Frank, Walter

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Prof. Dr. phil. Walter Frank
Unterschrift-Walter Frank.png

Walter Karl Paul Frank (Lebensrune.png 12. Februar 1905 in Fürth; Todesrune.png 9. Mai 1945 in Groß Brunsrode bei Braunschweig) war ein deutscher Historiker und Präsident des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands.

Leben

Ausbildung

Walter Frank besuchte das Humanistische Gymnasium in München und dann in Nürnberg und absolvierte 1923 das Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg. In München erlebte er 1919 als Schüler die Räterepublik und las gleichzeitig Houston Stewart Chamberlains „Grundlagen des 19. Jahrhunderts“.

In Nürnberg leitete sein Vater von 1921 bis 1923 den Deutschnationalen Jugendbund, dessen Vizepräsident er neben Admiral von Trotha eine Zeitlang war. Auf der Amberger Tagung dieses Bundes, zu Osten 1922, lernte Walter Frank zum ersten Mal den Ehrenvorsitzenden des Bundes, General Ludendorff, kennen, zu dem er später in persönliche Beziehung trat. In den Nürnberger Massenversammlungen Julius Streichers lernte Frank die Judenfrage und den Kampf gegen die Juden praktisch kennen. In Nürnberg hörte er Anfang Januar 1923 auch zum ersten Mal Adolf Hitler sprechen. Im Mai 1923 wieder nach München übergesiedelt, studierte Frank bei Karl Alexander von Müller an der Universität München Geschichte (bei einem Studiensemester in Berlin – im Winter 1925/26 – trat er auch Erich Marcks näher). In München erlebte er im November 1923 den Marsch auf die Feldherrnhalle. Unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Bewegung wählte er sich 1924 als Thema seiner ersten wissenschaftlichen Arbeit die „Berliner Bewegung“ des Hofpredigers und Volkstribunen Adolf Stoecker. Im Februar 1927 promovierte er mit dieser Arbeit bei Karl Alexander von Müller.

Ebenfalls unter dem Erlebnis Ludendorffs und Hitlers wählte er für seine weiteren Studien die Geschichte des französischen Nationalismus zwischen 1871 und 1914. In den Jahren 1928 bis 1930 arbeitete Frank in Paris und 1930 bis 1933 in Berlin an dem Werk, das im Februar 1933 unter dem Titel „Nationalismus und Demokratie in Frankreich der dritten Republik“ erschien.

Drittes Reich

In denselben Jahren war Frank Mitarbeiter der von Dr. Stapel herausgegebenen Zeitschrift „Deutsches Volkstum“ in Hamburg sowie Mitarbeiter der nationalsozialistischen Presse, vor allem auch führender Mitarbeiter des ersten Hochschulorgans der NSDAP, des „Akademischen Beobachters“, in dem er zwischen 1929 und 1932 in großen Aufsätzen sein Bekenntnis zum Führer Adolf Hitler ablegte. Franks wichtigste Aufsätze aus der Kampfzeit wurden 1938 unter dem Titel „Geist und Macht“ gedruckt. Im Jahre 1934 veröffentlichte Frank aufgrund der Akten und Tagebücher des Reichsstatthalters in Bayern die politische Biographie „Franz Ritter von Epp. Der Weg eines deutschen Soldaten“, der im selben Jahr eine Studie „Zur Geschichte des Nationalsozialismus“ folgte.

Zum Hundertsten Geburtstag Heinrich von Treitschkes entwickelte Frank in der Rede „Kämpfende Wissenschaft“ seine grundsätzliche Auffassung von der Aufgabe der Geschichtsschreibung. Im Sommer 1935 wurde er zum Professor und zum Präsidenten des Reichsinstituts für Geschichte des Neuen Deutschlands ernannt, zu den Mitgliedern des Sachverständigenbeirates gehörte auch Geheimdienstexperte Walter Nicolai. In seinen Reden „Zukunft und Nation“ (1935, Antrittsrede als Institutspräsident), „Deutsche Wissenschaft und Judenfrage“ (1936), und „Historie und Leben“ (1937) bestimmte Frank den Arbeits- und Wirkungskreis dieser wissenschaftlichen Gemeinschaft. Ferner veröffentliche er „Apostata. Maximilian Harden und das wilhelminische Deutschland“ (1938) und „Christoph Steding, ein Lebensbild“ (1938).

Franks geistige Vorstellungen mag man in den Worten ausgedrückt finden, die er im Jahre 1931 im Berliner „Angriff“ schrieb:

„Die Möglichkeit ist heute wieder gegeben, die alte deutsche Kluft zwischen Geist und Macht zum Schließen zu bringen – und sollte auch, wie in der römischen Sage, vorher mancher Tapfere in den Abgrund springen müssen. Geist ist Macht, und wer das nicht erkennt, ist ein schlechter Machtpolitiker. Macht und Politik geben dem Geiste Flügel, und war es nicht empfindet, der möge ersticken hinter verschlossenen Fenstern!“

Franks letzte Publikationen blieben großteils unbeachtet, nur die Zeitschrift „Forschungen zur Judenfrage“, die er seit 1937 jährlich herausgegeben hatte, betrieb er noch bis 1944 weiter. Sein großes Ziel war es, eine Gesamtausgabe und eine Biographie des Kolonialpioniers und Kolonialideologen Carl Peters zu veröffentlichen, da er in ihm einen direkten geistigen Vorläufer des Nationalsozialismus sah. Die Publikation kam aber nicht über die ersten drei Bände der Werkausgabe hinaus.

Tod

Am 9. Mai 1945 beging Walter Frank Suizid, den er damit begründete, daß nach dem Tod Adolf Hitlers die Welt für ihn sinnlos geworden sei.

Familie

Walter Frank wurde am 12. Februar 1905 in Fürth in Bayern geboren und wuchs in Nürnberg auf. Die Familie Frank ist, wie der Name sagt, fränkischer Herkunft. Walter Franks Urgroßvater war Maurergeselle in Ansbach, sein Großvater begann ebenfalls als Maurergeselle und wurde Baumeister in Neu-Ulm; sein Sohn Albert Frank starb 1933 als Ministerialrat im Bayerischen Innenministerium. Die mütterliche Familie führt in das schwäbische Bayern zwischen Dillingen an der Donau und Augsburg zurück. Beide Eltern waren protestantischer Konfession.

Frank Großeltern kamen aus Mittelfranken. In Nürnberg hatte der Großvater mütterlicherseits eine Apotheke (Carl Borromäus Schaflitzl), während sein Großvater väterlicherseits (Johann Paul Frank) Maurergeselle in Ansbach war, bevor er sich 1890 als Baumeister in Neu-Ulm ansiedelte. Der Vater Walter Franks promovierte zum Dr. jur. an der Universität Erlangen und heiratet am 18. Januar 1904 Anna Schaflitzl, die Mutter Walter Franks. Im gleichen Jahr trat im Mai der Vater in den höheren Militärverwaltungsdienst ein. Im Jahr darauf wurde er Assessor bei der Intendantur des bay. III. Armeekorps in Nürnberg. Während dieser Zeit wurden auch Walter Frank und sein Bruder Paul Frank geboren. In den letzten Tagen des Jahres 1910 verzog die Familie Frank nach München, da der Vater seit November 1909 eine Intendantur des dortigen I. A. K. bekam. Frank kam aus einem überwiegend protestantischen Elternhaus. In München besuchte Frank zunächst die Volksschule, allerdings wurde sein Vater im Juni 1913 als Divisionsintendant zur 4. Division nach Würzburg versetzt. In dieser Funktion zog der Vater auch 1914 in den 1. Weltkrieg. 1916 wechselte die Familie Frank erneut den Wohnsitz, sie zog erneut nach München. Walter Frank besuchte hier ein humanistisches Gymnasium. Nur sechs Jahre später zog die Familie erneut nach Nürnberg, wo Frank 1923 am Melanchthon-Gymnasium das Abitur ablegte.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Nationalismus und Demokratie in Frankreich der dritten Republik, 1933
  • Händler und Soldaten, 1933
  • Franz Ritter von Epp – Der Weg eines deutschen Soldaten, 1934
  • Zur Geschichte des Nationalsozialismus, 1934
  • Kämpfende Wissenschaft, Hamburg 1934
  • Zukunft und Nation, 1935
  • Deutsche Wissenschaft und Judenfrage, 1936
  • Historie und Leben, 1937
  • Geist und Macht, 1938
  • Apostata. Maximilian Harden und das wilhelminische Deutschland, 1938
  • Christoph Steding, ein Lebensbild, 1938
  • 96-book.png PDF Adolf Hitler, Vollender des Reichs, 1944

Verweise

Fußnoten

  1. Walter Frank, Fürth Wiki