Preetorius, Emil

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Dr. jur. Emil Preetorius (rechts) gemeinsam mit Wilhelm Furtwängler
Emil_Preetorius’ Grab
München, Bogenhausener Friedhof
Inschrift des Grabsteins

Emil Preetorius (Lebensrune.png 21. Juni 1883 in Mainz; Todesrune.png 27. Januar 1973 in München) war ein deutscher Graphiker und Bühnenbildner.

Leben

Einer seiner Vorfahren war Marthinus Pretorius, der Gründer von Transvaal.

Auf Wunsch seines Vaters, der Generalstaatsanwalt gewesen war, sollte Emil Preetorius die Laufbahn eines Rechtsgelehrten einschlagen, aber seine künstlerischen Neigungen waren doch stärker. Sein zeichnerisches Talent regte sich schon frühzeitig in ihm. Häufig genug kam es vor, daß er in der Schule am Rande des Zeichenblattes Karikaturen entwarf, die das Entzücken seines Lehrers hervorriefen und ihn zu der Äußerung veranlaßten, daß das eine viel bessere Methode für Zeichenübungen sei, als die überlieferte Schablone. Der Gedanke, sein Talent so zu entwickeln, daß er einmal Künstler werden könnte, kam ihn jedoch keineswegs, und sein Vater wäre auch solchen Plänen nicht so ohne weiteres günstig gesinnt gewesen, da bereits sein älterer Bruder den künstlerischen Weg beschritten hatte und Landschaftsmaler wurde.

Nach Abschluß der Reifeprüfung bezog Preetorius die Münchner Universität. Noch war er schwankend in der Wahl des Berufs, hörte Kunstgeschichte, Medizin und Naturwissenschaft, bis er sich für das Jura-Studium entschloß.

Zu seinen Lehrern gehörte auch Furtwänglers Vater, der bedeutende Archäologe Adolf Furtwängler. Kurz vor dem ersten juristischen Examen erreichte ihn eine Einladung seines Onkels Dr. Emil Preetorius aus St. Louis, der dort die große Zeitung Westliche Post gegründet hatte und ihr langjähriger Besitzer gewesen war.

Es reizte ihn natürlich, sein Blickfeld zu erweitern und so nahm er diese Gelegenheit wahr, um auf zahlreichen Fahrten kreuz und quer durch Nordamerika Eindrücke zu sammeln, die sich auch journalistisch verwertet ließ. Preetorius schrieb nämlich für die deutsche Ausgabe der „Westlichen Post“ Artikel und empfing dafür so manches hohe Honerar.

Nach Deutschland zurückgekehrt, beendete Preetorius in Gießen das juristische Studium mit dem Staatsexamen, promovierte zum Doktor und beschloß Künstler zu werden. Es war ein eigenartiger Zufall, daß er als Kunstjünger demjenigen Institut angehörte, an dem er später als Lehrer wirken wird; es war die Münchner Kunstgewerbeschule, die nachmalige Staatsschule - heute Akademie - für angewandte Kunst. Auf Anraten seines damaligen Lehrers betätigte er sich schon nach knapp einem Semester in der Praxis, und zwar auf dem Gebiet der modernen Buchkunst.[1]

Preetorius gründete auch eine Schule für Illustration und Buchkunst, die später staatlich subventioniert wurde. Dann kam bald die Berufung an die Akademie, an der er später die Klassen für Illustration und Bühnenbildkunst leite.

Preetorius erste Bühnenausstattungen waren 1920 in München für Goethes „Urfaust“ und „Lohengrin“, später in Berlin „Iphigenie in Aulis“ von Gluck und ebenfalls „Lohengrin“ in Bayreuth „Meistersinger“ und „Ring des Nibelungen“'.

Ab 1928 war er dann Professor an der Hochschule für Bildende Künste in München und wurde im Jahre 1932 szenischer Leiter der Bayreuther Festspiele. Seine Bühnenbilder, wie z.B. der Walküren-Felsen im Ring des Nibelungen, gehören zu den bedeutendsten und prägendsten Darstellungen der Werke Richard Wagners. Im Jahre 1943 wurde er für seine Verdienste mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft geehrt.

Die Tätigkeit als szenischer Leiter der Bayreuther Bühnenfestspiele (1931–41) begründete seinen Ruf als Erneuerer der Wagner-Bühne. Aufträge zur Ausstattung von Wagner-Opern führten Preetorius auch nach Paris, Lissabon, London, Amsterdam und Mailand. 1944 schuf er das Bühnenbild für die Uraufführung von Richard Strauss „Liebe der Danae“ in Salzburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Preetorius seine Tätigkeit ohne Unterbrechung als Szenengestalter an deutschen und ausländischen Opernbühnen fort. Daneben trat er in zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen auch als Kunsttheoretiker hervor. Aus dem Antiquitätenhandel trug er ferner eine der bedeutendsten Privatsammlungen ostasiatischer Kunst zusammen, die er 1960 dem Bayerischen Staat übergab (heute München, Völkerkundemuseum).

Auszeichnungen

  • Bayerischer Verdienstorden (1959)
  • Großer Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband (1960)
  • Kulturpreis der Stadt München (1966)

Werke (Auswahl)

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 11, 24. Nowember 1937