Reichskolonial-Ehrenmal
Das Reichskolonial-Ehrendenkmal oder einfach Kolonialdenkmal ist das zentrale deutsche Kolonialdenkmal in Bremen in der Form eines Elefanten aus Backstein. Es wurde 1931 errichtet und am 6. Juli des Jahres 1932 eingeweiht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 1908 wurde in Berlin ein Kolonialkriegerdenkmal geplant, das den auf außereuropäischem Boden gefallenen Deutschen gewidmet werden sollte. Der Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow setzte sich für dieses Projekt ein, das auf Beschluß des Reichstages genehmigt wurde.
Wettbewerb
1913 wurde der Wettbewerb für dieses Objekt ausgeschrieben, den der Bildhauer Fritz Behn mit der Darstellung eines afrikanischen Elefanten gewann. Der Entwurf wurde jedoch abgelehnt. Kaiser Wilhelm II. schrieb im Juni 1914 einen neuen Wettbewerb aus, der jedoch bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges verschoben und nicht mehr realisiert wurde.
Reichskolonialehrendenkmal
Das zehn Meter hohe, aus dunkelroten Oldenburger Klinkern gemauerte Monument in der Form eines Elefanten wurde 1932 nach einem Entwurf des Bildhauers Fritz Behn durch den Architekten Otto Blendermann errichtet.
Die figürliche Darstellung des Elefanten geht in ein zwölfeckiges Sockelstück über und ruht auf einer weiteren, 15 mal 11,20 m großen und 1,50 m hohen Sockelstufe. Das Monument ist mit den beiden Sockeln vom Boden aus 10 Meter hoch.
An den Längsseiten des Unterbaus (Krypta) befanden sich jeweils drei Fenster zur Beleuchtung des halbunterirdisch liegenden Gewölberaums, den man an der Kopfseite des Elefanten über sechs Stufen und ein bronzenes Tor betreten konnte. In dem Weiheraum befand sich auf einem steinernen Tisch ein Buch, in dem die 1.490 Namen der im Ersten Weltkrieg in den deutschen Kolonien gefallenen Soldaten verzeichnet waren. Die geehrten Toten lagen, in dieser symbolischen Darstellung des Ehrenmals, unter afrikanischem Boden.
Vor 1945 konnte man über der Tür zur Krypta die in Terrakottatafeln gebrannte Inschrift Unseren Kolonien lesen, und an den Seiten des Denkmals erinnerten ebenfalls in Terrakottatafeln die Namen der deutschen Kolonien in Afrika (Deutsch-Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Togo, Deutsch-Südwestafrika) sowie die Namen der Kolonien im Pazifik, Deutsch-Neuguinea und Deutsch-Samoa, an das deutsche koloniale Aufbauwerk. Auf der Rückseite des Monumentsockels befanden sich zwei Portraitmedaillons mit Bildnissen des Bremer Kaufmanns Franz Adolf Lüderitz und des Generals der Infanterie Paul von Lettow-Vorbeck.
Schändung 1989
Am 19. September 1989 wurde das Ehrenmal von den germanophoben politischen Kräften Bremens in krankem Wüten gegen die Vergangenheit und ohne Befragung des deutschen Volkes, des Souveräns, geschändet. So ist es derzeit für Zwecke der Kollektivschuld umfunktioniert.
Nelson Mandela
Zu Ehren eines südafrikanischen Terroristen erhielt am 18. Juli 2014 der Park nahe dem Hauptbahnhof Bremen und rund um das Kolonialdenkmal den Namen „Nelson-Mandela-Park“.