Handke, Peter

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Peter Handke (Lebensrune.png 6. Dezember 1942 in Griffen, Kärnten) ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus der BRÖ.

Werdegang

Handkes Vater Erich Schönemann, ein Bankangestellter, war deutscher Soldat und bereits verheiratet, als er Handkes Mutter kennenlernte, die ihren Lebensunterhalt u. a. als Stubenmädchen und Abwaschhilfe verdiente. Noch vor Handkes Geburt heiratete sie einen anderen Soldaten, den Berliner Straßenbahnschaffner Bruno Handke. Von 1944 bis 1948 wuchs Handke im Osten Berlins auf. 1948 zog die vierköpfige Familie (Handkes Halbschwester Monika war 1947 geboren) nach Griffen zurück zu den Eltern der Mutter. Handkes Großvater, ein Bauer und Zimmermann, stammte aus Slowenien. Seinen zunehmend alkoholsüchtigen und gewalttätigen Stiefvater erlebte Handke als äußerst bedrückend. 1971 beging die Mutter Selbstmord. Ihr widmete Handke später seine Erzählung „Wunschloses Unglück“ (1972).

Nach der Dorfschule in Griffen besuchte Handke ein katholisches Internatsgymnasium in Tanzenberg, das sich der Erziehung des Priesternachwuchses verschrieben hatte. Weil er wegen seiner Graham-Greene- und Faulkner-Lektüre von einem Präfekten gemaßregelt worden war, wechselte Handke 1959 auf das Bundesgymnasium in Klagenfurt. Die Matura machte er 1961. Sein anschließendes Jurastudium in Graz, von dem er sich die meiste freie Zeit zum Schreiben versprach, brach er 1965 ab, nachdem der Suhrkamp Verlag sein Romanmanuskript „Die Hornissen“ angenommen hatte. Noch während des Studiums nahm Handke Kontakt zum Literaturkreis „Grazer Gruppe“ und zu dessen Leiter Alfred Kolleritsch auf, der erste Texte von ihm veröffentlichte.

Handke wurde 2019 der Literaturnobelpreis verliehen. Die Auszeichnung wurde deshalb kritisiert, weil Handke während der Balkankriege Ende der 1990er Jahre Partei für die Serben nahm. Er sprach auch bei der Beisetzung von Serbiens Präsident Slobodan Milosevic.

Familie

Peter Handke hat aus der geschiedenen Ehe mit der Schauspielerin Libgart Schwarz eine Tochter Amina (geb. 1969), die er weitgehend allein erzog. Ein zweite Tochter Léocadie (geb. 1992) stammt aus seiner Verbindung zur französischen Schauspielerin Sophie Semin. Von 2001 bis 2006 war die Schauspielerin Katja Flint Handkes Lebensgefährtin. Nach Stationen in Düsseldorf, Berlin, Kronberg/Taunus, Salzburg und den VSA sowie zahlreichen Reisen und Wanderungen hat Handke seit 1991 seinen Wohnsitz bei Paris, in der Gartenstadt Chaville. Er treibt keinen Sport, hält sich aber durch ausgedehnte Spaziergänge gesund und sammelt dabei gerne Pilze.