Rabehl, Bernd

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Bernd Rabehl

Bernd Rabehl (Lebensrune.png 30. Juli 1938 in Rathenow, Brandenburg) ist ein deutscher Autor und war eines der bekanntesten Mitglieder des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS). Inzwischen bekennt sich Rabehl zu nationalen Positionen.

Leben

In einem Pressegespräch von 2007 für secret TV mit Michael Vogt erinnerte sich Rabehl an frühe Prägungen zur nationalen Frage. Er zitiert in dem Pressegespräch ein Lied von Bertolt Brecht, das zu seiner FDJ-Zeit gesungen wurde: „Adenauer, Adenauer zeig Deine Hand, für 30 Silberlinge verkaufst Du unser Land.“[1]

Der Mauerbau 1961 war ein entscheidendes Ereignis für Rabehls Haltung zum Osten wie zum Westen. In einem 1968 publizierten Aufsatz schrieb er, daß „die gutgläubigen Studenten und die Arbeiterjugend“ – darunter Dutschke und er selbst – versucht hätten, die Mauer zu stürmen. „Sie fälschten Pässe, gruben Tunnel, zerschnitten Zäune oder malten ihre Parolen von der Freiheit an den Zement … Die Ernüchterung folgte schnell und zog die Erkenntnis nach sich, dass der Mauerbau mit Zustimmung der USA stattgefunden hatte.“ Die Vereinigten Staaten von Amerika hätten sich mit dieser Bestätigung der Verabredungen von Teheran, Jalta und Potsdam gleichzeitig darauf festgelegt, „ungestört die Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt zu zerschlagen“. Auch die Haltung der bundesdeutschen Politiker zum Mauerbau habe erkennen lassen, „dass sie nicht zur ‚entscheidenden Tat‘ bereit waren“, das Mittel des Krieges sei ihnen „durch die innerkapitalistische Machtaufteilung nach dem Zweiten Weltkrieg verwehrt“ gewesen.[2]

Rabehl war in den sechziger Jahren ein enger Freund und Wegbegleiter Rudi Dutschkes. 1962 stießen sie gemeinsam zur Gruppe „Subversive Aktion“, die von Dieter Kunzelmann (1939–2018) und anderen in München gegründet worden war. Die Gruppe hatte Außenstellen in Tübingen, Stuttgart, Frankfurt am Main und in West-Berlin. Sie machte mit künstlerisch-provokatorischen Aktionen auf sich aufmerksam. 1965 trat Rabehl zusammen mit Dutschke dem SDS bei. 1967/68 war Rabehl im Bundesvorstand des SDS tätig. Intern ließ Rabehl bereits 1967 ein Papier zirkulieren, in dem er die Übertragung des so genannten „Befreiungsnationalismus“ Frantz Fanons auf die deutschen Verhältnisse vorschlug. In diesem Papier hieß es: „Die marxistische Linke muß Ansätze des Nationalismus weitertreiben, gerade auf den neuralgischen Punkt, daß Deutschland geteilt wurde durch den Bundesgenossen USA, der diese Teilung ab Teheran sanktionierte. […] Der Nationalismus in dieser Form ist eine Art Sammlung, schafft ein Bündnis zwischen den einzelnen Sozialisten, die dadurch politisch wirksam werden können.“[3] Auch Dutschke dachte national. Er entwickelte 1967 Ideen für eine Strategie zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten.

Wendepunkt: „Danubia-Rede“

Ende 1998 hielt Bernd Rabehl in München eine Rede vor der Burschenschaft Danubia. Auf der Welttnetzseite der Burschenschaft wird der Redetext wie folgt wiedergegeben:

„Dieses Problem der Überfremdung und der Auflösung einer nationalen Kultur soll nicht besprochen werden. Die Antifa-Linke steht hier bewusst in einem Bündnis mit bestimmten Medien im In- und Ausland, die deutsche Kulturintelligenz in die Schuldfrage der Verbrechen im II. Weltkrieg einzubinden. Würde dieses Anliegen einer Tabuisierung der deutschen Frage aufgehen, wären auch die herrschenden Eliten handlungsunfähig, die auf die Kritik und die Stimmungen im Lande angewiesen sind. Erst bei dieser Unbeweglichkeit in der nationalen Frage würden Extrempositionen wie ein Rettungsanker wirken: etwa auf die Ausweitung eines Sozialstaates in die Prämissen eines traditionellen Sozialismus zwischen Fürsorge und Polizeistaat hinzuarbeiten. Dann würden die landespolitischen Bündnisse zwischen SPD und PDS Zielpunkte signalisieren.“

Über Horst Mahler gelangte die Rede an die Wochenzeitung Junge Freiheit und wurde dort mit etlichen inhaltlichen Änderungen veröffentlicht, ohne daß von Seiten der Zeitung auf diese Veränderungen hingewiesen worden wäre. Rabehl kritisierte in einem Brief an die Redaktion die unautorisierte Veröffentlichung. Die wesentlichen Inhalte des Redetextes selbst bestritt er nicht. In der Folge schrieb er weiterhin zu verschiedenen Themen in der Jungen Freiheit. Nach der Publikation der Rede wurde Rabehl „völkischer Nationalismus“ und „sekundärer Antisemitismus“ vorgeworfen. Er wies dies als „Denunziation“ zurück.

In einem Pressegespräch mit der Jungen Freiheit bezeichnete Rabehl das „Antisemitismus-Tabu“ als das „Meistertabu“ der gegenwärtigen deutschen Gesellschaft, das insbesondere vom Staat Israel gegen Europa und Nordamerika eingesetzt würde, um Kritiker mundtot zu machen, aber auch von den Regierungen Nordamerikas und Europas verwendet würde, um Opponenten in den eigenen Ländern zum Schweigen zu bringen. Wörtlich sagte Rabehl: „Mittels des Antisemitismus-Tabus lässt sich der Gegner am leichtesten stigmatisieren, isolieren und gesellschaftlich vernichten. Die sogenannte Auschwitz-Keule ist die Superwaffe im Arsenal der politisch korrekten Linken in Europa und Nordamerika. Dazu gesellt sich leider die Instrumentalisierung des Antisemitismus-Tabus durch den Staat Israel.“[4]

Engagement für die Rechte

In einem Pressegespräch mit der NPD-Zeitung Deutsche Stimme vom März 2005 sagte Bernd Rabehl zu den vielfältigen Anfeindungen: „In letzter Konsequenz bin ich meinem Denken von damals treu geblieben, nur das sich inzwischen die politischen Positionen verschoben haben. Was früher als ‚links‘ angesehen wurde, gilt heute als ‚rechts‘.“ Das Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin versuchte ihm als Reaktion auf dieses Pressegespräch die Lehrbefugnis zu entziehen. Die NPD kritisierte diesen Versuch. In einer Presseerklärung der Partei vom 18. Mai 2005 hieß es, man sähe nach „den Kampagnen gegen den Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, den Brigadegeneral Reinhard Günzel und den ehemaligen stellvertretenden Bundeskanzler Jürgen Möllemann“ in den „Drohungen“ gegen Bernd Rabehl „ein weiteres besorgniserregendes Zeichen für die dramatische Krise der Meinungs- und Gewissensfreiheit in Deutschland.“

Am 8. Juni 2005 verteidigte Rabehl seine politischen Positionen während eines Vortrages vor der Landtagsfraktion der NPD Sachsen und am 9. Juni 2005 auf einer Pressekonferenz mit der NPD-Landtagsfraktion. Als sich der Entzug der Lehrbefugnis als juristisch unmöglich herausstellte, beschloß das Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, Rabehl keine Lehraufträge mehr zu erteilen und ihn nicht mehr an Prüfungen teilnehmen zu lassen. Die Rechtsabteilung der Universität erwirkte jedoch, Lehrveranstaltungen Rabehls wieder zuzulassen. Sie fanden dann allerdings außerhalb des prüfungsrelevanten Kanons statt.

2006 war Rabehl bei der DVU-Fraktion im Landtag Brandenburg zu Gast und trat auf einer Fraktionssitzung auf. Sein Thema waren Theorie und Praxis der 68er. Bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft 2007 kandidierte Rabehl auf dem 6. Listenplatz der rechtskonservativen Liste „Bremen muß leben“ von Joachim Siegerist erfolglos für die Bremische Bürgerschaft.

Rabehl trat seit 2005 bei verschiedenen Veranstaltungen der NPD auf. In Sachsen und Mecklenburg Vorpommern wurde er von den jeweiligen Landtagsfraktionen der Partei auch als Sachverständiger für Fragen der Landesverfassung benannt. Befragt, was diese Auftritte bei der NPD zu bedeuten hätten, sagte er gegenüber Spiegel-Online, er plane eine wissenschaftliche Arbeit über die NPD und wolle sich auf diese Weise seinem Forschungsobjekt nähern. Den Titel dieser Arbeit gab Rabehl mit Die Faschismusjäger, der „europäische Faschismus“ und die NPD an. Einen Aufsatz Rabehls mit diesem Titel publizierte die NPD-Landtagsfraktion Sachsen 2005.[5] Wie weit Rabehl sich inzwischen mit der NPD identifiziert, wurde am 10. Januar 2009 deutlich. Rabehl hielt beim Neujahrsempfang der NPD Landtagsfraktion in Sachsen eine der Festreden. Er kritisierte dort das internationale Finanzsystem und konstatierte den Untergang der deutschen Sprache und Kultur, des Bildungssystems und der deutschen Stadt.[6]

NPD und DVU hatten ursprünglich die Zusage von Rabehl, daß er bereit wäre, als ihr gemeinsamer Kandidat für das Bundespräsidentenamt zu kandidieren. Rabehl zog seine Zusage jedoch kurz vor der am 8. März 2009 geplanten Nominierung zurück. In dem Beitrag für die geplante Weltnetzseite, den Holger Apfel zugänglich machte, schrieb Rabehl: „Als DVU und NPD auf mich zutraten, für das Amt des Bundespräsidenten zu kandidieren, zögerte ich lange Zeit. Ich fürchtete Schikanen und Medienkampagnen. Nach 1989 zeigt sich diese Republik unfrei, rücksichtslos und gewalttätig. Das Recht auf freie Meinung wird nicht gewahrt und mancher Verweis auf den Verlust von Recht und Gerechtigkeit in diesem Land wird mit dem Faschismusvorwurf gekontert. Um mich nicht in die Sprachlosigkeit oder in einen stummen Opportunismus zu flüchten, nahm ich schließlich das Angebot der beiden Außenseiterparteien an. Außerdem war wichtig, dass ein ehemaliger ‚Ostler‘ sich für dieses Amt bewarb.“[7]

Trotz seines Rückzuges von der Kandidatur zum Bundespräsidentenamt hat Rabehl sich offenbar mit NPD und DVU nicht überworfen. Die DVU veröffentlicht in ihrer National-Zeitung mehrere Aufsätze von ihm.[8] Die NPD äußerte Verständnis für seinen Rückzug. In einer Pressemitteilung der Partei wird der NPD-Vorsitzende Udo Voigt zitiert, er habe „Verständnis für die Absage von Professor Rabehl, da dieser durch eine Kandidatur seine persönlichen Sicherheit sowie die seiner Familie gefährdet sah (…).“[9] Rabehl, der bislang auf die Frage nach den Gründen seiner Auftritte bei DVU und NPD immer geantwortet hatte, er wolle schließlich genau kennen, was er erforsche, bezeichnet in seinem Beitrag für die National Zeitung vom 17. April 2009 die Zusammenarbeit mit NPD und DVU und die dann letztlich doch zurückgezogene Kandidatur für das Bundespräsidentenamt nun ausdrücklich als „Experiment“.[10]

Publikationen

  • National-revolutionäres Denken im antiautoritären Lager der Radikalopposition von 1961 bis 1980. In: Junge Freiheit 18. Dezember 1998, wir selbst 3-4/1998, Mitteilungen der Gesellschaft für Kulturwissenschaft, Juni 1999.
  • Rudi Dutschke. Edition Antaios, Dresden 2002.
  • Die Faschismusjäger, der „europäische Faschismus“ und die NPD. In: NPD-Fraktion im sächsischen Landtag (Hrsg.), Die ganz linke Tour (Beiträge zur sächsischen Landespolitik, Heft 7), o.O. o.J. (Dresden 2005), S. 31ff (Referat vor der NPD-Landtagsfraktion Sachsen, 8. Juni 2005)
  • Linke Gewalt, Edition Antaios, Schnellroda 2007.
  • Apocalypse Now – der Niedergang der nordamerikanischen Großmacht, in: Luge, Heiko (Hrsg.): Grenzgänge - Liber amicorum für den nationalen Dissidenten Hans-Dietrich Sander, Ares Verlag, Graz 2008.
  • Mein Freund Rudi Dutschke, Doppel-CD, Polar Film und Medien GmBH, Gescher 2008.
  • Die Furie des Bösen in der modernen Gesellschaft, in: hier und jetzt – radikal rechte zeitung, vom 27. Juli 2010.
  • Raumrevolution. Das Kapital und die Flüchtlingskrise. Edition Antaios, 2018. ISBN 978-3944422541

Verweise

Filmbeiträge

Fußnoten

  1. Die Zeile stammt aus dem Spottlied von Bertolt Brecht. Zitiert in: Herrnburger Bericht. Textausgabe von Bertolt Brecht u. Paul Dessau; hrsg. vom Zentralrat der Freien Deutschen Jugend / Zentrale Kulturkommission zur Vorbereitung der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten für den Frieden 1951 in Berlin; S. 30
  2. Bernd Rabehl: Von der antiautoritären Bewegung zur sozialistischen Opposition; in: Uwe Bergmann u. a. (Hrsg.): Rebellion der Studenten oder Die neue Opposition; Reinbek 1968; S. 153 ff.
  3. Günter Bartsch: Revolution von rechts?, Verlag Herder KG Freiburg, Freiburg 1975, S. 124, ISBN 3-451-07518-0
  4. Moritz Schwarz: „Nicht herumschubsen lassen“. Bernd Rabehl über das 7. Berliner Kolleg, Tabuisierung als „Extremismus im demokratischen Gewand“ und den Fall Hohmann; Junge Freiheit, Ausgabe vom 28. Mai 2004.
  5. Bernd Rabehl: Die Faschismusjäger, der „europäische Faschismus“ und die NPD. Vortrag, gehalten am 8. Juni 2005 vor der sächsischen NPD-Fraktion, in: NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag (Hrsg.): Die ganz linke Tour. Wie im Freistaat Sachsen versucht wird, „Toleranz und Demokratie“ mit Hilfe von Linksextremisten durchzusetzen; Beiträge zur sächsischen Landespolitik, 7; o.O., o.J.; S. 31–47
  6. Arne Schimmer / NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag: NPD-Fraktion begrüßte mehr als 200 Gäste zu ihrem Neujahrsempfang. „In der Mitte des Volkes angekommen“; Pressemitteilung vom 12. Januar 2009
  7. Zitiert nach einem Beitrag im Patriotischen Forum Süddeutschland, der inzwischen gelöscht ist. Die Adresse des Beitrags war: http://patriotischesforumsueddeutschland.wordpress.com/2009/03/10/holger-apfel-npd-wie-das-mit-der-rabehl-absage-wirklich-war/ (11. März 2009)
  8. Bernd Rabehl: Warum Pubertätspsychosen heute zu Massakern führen; in: National Zeitung, 20. März 2009; S. 3. Bernd Rabehl: Präsident und Verfassung; in: National Zeitung, 17. April 2009; S. 3.
  9. http://www.npd.de/html/1/artikel/detail/552/
  10. National Zeitung: Präsident und Verfassung. Professor Bernd Rabehl zur Bundespräsidentenwahl 2009; Pressemitteilung vom 28. April 2009.