Ohne Hemd und ohne Höschen

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Ohne Hemd und ohne Höschen, auch bekannt als In Honolulu, ist ein deutsches Seemanns- und Soldatenlied aus dem 19. Jahrhundert, das gerne gesungen, aber auch danach marschiert wurde. In der Kolonialbewegung der Weimarer Republik und des Dritten Reiches erlebte es eine zweite Glanzzeit.

Entstehung

Das besonders bei der Handelsmarine beliebte Lied eines anonymen deutschen Verfassers entstand zur Zeit der Erwerbung der Häfen von Mioko und Makada durch Korvettenkapitän Bartholomäus von Werner im Dezember 1878 Dies bildete den Ausgangspunkt für die Kolonisierung des späteren Kaiser-Wilhelms-Lands durch das Deutsche Reich. Mit Flaggenhissungen auf Matupi und Mioko am 3. und 4. November 1884 wurde der Archipel zum deutschen Schutzgebiet erklärt. Auf Anregung Kommissar Gustav von Oertzens erfolgte im September 1885 eine Umbenennung in „Bismarck-Archipel“. 1890 wurde Herbertshöhe endgültiger Verwaltungssitz, dies auch über die Eingliederung des Bismarck-Archipels in das Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea im Jahr 1899 hinaus.

Am 14. November 1899 wurde zwischen dem Deutschen Reich, Großbritannien und der VSA der Samoa-Vertrag, ab dem 17. Februar 1900 stand Westsamoa, der „Perle der Südsee“, unter deutschem Schutz und galt fortan als Deutsch-Samoa. Am 14. August 1900 wurde die Selbstverwaltung der Samoaner feierlich eingeführt. Die von Gouverneur Wilhelm Solf eingeführte Selbstverwaltung sowie die friedliche Koexistenz von Eingeborenen und den neuen deutschen Herren war Anfang des 20. Jahrhunderts einmalig und im Kern erfolgreich.

Mit der zunehmenden Technisierung wurden die Azoren, die Habichtinseln, zur Schaltstelle zwischen Amerika und Europa. Die aufkommende Dampfschiffahrt benötigte Häfen zur Versorgung mit Kohle, weshalb Kohlebunker angelegt wurden. Ab 1893 verband das erste Unterseekabel über Faial die beiden Kontinente. Interessant ist die Ansicht des Verfassers, der begreifen muß, daß die Freizügigkeit der Inselbewohner, insbesondere ihre Nacktheit, keineswegs mit geschlechtlicher Unsittlichkeit einhergeht, auch die Ehe galt den dortigen Frauen als heilig.

Text

Koloniale Reichsfreude nach dem Zustandekommen des Samoa-Vertrags (1899)
Neue Reichsneger für das Vaterland: Plakat zur Ausstellung „Samoa“. Die Völkerschau wurde von Dr. Otto Johannes Lehmann (1876–1960) organisiert, kommissarischer Leiter des Frankfurter Museums für Völkerkunde von 1919 bis 1935.[1]
Ich ging einmal spazieren,
um mich zu amüsieren,
da sah ich in der Ferne,
ein Mädchen stehn.
Ich fragte sie bescheiden:
„Fräulein, darf ich sie begleiten?“
Da sagt die Kleine:
„Ach bitte, bitte nein.


Ich bin verheirat’,
bin lange schon verheirat’,
und habe alles,
was man so braucht.
Ich kann mich nicht beklagen,
brauch nur ein Wort zu sagen,
denn was sie können, junger Mann,
kann mein Mann auch.“


In Honolulu,
im Lande der Azoren,
und auf Samoa
ist das so Brauch.
Da geh’n die kleinen Mädchen,
zum Tanze in das Städtchen,
ohne Hemd und ohne Höschen
mit einem Feigenblatt.


Alternativer Schluß

In Honolulu,
bei den Kaffern und den Zulu
und auf Sankt Pauli
ist alles gleich.
Da geh’n die kleinen Mädchen,
zum Tanze in das Städtchen,
ohne Hemd und ohne Höschen
ganz splitternackt.

oder:

Da geh’n die kleinen Mädchen,
zum Tanze in das Städtchen,
und vor dem Döschen
ein Feigenblatt.
Zwischenrufe (z. B. beim Karneval): Det is ab! oder Da is’n Loch drin![2]

Filmbeitrage

Verweise

Fußnoten

  1. Dr. Lehmann wurde aus gesundheitlichen Gründen am 1. August 1935 dienstunfähig geschrieben und am 1. April 1936 in den Ruhestand verabschiedet.
  2. Horst Melcher: Mundartliches – Vom Heimatland am Oderrand, 2019