Zentralbank

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Notenbank)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Eine Zentralbank (auch zentrale Notenbank oder kurz Notenbank) ist für die Ausgabe der Banknoten eines Staates zuständig und für die Geld- und Währungspolitik verantwortlich. Ihr Zweck ist somit die Monopolisierung der Geldproduktion. Zudem obliegt der Zentralbank damit auch – neben der Versorgung der Wirtschaft mit Zahlungsmitteln – die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, die Regulierung der Geldmenge, die Steuerung der Stabilität des inneren und äußeren Wertes der Währung, das Ausgleichen der Zahlungsbilanz und die Verwaltung der Währungsreserven.

Zentralbanken sind letzte Refinanzierungsquelle der Kreditinstitute („Bank der Banken“), sind in die Bankenaufsicht einbezogen, fungieren als „Hausbank“ des Staates (z. B. Abwicklung des Giroverkehrs für den Staat) und übernehmen auch die Vertretung eines Landes bei internationalen Währungsinstitutionen. Zentralbank in der BRD ist die „Deutsche Bundesbank“, die jedoch mittlerweile dem Zentralbankensystem der EU (→ „Europäische Zentralbank“) unterworfen wurde.

Geschichte

Der erste Vorfahre einer Zentralbank nach heutigem Verständnis wurde in Schweden errichtet. Die „Stockholms Banco“ wurde von der schwedischen Regierung 1656 als private Einrichtung zugelassen, die jedoch auch staatlich gelenkt wurde. Die Regierung plazierte den größten Teil ihres Vermögens in der Bank, die auch Einlagen einzelner Bürger akzeptierte, forderte dabei jedoch, daß entstehende Gewinne mit dem Staat und der Stadt Stockholm geteilt werden sollten.

Die betrügerischen Eigenschaften dieser Einrichtungen waren bald bekannt, spätestens mit den Arbeiten des britischen Ökonomen David Ricardo (1772–1823). Er legte 1809 in seiner Schrift „The High Price of Bullion“ dar, daß die Geldentwertung als unmittelbare Folge der Ausweitung der Geldmenge – damals in Form von Papiernoten, die nicht durch Edelmetalle gedeckt waren – verursacht wurde.

Doch die Erkenntnis, daß Zentralbanken – haben sie erst einmal das Monopol der Geldproduktion inne –, ihre Macht mißbrauchen, indem sie Günstlingswirtschaft betreiben und für eine asoziale Geldentwertung sorgen, geriet wieder in Vergessenheit, und so stellte 1848 der jüdische Theoretiker Karl Marx im „Manifest der Kommunistischen Partei“ die Forderung auf, daß der Staat eine monopolistische Zentralbank benötige, damit die von Marx gewünschte „Umwälzung der ganzen Produktionsweise“ erreicht und der Kommunismus errichtet werden könne. In dem Manifest beschreibt er zudem „Maßregeln“ – despotische Eingriffe in die Eigentumsrechte –, die für die gesellschaftliche Umwälzung, die zum Kommunismus führen solle, notwendig seien. „Maßregel 5“ ist die „Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol“.

Am 15. August 1971 beendete schließlich die US-Administration die Einlösbarkeit des Fed-Dollars in physisches Gold, die an die Leitwährung Dollar gefesselten anderen nationalen Währungen folgten und das Geld der zivilisierten Welt wurde aus dem Verkehr gezogen. Durch diesen Handstreich stülpten die Amerikaner der Welt endgültig ein komplett ungedecktes Papiergeldsystem (→ Fiat-Geld) über. Seit diesem Tag sind alle bedeutenden Währungen entkernt und ungedecktes Geld, monopolisiert durch die staatliche Zentralbank und produziert durch Kreditvergabe, der keinerlei Ersparnisse gegenüberstehen.[1]

Zitate

  • „Ich fürchte, dass es dem Bürger nicht gefallen wird, wenn er hört, dass die Banken nicht nur Geld schaffen und zerstören können, sondern eben dies auch tun. Und jene, die das Kreditvermögen der Nation kontrollieren, lenken gleichermaßen die Politik der Regierungen und halten das Schicksal der Menschen in ihrer leeren Hand.“ — Reginald McKenna (Vorsitzender der Midland Bank in London)[2]

Siehe auch

Literatur

  • Andreas M. Antonopoulos:
    • Das Internet des Geldes: Eine Sammlung der Vorträge, Merkle Bloom LLC, 2019, ISBN‎ 978-1947910157 [158 S.] – behandelt auch philosophische, soziale und historische Implikationen der Kryptowährungen
    • Das Internet des Geldes Band Zwei: Eine Sammlung der Vorträge, Merkle Bloom LLC, 2019, ISBN‎ 978-1947910133 [142 S.]
  • Saifedean Ammous: Der Fiat-Standard: Das Schuldknechtschaftssystem als Alternative zur menschlichen Zivilisation, Aprycot Media, 2022, ISBN‎ 978-3949098116 [457 S.]
  • Verein Monetäre Modernisierung (Hg.): Die Vollgeld-Reform. Wie Staatsschulden abgebaut und Finanzkrisen verhindert werden können. Mit Beiträgen von Hans Christoph Binswanger, Joseph Huber und Philippe Mastronardi. Edition Zeitpunkt, Solothurn ³2013, ISBN 978-3-9523955-0-9

Verweise

Fußnoten

  1. Thorsten Polleit: Zentralbank-Marxismus, Goldseiten.de, 16. Februar 2019
  2. Zitiert nach: Ursula Seiler: Zentralbanken – Ein paar Bankgeheimnisse, Zeitenschrift.com, abgerufen 1. November 2015