Kneußl, Paul von
Paul Kneußl, seit 1913 Ritter von Kneußl (auch Kneussl; 27. Juni 1862 in Lindau am Bodensee; 16. Februar 1928 in München), war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt General der Infanterie.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 1880 Einjährig-Freiwilliger im 4. Feldartillerie-Regiment „König“ der Bayerischen Armee
- Anschließend wurde er als Kapitulant in das 3. Infanterie-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ übernommen und zum Portepée-Fähnrich ernannt
- 22. Dezember 1883 Sekondeleutnant (vorzeitig mit Allerhöchster Belobigung)
- 13. Juni 1892 Premier-Lieutenant
- 1889 Regimentsadjutant
- 1892 bis 1895 Bayerische Kriegsakademie (ihm wurde die Qualifikation für den Generalstab, die Höhere Adjutantur und das Lehrfach „Taktik“ ausgesprochen)
- 17. März 1897 Hauptmann
- Kompaniechef im 2. Jäger-Bataillon
- 1899 im Stab des II. Königlich Bayerischen Armeekorps in Würzburg (unter Emil von Xylander)
- 1900 im Stab des III. Königlich Bayerischen Armeekorps in Nürnburg
- 21. September 1904 Major
- 17. Oktober 1905 Bataillonskommandeur im Infanterie-Leib-Regiment
- 12. Dezember 1906 zum Zentralstab des Generalstabes versetzt
- 11. September 1907 Oberstleutnant
- 30. Dezember 1907 Direktor der Kriegsakademie sowie der Artillerie und Ingenieur-Schule in München
- 19. Dezember 1909 Chef des Generalstabes des III. Armee-Korps in Nürnberg
- 7. März 1910 Oberst
- 15. Oktober 1910 Kommandeur des Königlich Bayerischen 3. Infanterie-Regiments „Prinz Karl von Bayern“
- Anfang 1912 erfolgte seine Versetzung als Abteilungschef im Kriegsministerium und seine Ernennung zum Ordentlichen Staatsrat.
- 23. Januar 1913 Generalmajor
- 23. Januar bis 27. März 1913 Kommandeur der 8. Königlich Bayerischen Infanterie-Brigade in Metz
- 28. März 1913 Chef der Personalabteilung im Bayerischen Kriegsministerium
- 2. August 1914 Kommandeur der 1. Reserve-Infanterie-Brigade
- 25. März 1915 Kommandeur der neu aufgestellten 11. Division
- 19. Mai 1915 Generalleutnant
- 8. August 1918 Kommandierender General des XV. Reserve-Korps; nach dem Waffenstillstand von Compiègne in die Heimat zurückgeführt.
- 18. August 1919 Charakter als General der Infanterie
Erster Weltkrieg
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs übertrug man ihm ein Kommando in Nordfrankreich. Als „Held von Przemysl“, dessen Feldherrnkunst es weitestgehend zu verdanken war, daß eine polnische Festung im Juni 1915 von seiner 11. Division eingenommen werden konnte und zugleich über 33.000 Gefangene gemacht wurden, ging der Lindauer Divisionskommandeur in die Annalen der Kriegsgeschichte ein. Von März bis Mai 1916 kam seine Division in der Schlacht bei Verdun zum Einsatz, danach zwischen Juli und Oktober 1916 bei der Brussilow-Offensive im Raum Kowel.
Seine Truppen bewährten sich im Gebirgskrieg am rumänischen Kriegsschauplatz und griffen beim Vormarsch auf Bukarest in der Schlacht am Argesch (Dezember 1916) ein. Im April 1917 kämpfte von Kneußls Division bei der Abwehr französischer Angriffe in der Aisneschlacht und wurden dann in der Schlußphase der Dritten Flandernschlacht bei Passchendaele eingesetzt. Im letzten Kriegsjahr weiterhin in Flandern stehend, waren seine Truppen im April 1918 beim Angriff auf den Kemmelberg beteiligt.
Verabschiedung
Von Kneußl wurde am 18. August 1919 unter gleichzeitiger Beförderung zum General der Infanterie zur Disposition gestellt und aus der Vorläufigen Reichswehr verabschiedet.
Tod
Am 15. März 1928 starb Ritter von Kneußl und wurde seinem Wunsch entsprechend an der ruhigsten Stelle des Münchner Waldfriedhofs beigesetzt.
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Militärverdienstorden (Bayern), Ritter II. Klasse (1905 in IV. Klasse umbenannt)
- Jubiläumsmedaille für die Armee 1905
- Bayerisches Dienstauszeichnungskreuz, II. Klasse
- Militärverdienstorden (Bayern), III. Klasse
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Fürstlich Lippischer Hausorden, III. Klasse am 3. Mai 1906 als Major im Infanterie-Leib-Regiment
- Ehrenkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael
- Verdienstorden der Bayerischen Krone, Ritterkreuz im Februar 1913
- Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adel und er durfte sich ab diesem Zeitpunkt „Ritter von Kneußl“ nennen.
- Militärverdienstorden (Bayern), Offizierskreuz
- Preußischer Kronenorden, III. Klasse
- Franz-Joseph-Orden, Großkreuz (ÖFJ1)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens am 3. Juni 1915
- Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Verdienstorden am 3. Juni 1915
- Eichenlaub am 11. Januar 1917
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Schwertern am 12. Juni 1915
- Orden der Eisernen Krone, I. Klasse mit der Kriegsdekoration am 28. Juni 1915
- Militär-Max-Joseph-Orden, Kommandeurkreuz am 2./8. Oktober 1915
- Friedrichs-Orden, Komtur I. Klasse am 5. April 1917
- Bayerischer Militärverdienstorden, II. Klasse mit Stern und Schwertern am 4. August 1918
- Ehrenbürger von Lindau am 10. Juni 1916
- Bayerisches Dienstauszeichnungskreuz, I. Klasse
- Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen am 20. Mai 1925
- 1937 wurde in Augsburg eine Kaserne der Wehrmacht nach ihm benannt
- Geboren 1862
- Gestorben 1928
- Nobilitierter (Bayern)
- Ritter
- Deutscher General der Infanterie
- General der Infanterie (Bayern)
- Absolvent der Bayerischen Kriegsakademie
- Befehlshaber im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Ritter des Ordens Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Träger des Roten Adlerordens 2. Klasse
- Träger des Militär-Max-Joseph-Ordens (Komtur)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (II. Klasse)
- Ehrenkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael
- Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone (Ritter)
- Träger des Friedrichs-Ordens (Komtur)
- Träger des Ordens der Eisernen Krone (I. Klasse)
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 3. Klasse