Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands

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Das Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands wurde 1935 gegründet und vom Historiker Walter Frank geleitet, der auch das vierbändige Werk „Reich und Reichsfeinde“ herausgab. Das Institut mit Sitz in Berlin löste die 1927 gegründete Historische Reichskommission ab. Stellvertreter war der Historiker Gerhard Schroeder.

Erläuterung

Forschungsschwerpunkt war der Zeitraum zwischen der französischen und der nationalsozialistischen Revolution, 1789 bis 1933. Die drei Forschungsabteilungen waren: Politische Führung im Weltkrieg, Nachkrieg und Judenfrage. Das Reichsinstitut stand bei der Bildung einer neuen Reichshistorie[1] in einer Reihe mit der Hohen Schule der NSDAP, dem Hauptarchiv der NSDAP und dem Institut zum Studium der Judenfrage. Die Judenfrage wurde durch den Geschäftsführer des Reichsinstituts Wilhelm Grau bearbeitet, der im Jahre 1939 das Reichsinstitut verließ und an das Institut zum Studium der Judenfrage unter der Schirmherrschaft Alfred Rosenbergs wechselte. Neben eigenen Veröffentlichungen in Form von Darstellungen und Quelleneditionen (Forschungen zur Judenfrage, acht Bände) wurden auch Gutachten zum historischen Schrifttum der Zeit erstellt, u. a. im Auftrag der Parteiamtlichen Prüfungskommission. Im Beirat waren Harold Steinacker, Rektor der Alpen-Universität Innsbruck und Kleo Pleyer vertreten, Ehrenmitglied war Ernst Krieck.

Geschichte

Der Reichsminister für Erziehung, Bildung und Volksbildung Bernhard Rust rief das Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands im Jahre 1935 ins Leben. Es ersetzte die Historische Reichskommission. Als Präsidenten ernannte er Walter Frank, die Geschäftsführung erhielt Wilhelm Grau, der auch gleichzeitig die 1936 in München gegründete Forschungsabteilung Judenfrage leitete. Es war dem Reichswissenschaftsministerium unterstellt. Zu den bekanntesten Mitgliedern gehörten die Rassenforscher Eugen Fischer, Hans F. K. Günther sowie Otmar Freiherr von Verschuer. Explizit nationalsozialistische und nationalkonservative Historiker waren vertreten.

Ende 1941 folgte Karl Richard Ganzer Frank kommissarisch als Präsident des Instituts nach.

Das Reichsinstitut besaß drei Forschungsschwerpunkte. Der erste beschäftigte sich mit der „Politischen Führung im Weltkrieg“, der zweite mit dem „Nachkrieg“, und der dritte trug den Namen „Forschungsabteilung Judenfrage“. Die Gewichtung der Schwerpunkte sowie die Aufgabenstellung innerhalb der Einzelbereiche verlagerten sich parallel zum Kriegsverlauf. Bis zum Fall Benito Mussolinis gehörte die Recherche an italienischen Blutlinien in Deutschland zu den Aufgaben des Instituts. Hierdurch sollte die positive Assimilation der Juden dokumentiert werden.

Das Institut wurde 1945 aufgelöst.

Reich und Reichsfeinde

Reich und Reichsfeinde

Inhaltsverzeichnis Band 1:

  • Selbsterlebte Geschichte in den Feldpostbriefen des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands 1939/40
  • Die deutschen Geisteswissenschaften im Kriege. Rede, gehalten am 18. Mai 1940 an der Universität Berlin. Von Professor Dr. Walter Frank, Präsident des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands
  • Kulturgeschichte und politische Geschichte. Von Dr. Christoph Steding
  • Der deutsche Friede. Eine Untersuchung über Kants Friedensgedanken von Dr. Clemens August Hoberg, München
  • Das doppelte Gesicht der Demokratie. - Platon und die Lehre der Antike von Professor Dr. Hans Bogner, Universität Freiburg i. Br.
  • Johann Gottlieb Fichte als Philosoph und Patriot in der Freiheitsbewegung von 1807-13. Von Dr. Rudolf Ibbeken, Berlin
  • Kleine Bausteine zur Geschichte des Kriegsdienstes der Wissenschaft. Von Geheimrat Professor Dr. Richard Fester, München

Inhaltsverzeichnis Band 2:

  • Das Reich als europäische Ordnungsmacht. Von Dr. Karl Richard Ganzer, München
  • „Inneres England“ Friedrich und Viktoria. Ein Beitrag zur Geschichte der „Reichsfeindschaft“. Von Professor Dr. Walter Frank, Präsident des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands
  • Die Wurzeln des englischen Erwählungsglaubens. Von Professor Dr. Gerhard Kittel, Universität Wien
  • Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, Frankreich und England. Von Professor Dr. Friedrich Burgdörfer, Präsident des Bayrischen Statistischen Landesamtes München
  • Gesamtdeutsches Volks- und Reichsbewußtsein in der Schweiz von 1848 bis zur Reichsgründung. Von Dr. Günter Herke

Verweise

Fußnoten