Maduro, Nicolás
Nicolás Maduro Moros (geb. 23. November 1962 in Caracas) ist ein Jude in Venezuela. Er betätigt sich als Politiker der Vereinigten Sozialistischen Partei und ist Präsident des Landes. Er war zuvor von 2006 bis zum 16. Januar 2013 bereits Außenminister unter Hugo Chávez.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nicolás Maduro Moros ist der Sohn von Nicolás Maduro García, dessen Familie von sephardischen Juden aus Curaçao abstammte.[1]
Maduro engagierte sich bereits als Schüler politisch. Nach seinem Schulabschluß am Liceum José Avalos in El Valle schloß er sich der politischen Linken an und wurde Studentenführer, obwohl er gar nicht studierte. Erst 1986 studierte er mit einem Stipendium der Sozialistischen Liga ein Jahr auf Kuba (Schwerpunkt: Gewerkschaftsarbeit).
Maduro gehörte früh der Sozialistischen Liga an und war in deren nationalem Führungsgremium ebenso aktiv wie im Regionalkomitee von Caracas. Berufstätig war er als Fahrer bei den Verkehrsbetrieben von Caracas. Nach seiner Rückkehr aus Kuba gründete Maduro eine neue Gewerkschaft der Busfahrer (SITRAMECA) und übernahm auch deren Führung. Maduros Freundschaft zum späteren Staatspräsidenten Hugo Chávez Frías, der sich die Realisierung eines dritten Staatsmodells zwischen sozialistischer Staatswirtschaft und Kapitalismus auf die Fahnen geschrieben hatte, begann in 1990er Jahren. Damals setzte sich Maduro für die Freilassung von Chávez ein, nachdem dieser 1992 wegen eines Putschversuchs gegen Präsident Carlos Andrés Pérez Rodríguez zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war (1994 begnadigt). Maduro wurde Mitglied in der von Chávez 1982 mitgegründeten revolutionären Bewegung Movimiento Bolivariano Revolucionario (MBR) und gehörte von 1994 bis 1997 der MBR-Führung an. Er selbst gründete die Gewerkschaft Fuerza Bolivariana de Trabajadores (FBT) und koordinierte deren Arbeit. 1997 war Maduro Gründungsmitglied von Chávez' Movimiento V. [Quinta] República (MVR), bei dem er ebenfalls in die Führung aufstieg.
Machtkampf in Venezuela 2019
In Venezuela tobt ein Machtkampf zwischen Maduro und seinem Gegenspieler Juan Guaidó.[2] Parlamentspräsident Guaido hat Maduro als Präsident für abgesetzt erklärt und sich selbst zum neuen Präsidenten Venezuelas ausgerufen. VS-Vizepäsident Mike Pence rief zu Maduros Sturz auf.[3][4]
China und Rußland sind Verbündete von Maduro. In den Systemmedien ist die Rede davon, daß es einen neuen Kalten Krieg zwischen den USA und Rußland gibt und das ein weiterer Stellvertreterkrieg wie in Syrien in Venezuela anläuft. In den Systemmedien wird das Militär in Venezuela, das bisher hinter Maduro steht, ganz offen dazu aufgefordert die Seite zu wechseln.[5]
Die US-Regierung verhängte am 28. Januar 2019 Sanktionen gegen den staatlichen venezolanischen Ölkonzern PDVSA. Zwar dürfen US-Firmen weiter Erdöl aus Venezuela beziehen, die Zahlungen sollen jedoch auf Sperrkonten fließen. Maduro kündigte rechtliche Schritte dagegen an.
Familie
Maduro heiratete im Juli 2013 seine Lebensgefährtin Cilia Flores. Von 2000 bis 2012 war sie Abgeordnete in der Nationalversammlung, wo sie von 2006 bis 2011 Präsidentin und von 2011 bis 2012 PSUV-Fraktionsvorsitzende war, bevor Chávez sie im Februar 2012 zur Generalstaatsanwältin ernannte. Seine Frau und er gelten als Anhänger des indischen Guru Satya Sai Baba ( 2011), den sie 2005 besuchten.
Zitate
- „In Venezuela haben Revolutionsführer Hugo Chavez und dessen Nachfolger Nicolas Maduro das Kunststück fertiggebracht, das einst reichste Land Südamerikas in weniger als zwei Jahrzehnten in ein Armenhaus mit der weltweit tiefsten Rezession und höchsten Inflation zu verwandeln.“ — FAZ[6]
Verweise
- Werner J. Marti: Maduros Endspiel, NZZ, 10. Mai 2019