Witthoeft-Emden, Robert

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Konteradmiral Robert Witthoeft-Emden

Robert Witthoeft, seit 1933 Witthoeft-Emden (ggf. ursprünglich Witthöft; Lebensrune.png 29. August 1886 in Marienwerder; Todesrune.png 4. Dezember 1960 in Hamburg), war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Vizeadmiral im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Leichter Kreuzer „Königsberg“ (hier inzwischen bei der Kriegsmarine), kommandiert vom 24. Juni 1929 bis 26. September 1930 von Fregattenkapitän Witthoeft.
Unsere Emden - Erlebnisse auf den Kaperfahrten 1914 von Robert Witthoeft.jpg
Unsere Emden - Kaperfahrten im Indischen Ozean von Robert Witthoeft.jpg

Robert Witthoeft trat am 6. April 1904 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein (Crew 04). Nach seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung wurde Witthoeft ab September 1907 als Kompanieoffizier, Wachoffizier und schließlich als Kommandant von Torpedobooten eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde Witthoeftzur Verfügung der II. Marineinspektion gestellt. Anschließend begab er sich vom 15. Oktober bis zum 23. November 1912 von Genua aus auf den NDL-Dampfern „Prinzess Alice“ und „Mei Lee“ nach Shanghai. Ab dem 24. November 1912 tat er dann Dienst als Wachoffizier auf dem zum Ostasiengeschwader gehörenden Kanonenboot SMS „Iltis“ und wechselte am 30. Mai 1913 als Wach- und Torpedooffizier auf den Kleinen Kreuzer SMS „Emden“. Hierbei löste er Lothar von Arnauld de la Perière ab. In dieser Dienststellung erlebte er dann auch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und führte mit dem Schiff Kreuzerkrieg im Indischen Ozean.

Beim Seegefecht bei den Kokosinseln wurde er als Gefechtswachoffizier (Gefechts-WO; Madras, Penang und Kokosinseln) und Torpedo-Offizier (TO) am Kinn durch Splitter verwundet. Nach der Strandung des Schiffs geriet er vom 10. November 1914 bis 6. Dezember 1919 in britische Kriegsgefangenschaft.

„Am Nachmittag beschoss die SYDNEY erneut das Wrack der EMDEN. Prinz von Hohenzollern befand sich zu der Zeit auf der bereits zerschossenen Brücke, oberhalb des Kommandoturmes, die er daraufhin eiligst verließ. Kaum hatte er das Deck erreicht, als durch einen Granateinschlag ein Heizer in seiner unmittelbaren Nähe getötet wurde. Von Müller erlaubte seinen Leuten daraufhin, über Bord zu springen, um die Insel schwimmend zu erreichen. Auch der II TO versuchte mit Hilfe einer Planke die Brandung zu überwinden. Er schaffte es nicht und als sich weitere Männer an seine ‚Rettungsinsel‘ klammerten, schwamm er zur EMDEN zurück. Den restlichen Tag über half er mit, die Verwundeten zu versorgen und die immer wieder ausbrechenden Brände zu löschen. Am folgenden Tag verließ Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen, zusammen mit dem TO Witthoeft sowie den Ingenieuren Ellerbroek, Andresen und Haahs das Wrack der EMDEN mit dem vorletzten Boot.“[1]
Unsere Emden - Erlebnisse auf den Kaperfahrten 1914 Robert Witthoeft.jpg

Weitere Dienststellen (Reichsmarine)

  • Flottenabteilung (A II), Admiralität bzw. Marineleitung (24. Januar 1920 bis 6. Februar 1921)
  • Kommandeur II. Abteilung, Schiffsstammdivision Nordsee, Landstreitkräfte der Nordsee (28. Februar 1921 bis 28. Februar 1922)
  • Kommandeur I. Abteilung, Schiffsstammdivision Nordsee, Landstreitkräfte der Nordsee (1. März 1922 bis 10. November 1922)
  • Erster Offizier Kleiner Kreuzer ARCONA, Seestreitkräfte Nordsee (11. November 1922 bis 30. November 1923)
  • Erster Offizier Kleiner Kreuzer AMAZONE, Leichte Seestreitkräfte Nordsee (1. Dezember 1923 bis 14 September 1924)
  • Stabsoffizier an der Marineschule Flensburg-Mürwik (18 September 1924 bis 27 September 1926)
  • Leiter Aufstellungsstab Marineschule Friedrichsort (28. September 1926 bis 31. Oktober 1926)
  • Kommandeur Marineschule Friedrichsort, Kiel, Inspektion des Bildungswesens (1. November 1926 bis 23. Juni 1929)
  • Kommandant Leichter Kreuzer KÖNIGSBERG, Flaggschiff Befehlshaber der Ostsee (4. Juli bis 2. September 1929 noch kommissarisch; Kommandant 3. September 1929 bis 26. September 1930)
  • Kommandant Leichter Kreuzer EMDEN (Emden III), Inspektion des Bildungswesens (11. Oktober 1930 bis 21. März 1932)
    • 4. Auslandsreise (Offizieranwärter der Crew 1930)

Drittes Reich

Vom 9. November 1933 bis zum 11. Dezember 1941 diente Witthoeft-Emden dann als Marineattaché in der Deutschen Botschaft in Washington D.C. Er gehörte am 9. Oktober 1936 an der Seite des Botschafters Hans Luther zu den Passagieren des renommierten „Millionärsflugs“ des Luftschiffes „Hindenburg“, als 72 einflußreiche VS-Amerikaner (Militärs, Medienvertreter, aber vor allem reiche Wirtschaftsführer) zu einem zehneinhalbstündigen Luxusfahrt über Neuengland aufbrachen, um Investitionen für den deutsch-amerikanischen Zeppelindienst zu fördern. Zu den hochrangigen Teilnehmern gehörten u. a. Eddie Rickenbacker (Chef Eastern Air Lines), Winthrop W. Aldrich (Vorstandsvorsitzender der Chase National Bank), Paul W. Litchfield (Präsident Goodyear), Richard Southgate (Protokollchef der VSA) und Nelson Rockefeller (Enkelsohn von John D. Rockefeller, spätere Gouverneur von Neu York und Vizepräsident der VSA.[2]

Nach dem Kriegseintritt der VSA am 11. Dezember 1941 wurde Witthoeft-Emden am 12. Dezember 1941 interniert und am 5. Mai 1942, wie andere Angehörige des Diplomatenkorps, ausgewiesen. Von 10. November 1942 bis 28. Februar 1943 war er als Nachfolger von Hellmuth Heye „Admiral Schwarzes Meer“ und bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 31. Mai 1943 zur Verfügung (z. V.) des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine.

Namenszusatz „Emden“

Am 13. Juli 1933 wurde Witthoeft aufgrund der Verfügung des Preußischen Ministers des Innern in Übereinstimmung mit dem Reichswehrminister auf eigenen Antrag hin der Namenszusatz „Emden“ verliehen. Fortan wurde er, wie auch die anderen Überlebenden der „Emden I“, insofern sie dies wünschten, bei allen Kommandos und in sämtlichen Ranglisten unter dem Namen „Robert Witthoeft-Emden“ geführt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Unsere „Emden“ – Erlebnisse auf den Kaperfahrten 1914, Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1926
  • Unsere Emden – Kaperfahrten im Indischen Ozean, Verlag Ernst Steiniger, Berlin 1938 (Neubearbeitung)

Verweise

Fußnoten