisten und Linksextremisten haben in der Groß-BRD seit Anfang der 1990er Jahre auch die Mitte der Gesellschaft erreicht. Dabei verbreitet sich dieses Gedankengut mittlerweile auch unter ehemals offiziell antibolschewistischen Gruppierungen wie der SPD oder auch selbst der CDU. Ehemalige neobolschewistische Splittergruppen fanden ihre politische Heimat bei den Grünen oder der SED und ihren Nachfolgeorganisationen. Als bekannte Vertreter des Neobolschewismus sehen manche z. B. Wolfgang Thierse (SPD) und Gregor Gysi (Die Linke) an.

Allein den Wirtschaftstheorien anhängende Neobolschewisten, die das politische System des Bolschewismus ablehnen, heißen auch Neomarxisten.

Siehe auch

Literatur

  • Christian Jung: Staats-Antifa: Die heimliche Machtergreifung der Linksextremisten. Kopp Verlag, 2020, ISBN 978-3864457661 [285 S.]