Bang, Paul

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Paul Bang)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dr. jur. Paul Bang[1]
Unterschrift

Paul Bang (Lebensrune.png 18. Januar 1879 in Meißen; Todesrune.png 31. Dezember 1945 in Hohenfichte bei Chemnitz) war ein deutscher Jurist, Wirtschaftspolitiker, Reichstagsabgeordneter der DNVP und ab 1933 Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium.

Leben

„Judas Schuldbuch – Eine Deutsche Abrechnung“

Nach Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre promovierte er 1904 in Leipzig. Danach war er im sächsischen Finanzministerium tätig. 1919 trat Bang der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) bei. 1920 war er am konservativen Kapp-Aufstand beteiligt und sollte bei Gelingen des Rettungsversuches Finanzminister werden. Er war Mitglied und später in der Hauptleitung des Alldeutschen Verbandes, im Präsidium der Vereinigten Vaterländischen Verbände Deutschlands, im Vorstand der Gesellschaft Deutscher Staat und des Hauptvereins der Konservativen, weiterhin war er Begründer und Vorstandsmitglied des Bundes für Nationalwirtschaft und Werksgemeinschaft sowie Mitglied im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund.

Paul Bang verfaßte unter den Pseudonymen Wilhelm Meister, Spectator, Germanicus, Paul Franz und Eckart Mach eine Reihe von Schriften. Er war von 1927 bis 1939 Mitherausgeber der Zeitschrift „Deutschlands Erneuerung“. Er wurde vom 4. Februar 1933 bis zum 30. Juni 1933 Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium und damit Alfred Hugenbergs Stellvertreter. Er war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Mitglied des Reichstags.

Chronologie

„Die farbige Gefahr“
„Aus Englands Schuldbuch“
  • 1898/1902 Studium in Leipzig und Berlin
  • 1902 Erstes juristische Staatsexamen
  • 1904 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Leipzig
  • 1902 - 1906 Referendar Dippoldiswalde, Olsnitz und Dresden
  • 1906 Zweites juristische Staatsexamen
  • 1906 - 1911 Assessor und Hilfsrichter Amts- und Landgericht in Freiberg
  • 1919 Gründungsmitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes
    • Nach einem Vortrag am 14.5.1924 rief er die Deutsche Industriellen-Vereinigung ins Leben, im selben Jahr auch den Bund für Nationalwirtschaft.
  • 1928–1945 Mitglied des Reichstags, gewählt im Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen)
    • 1928 bis 1933 für die DNVP, anschließend vom 12.11.1933 bis 1945 als Gast für die NSDAP
  • 1929 am Zustandekommen der „Harzburger Front“, einem kurzzeitigen Zusammenschluß von NSDAP, DNVP sowie nationalen Verbänden, beteiligt
  • 4. Februar 1933 bis 30. Juni 1933 Staatssekretär des Reichswirtschaftsministerium
    • Drei gegen ihn eingeleitete Verfahren wegen Hochverrats mußten aus Mangel an Beweisen eingestellt werden. Während des Zweiten Weltkriegs verfaßte er Broschüren für die Luftwaffe. Zudem war er Vorsitzender des Aufsichtsrats der J. E. Reinicke AG in Chemnitz und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Emil Zorn AG in Berlin. Hinzu kam seine Tätigkeit als Schriftleiter der Deutschen Zeitung. Anfang 1943 in Berlin ausgebombt, verzog er nach Hohenfichte bei Chemnitz, wo er die Invasion sowjetischer Truppen erlebte.

Sächsische Biografie

Der DNVP-Politiker B. veröffentlichte zahlreiche politische Schriften, die sich gegen die Weimarer Republik richteten, und war 1933 kurze Zeit Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium. – Nach dem Besuch des Gymnasiums in Schneeberg 1889 bis 1898 studierte B. an den Universitäten in Leipzig und Berlin Rechts- und Staatswissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre. In Leipzig trat er der Sängerschaft Pauliner bei. Das erste juristische Staatsexamen legte er dort im Februar 1902 ab; 1904 folgte die Promotion und im Juli 1906 das zweite juristische Staatsexamen. In Dippoldiswalde, Oelsnitz und Dresden war B. bis August 1906 als Referendar tätig, anschließend als Assessor und Hilfsrichter am Amts- und Landgericht in Freiberg. Ab 1.3.1911 im sächsischen Finanzministerium als Finanzrat beschäftigt, trat er der Deutsch-konservativen Partei bei, verließ diese aber bald wieder. Mit dem Alldeutschen Verband (ADV) kam B. 1915 in Berührung, als er auf einer Tagung des „Unabhängigen Ausschusses für einen deutschen Frieden“ dessen Vertreter kennenlernte. Er trat kurz darauf dem ADV bei und wurde 1917 in den geschäftsführenden Ausschuss gewählt. Nachdem er aus politischen Gründen den Verfassungseid verweigert hatte, schied er am 31.8.1919 als Oberfinanzrat aus dem Dienst aus, verzichtete auf alle Gehalts- und Pensionsansprüche und siedelte nach München über. Für den ADV war er nun hauptamtlich im Ressort Politik, Verfassung, Verwaltung und Wirtschaft tätig und veröffentlichte eine Vielzahl an Büchern, Broschüren und Artikel, die sich gegen den Versailler Vertrag und die Weimarer Republik richtete. 1919 gehörte B. zu den Gründungsmitgliedern des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbunds. B. befürwortete 1920 die Pläne Wolfgang Kapps und war bereit, unter diesem als Finanzminister in ein Kabinett einzutreten. Im anschließenden Strafverfahren gegen die Unterstützer des Putschversuchs wurde B. allerdings freigesprochen. Nach Berlin übergesiedelt, betätigte er sich dort als Berater mehrerer Firmen des DNVP-Vorsitzenden Alfred Hugenbergs. Nach einem Vortrag am 14.5.1924 rief er die Deutsche Industriellen-Vereinigung ins Leben, im selben Jahr auch den Bund für Nationalwirtschaft. Der Finanzpolitik der Reichsfinanzminister Matthias Erzberger und Rudolf Hilferding stand er ablehnend gegenüber, ebenso wie dem Dawes- und dem Youngplan, welche die deutschen Reparationszahlungen an die Alliierten regelten. B. forderte eine Unterordnung der Wirtschaft unter die nationalen Interessen eines Staats. Gewählt im Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen) saß er 1928 bis 1933 für die DNVP im Reichstag, anschließend vom 12.11.1933 bis 1945 als Gast für die NSDAP. Während des Wahlkampfs 1930 in Sachsen hatte er über wirtschaftspolitische Themen wie „Ist die Rettung der deutschen Wirtschaft noch möglich“ und „Die Wirtschaftslage im Reiche und Auszug der Opposition aus dem Reichstag“ referiert. Im Reichstag gehörte er den Ausschüssen für Finanz- und Steuerpolitik, Außenpolitik und Kolonialfragen, Vaterländische Wehr- und Jugendverbände und Handels- und Wirtschaftspolitik an. Außerdem war er maßgeblich am Zustandekommen der 1929 gegründeten „Harzburger Front“, einem kurzzeitigen Zusammenschluss von NSDAP, DNVP sowie nationalen Verbänden, beteiligt. Am 4.2.1933 ernannte ihn Hugenberg zum Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium. B. begleitete diesen zur Londoner Weltwirtschaftskonferenz, schied jedoch bereits am 30.6. desselben Jahres wieder aus dem Amt. Von da an nahm er an keiner Sitzung des Reichstags mehr teil und versuchte auf Auslandsreisen Kontakte mit Politikern und Militärs herzustellen, um einen möglichen Krieg zu verhindern. Drei gegen ihn eingeleitete Verfahren wegen Hochverrats mussten aus Mangel an Beweisen eingestellt werden. Während des Zweiten Weltkriegs verfasste er dennoch Broschüren für die Luftwaffe. Zudem war B. Vorsitzender des Aufsichtsrats der J. E. Reinicke AG in Chemnitz und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Emil Zorn AG in Berlin. Hinzu kam seine Tätigkeit als Schriftleiter der Deutschen Zeitung. Anfang 1943 in Berlin ausgebombt, verzog er nach Hohenfichte bei Chemnitz. Dort verblieb er auch nach der Besetzung durch sowjetische Truppen, die gegen ihn keine Maßnahmen einleiteten. Ein unbemerktes Leberleiden verschlechterte ab Februar 1945 rasch seinen Gesundheitszustand, an dessen Folgen er am Silvesterabend desselben Jahres verstarb.[2]

Tod

„Nicht vergessen! Tatsachenbericht eines Weltverbrechens“

Bei Kriegsende wurde Dr. Bang von sowjetischen Truppen gefangengenommen und „verstarb“ ein halbes Jahr darauf in sowjetischer Gefangenschaft.

Familie

Paul war der Sohn des Oberschulrats Simon (1855–1928) und dessen Gemahlin Martha Christine, geb. Damm (1857–1915). 1906 heiratete er seine Verlobte Friederun Knöpfel, aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: Heinrich (Lebensrune.png 1907; Diplom-Ingenieur), Rudolf (Lebensrune.png 1908; Rechtsanwalt und Notar) und Ilse (Lebensrune.png 1913; Innenarchitektin).

Zitate

  • „[…] daß unser gutmütiges Volk das Böse leicht vergißt, was man ihm angetan hat. Ihm liegt weder der sadistische Haßgedanke des Franzosen noch die hartgesottene und verbissene Eigensucht des Engländers im Blute.“
    Aus: „Nicht vergessen! Tatsachenbericht eines Weltverbrechens.“

Schriften (Auswahl)

Zustand: gebraucht; gut

Fußnoten

  1. Hermann Hilliger (Hg.): Kürschners Volkshandbuch: Deutscher Reichstag, Hermann Hillinger Verlag, Berlin 1930, S. 442
  2. Bang Paul, Sächsische Biografie