Reim

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Als Reim (mhd. rīm[1]) wird in der Verslehre seit dem 18. Jahrhundert eine lautliche Übereinstimmung bezeichnet, d. h. gleich klingende Silben (meist im Auslaut, seltener im Anlaut) verschiedener Wörter besonders am Ausgang, auch in der Mitte von zwei oder mehreren Verszeilen. Zudem wird der Begriff auch ganz allgemein als Bezeichnung verwendet für jedes kleine Gedicht mit gereimten Versen.

Man unterscheidet u.a. zwischem dem stumpfen oder männlichen Reim, bei dem der Gleichklang nur auf der letzten Silbe (z. B. H-alt / k-alt), und dem klingenden oder weiblichen Reim, bei dem der Gleichklang auf zwei Silben (z. B. l-eben / g-eben) liegt.

Geschichte

Der Reim, als Bindemittel der Verse, war in der europäischen Antike noch nicht gebräuchlich, im Gegenteil vermieden ihn die alten Dichter als einen Übelstand; wenn er sich bei ihnen (am Ende von Hemistichien) findet, so ist er zufällig und dem Dichter unbeabsichtigt enschlüpft. Höchstens bei römischen Verskünstlern, wie bei Ovid, darf man einen absichtlichen Reim annehmen, wo er aber mehr Spielerei ist. Auch die Barden verwendeten ihn nicht. Der bewusst gesetzte Reim findet sich erst in der christlich-lateinischen Poesie, wo er im 4. Jahrhundert n. d. Z. von zwei Kirchenvätern, nämlich Ambrosius von Mailand[2] und Prudentius, und anderen christlich-lateinischen Dichtern (z. B. Sedulius) eingeführt wird. Von dort fand er dann Eingang in die romanischen und germanischen Sprachen (erstes deutsches Reimgedicht im „Evangelienbuch“ [zwischen 863 und 871] Otfrid von Weißenburgs). Seit dem 17. Jahrhundert kamen dann dementsprechend auch Reimlexika auf, d. h. Zusammenstellungen der in einem Sprachschatz enthaltenen Reimendungen. Mit der Aufnahme des Reims in engster Beziehung steht, ebenfalls aus der christlich-lateinischen Dichtung her, die Aufnahme der Strophe, die ihrerseits wieder mit der Entwicklung der (Mönchs-)Gesänge in dieser Periode zusammenhängt.

Verweise

Fußnoten

  1. Von altfranzösisch rime, aus dem Germanischen, vgl. althochdeutsch rīm „Reihe(nfolge)“
  2. Zum Beispiel in der Hymne Chorus novae Hierusalem, Novam meli dulcedinem, Promat colens cum sobriis, Paschale festum gaudiis etc.