Rammelt, Heinz

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Heinz Rammelt (Lebensrune.png 29. Januar 1912 in Leipzig; Todesrune.png 24. Juni 2004 in Dessau) war ein deutscher Zeichner von Bildergeschichten und Buchillustrator.

Wirken

Er studierte an den Kunstakademien in Leipzig bei Professor Thiemann und zwischenzeitlich bei Professor Angelo Jank in München mit dem Schwerpunkt „Tierzeichnen“. Nach seinem Umzug nach Berlin war er ab 1936 als freischaffender Illustrator von Tierbüchern tätig, wobei ein früher Erfolg seine Illustrationen zum Buch „Tiergeschichten“ von Franz Graf Zedtwitz waren. Daneben war er in einem Trickfilmstudio der Ufa tätig, wo er auf Wunsch des Biene Maja-Autor Waldemar Bonsels die Trickfilmfassung des Erfolgsbuches unterstützte, bevor er von 1943-45 zur Wehrmacht eingezogen wurde.

Ab 1954 war er mit seiner Familie in der SBZ Dessau ansässig. Er zeichnete für bekannte Jugend- und Kinderzeitschriften der DDR wie „Der Junge Pionier“, „Die Trommel“, „Frösi“, „Atze“, „Bummi“ und auch den Eulenspiegel. Er zeichnete auch Diageschichten über Herrn Fuchs und Frau Elster.

Sein Sohn Olaf Rammelt gab einen Nachruf-Text heraus, aus dem die folgenden Auszüge stammen:[1]

Als Tierzeichner par excellence wurde er oft der "Max Lingner der Tierzeichnung" genannt. In unverkennbarer Handschrift hat er seit frühester Jugend das Thema Tier in vielfältigster Technik künstlerisch umgesetzt. Grandios sind seine Pinselzeichnungen, die, angelehnt an die chinesische Kalligraphie, hohe künstlerische Perfektion und anatomisches Wissen mit Leichtigkeit vereinen. Diese Blätter werden neben Portraitzeichnungen, Landschaften, Zirkusstudien und Theaterzeichnungen in der Vielfalt der Kunstgeschichte einen eigenen, unverkennbaren Platz einnehmen.
Neben dem Dessauer Tierpark gehörte sein Herz immer wieder dem Zirkus und auch dem Theater, wo viele seiner Studienblätter hinter der Bühne als Momentaufnahmen entstanden und er Jahrzehnte zum "Inventar" gehörte. Seit seiner Jugend war er mit dem Zirkus verbunden, nicht zuletzt durch die Freundschaft mit Paula Krone. Viele der frühen Zirkuszeichnungen sind dem Krieg zum Opfer gefallen. Der Hauptteil seiner Zirkusblätter wartet noch heute auf seine Entdeckung.
Ab 1951 arbeite er für viele neu entstandene Zeitungen und schuf Illustrationen, Karikaturen und Humorzeichnungen. Als einer der ersten Pressezeichner veröffentlichte er u.a. in FRÖSI, Atze, Bummi, Junge Welt, Berliner Illustrierte, Wochenpost, NBI, Eulenspiegel.
Seine langjährige Zusammenarbeit mit bedeutenden Zoos, z.B. dem Tierpark Berlin, Prof. Dathe, dem Leipziger Zoo, Prof. Dr. Schneider, dem Zoo Hannover, Prof. Dr. Dietrich, für die er Plakate und Illustrationen schuf, fand auch Niederschlag in zahlreichen Büchern.
Zu seinen grossen Leidenschaften gehörte eben auch die Buchillustration, vor allem für Kinderbücher und Fabeln. Zu seinen schönsten und bekanntesten Büchern zählen "Hannibal und Bambu"(West-Ost-Verlag), "Wir sind ganz unter uns !" 1939, von Arthur-Heinz Lehmann, "Tiere haben das Wort" 1964, von Prof. Karl Max Schneider, so wie "Gurry- Gurry" 1963, "Ein kleines graues Eselkind" 1964, "Der Prahlhase" 1965, "Ein kleines Biberkind" und das "Fest der Tiere". Manche von ihnen wurden bis zu neun mal aufgelegt. Zu seinen Tierbüchern und ihrer Bebilderung schrieb er einmal: "Wichtig ist, dass sie die Aufgabe erfüllen, unseren Kindern und Erwachsenen immer die Liebe und Achtung zu den schutzbedürftigen Mitgeschöpfen unserer Erde einzupflanzen."
Auf besondere Weise populär wurde er bei Kindern und Eltern über Jahrzehnte durch seine Bühnenprogramme als "Meister Tusche" in ungezählten grossen und kleinen Städten des Landes. Seine seltene Begabung, Tiere in Bewegung zu erfassen und mit wenigen Strichen überzeugend und ausdrucksstark als Bleistift- oder Pinselzeichnung zu Papier zu bringen, zeichnet ihn vor seinen Kollegen aus. Durch hohes Wissen und Können vereinen sich in Heinz Rammelts Arbeiten Lebendigkeit und Abstraktion.
Viele vorzügliche Blätter seines noch unkatalogisierten zeichnerischen Werkes sind bislang von der Öffentlichkeit noch unentdeckte Kostbarkeiten. Sein Leben und Werk sind nun abgeschlossen. Seine Intentionen und das künstlerische Vermächtnis leben in der beruflichen Tradition der Familie, wie auch im Bewusstsein vieler Liebhaber und Bewunderer seiner Kunst weiter.


Schriften (Auswahl)

  • Wir sind ganz unter uns, 1939
  • Der Zoo ist größer als sein Zaun (Folge von Feder-Zeichnungen; 1952) u. a.
  • Hundeschau (Folge von Kreide-Zeichnungen; um 1953) u. a.[5][6]

Verweise

Fußnoten