Peter Ritter von Thyllnreuth, Franz Josef

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Nachruf für Franz Josef Peter Ritter von Thyllnreuth, „Sudetenpost“, 9. März 1957, S. 2

Franz Josef Peter, seit 1914 Peter Ritter von Thyllnreuth (Lebensrune.png 28. April 1866 in Eger; Todesrune.png 22. Februar 1957 in Wien), war ein deutscher Diplomat der Donaumonarchie sowie Sektionschef im Bundeskanzleramt und Generalsekretär für Auswärtige Angelegenheiten der Ersten Republik Österreich.

Werdegang

Das „Deutsche Haus“ der Familie Peter in Eger in der Bahnhofstraße (heute: Svobody Straße) im Jahre 2013
Anno 1878 (Baujahr)
  • 1885 bis 1890 Besuch der Orientalischen Akademie (Diplomatenschule in Wien)
    • Eintritt in die Beamtenlaufbahn am 21. Dezember 1889
  • 1890 bis 1891 Einjährig-Freiwilliger im k.u.k. Husarenregiment „Graf Radetzky“ Nr. 5 und im II. Korpskommando
  • 1891 Eintritt in den k. u. k. konsularischen Dienst
    • Konsul-Elève in der reichsunmittelbaren Hafenstadt Triest
  • 1892 bis 1893 Dienst im Konsulat in Piräus
  • 1893 bis 1894 Dienst im Konsulat in Alexandrien
  • 1894 Dienst im Generalkonsulat in Beirut
  • 1894 bis 1895 Vizekonsul in Alexandrien
  • 1895 bis 1899 Vizekonsul in Smyrna (Osmanisches Reich)
    • Die Familie besaß ein Hotel in Smyrna.
  • Sommer/Herbst 1899 im k. u. k. Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern (MdÄ)
  • 1900 Ernennung zum Konsul
  • 1903 Lehrtätigkeit an der k. u. k. Konsularakademie
  • 1905 bis 1926 außerordentlicher Professor des Konsularwesens und des Seerechts an der k. u. k. Konsularakademie (seit 1904 Nachfolgerin der Orientalischen Akademie)
  • 1908 Ernennung zum Generalkonsul I. Klasse
  • 1912 stellvertretender Leiter der Rechtssektion (III) im MdÄ
  • 1. Februar 1919 bis 28. Februar 1932 Sektionschef im Staatsamt für Äußeres Deutschösterreichs, ab 1920 der 1. Republik
    • zugleich 1919 bis 1932 Leiter der Rechtssektion
  • 1925 Sektionschef im Bundeskanzleramt (BKA)
    • mit der zusammenfassenden Behandlung der mit den Auswärtigen Angelegenheiten zusammenhängenden Agenden des BKA betraut
  • 18. Januar 1926 bis 1937 Generalsekretär für Auswärtige Angelegenheiten
    • obwohl die Ruhestandsversetzung bereits am 28. Februar 1932 erfolgte

Familie

Franz Josef war der Sohn des vermögenden Großhändlers und kaiserlichen Rates Ludwig Peter und dessen Frau Barbara „Babette“, geb. Ernst. 1878 baute das Paar ein bekanntes vierstöckiges Mietshaus in der Bahnhofstraße (heute: Svobody Straße), das Ludwig seiner Frau Barbara schenkte. Im folgenden Jahr wurde das „Deutsche Haus“, wie es Barbara Peter nannte, baulich abgenommen. Der Baumeister, Architekt Carl Haberzettl, entwarf ein pompös abgehandeltes Neorenaissance-Portal, das in der Achse der zweistöckigen Erker mit Volute-Giebeln gekrönt wurde. Im Erdgeschoß des Gebäudes wurden Geschäfte plaziert, vorwiegend mit Galanterie oder Kurzwaren. 1902 nach dem Tod der Mutter erbte der jüngere Sohn, Ernst Ludwig Adam Peter, das Haus. Im Jahre 1911 erwarben Dr. Anton und Marie (geb. Peter, älteste Schwester von Franz Josef) Kraus das Haus. Es blieb im Familienbesitz bis zum Jahre 1941, in dem es die Deutsche Handels- und Gewerbekasse GmbH kaufte. Im Jahre 1949 wurde es zum Eigentum der Stadt Eger.

Ehe

Vizekonsul Peter heiratete am 18. Juni 1899 in Smyrna in der St.-Johannes-Kathedrale seine Verlobte, die Hotelierstochter Mercedes Maria Luisa Magdalena Fragiacomo (1879–1965), Tochter von Francesco Bartolomeo Fragiacomo (1833–1908) und der Amelia, geb. Negovetich (1844–1916) aus Piran.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Bildergalerie