Heye, Hellmuth
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Hellmuth Guido Alexander Heye ( 9. August 1895 in Beckingen; 10. November 1970 in Mittelheim) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Vizeadmiral im Zweiten Weltkrieg sowie Politiker der CDU und Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
ritterkreuztraeger.info
- „Hellmuth Heye kam 1914 zur Kaiserlichen Marine [Anm.: Crew 14] und erfuhr eine gediegene Ausbildung. In der Zwischenkriegszeit war er in verschiedenen Dienststellungen tätig und von April 1939 bis September 1940 Kommandant des Schweren Kreuzers ‚Admiral Hipper‘. Für die Führung dieses Schiffes während der Besetzung Norwegens und auf weiteren Fahrten im Nordmeer erhielt Heye am 18. Jänner 1941 das Ritterkreuz verliehen. Nach seinem Bordkommando war Heye in hohen Stabs- und Kommandostellen tätig, u. a. bis November 1942 als Admiral ‚Schwarzes Meer‘ [Anm.: Sein Nachfolger wurde Robert Witthoeft-Emden] und von April 1944 bis Kriegsende als Admiral der Kleinkampfverbände. Im Dezember 1946 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen und wurde bei Gründung der Bundeswehr Wehrbeauftragter der Bundesregierung für die CDU.“[1]
Munzinger
- „Hellmuth Heye wurde am 9. Aug. 1895 in Beckingen/Saar als Sohn des einstigen Chefs der Heeresleitung, Generaloberst Wilhelm Heye (gest. 11.3.1947), geboren. Er besuchte humanistische Gymnasien in Glogau, Metz und Berlin. Nach dem Abitur (1914) wurde H. Seeoffizier und war bei Ende des ersten Weltkriegs Kommandant eines Schulschiffs. In der Reichsmarine war H. im Admiralstab (Seekriegsgeschichtliche Abteilung), dem Reichswehrministerium und als Torpedoboots-Halbflottillen- und Flottillenchef tätig. Von 1934-1939 gehörte H. der Operationsabteilung des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM) an[2] und wurde im April 1939 Kommandant des schweren Kreuzers Admiral Hipper, den er auch während des Norwegenfeldzuges befehligte. Von Sept. 1940 bis April 1944 wirkte H. als Chef des Stabes beim Befehlshaber Sicherung West, beim Marinegruppenkommando Süd und Marinegruppenkommando Nord (Ritterkreuz des EK 1941). Im Aug. 1944 wurde H. zum Vizeadmiral befördert und zum Admiral der Kleinkampfverbände ernannt. Als solcher hatte H. neue Kampfmethoden (Einmanntorpedos, Kampfschwimmer usw.) zu entwickeln […]“[3]
Familie
Hellmuth war Sohn des späteren Chefs der Heeresleitung, Generaloberst Wilhelm Heye, und ein Großneffe des Admirals Guido Karcher. Leutnant zur See Heye heiratete am 14. Juni 1919 in Berlin seine Verlobte Luise „Isy“ Eugenie Johanna Charlotte Etienne (1896–1971), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:
- Ingeborg Elisabeth Heye (Mutter von vier Kindern)
- Friedrich Wilhelm Günther Heye (1921–1988; Vater von sechs Kindern))
- Bodo Heye (1928–1946)
Beförderungen
- Seekadett (1. Apr 1914)
- Fähnrich zur See (23. Dez 1914)
- Leutnant zur See (13. Jul 1916)
- Oberleutnant zur See (28. Sep 1920)
- Kapitänleutnant (1. Apr 1926)
- Korvettenkapitän (1. Jul 1933)
- Fregattenkapitän (1. Feb 1937)
- Kapitän zur See (1. Jan 1939)
- Konteradmiral (1. Sep 1942)
- Vizeadmiral (1. Aug 1944)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[4]
- Oldenburgisches Friedrich-August-Kreuz II. Klasse am 14. Februar 1918[4]
- Baltenkreuz
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1918)[4] am 20.11.1926
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- I. Klasse am 11.2.1939
- Komturkreuz des Ordens der Krone von Italien am 13. Dezember 1937[4] (nach anderen Quellen am 2. August 1938)
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 22. Mai 1939[4]
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes am 26. Oktober 1939[4]
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II: 23.2.1940
- Spange zum EK I: 14.4.1940
- Königlich Spanisches Marine-Verdienstkreuz, III. Klasse in Weiß am 6. Mai 1940[4]
- nach anderen Quellen am 20. August 1939
- Flotten-Kriegsabzeichen am 16. Februar 1942[4]
- Offizierskreuz des Ordens der Krone von Rumänien (Seeoffizier) für militärische Tugend am 15. Januar 1943[4]
- Grossoffizierkreuz des italienischen Ordens vom Römischen Adler mit Schwertern am 24. August 1943[4]
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 18. Januar 1941[4] als Kapitän zur See und Kommandant des Schweren Kreuzers „Admiral Hipper“
Veröffentlichungen
- Möglichkeiten einer Seekriegsführung gegen England und die sich daraus ergebenden Forderungen für die strategische Zielsetzung und den Aufbau der Kriegsmarine, Marine-Denkschrift, 1938
- mit Heinrich Dräger und Franz Sackmann, Probleme der Verteidigung der Bundesrepublik - Ihre Betrachtung unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und technischer Belange., Mittler-Verlag, 1959
- mit Heinrich Dräger und Franz Sackmann, Der Grundschutz, Mittler-Verlag, 1962, ISBN B0000BHIXA
- mit Hans Steinmetz und Julius Poeverlein, Menschenbeurteilung und Menschenbehandlung im öffentlichen Dienst, Lutzeyer-Verlag, 1963, ISBN: B0000BJEL2
- Der Bürger in Uniform. Die Neue Gesellschaft, 10. Jahrgang 1963, Heft 6, Verlag Neue Gesellschaft, Bielefeld 1963
Verweise
- Vizeadmiral Hellmuth Heye, Militärwerdegang (englischsprachig)
- Hellmuth Heye – Admiral, Schriftsteller, Wehrbeauftragter
Fußnoten
Kategorien:
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- Vizeadmiral (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ordens der Krone von Italien (Komtur)
- Träger des Ordens der Krone von Rumänien (Offizier)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Militärperson (Deutscher Seeverband 1945–1956)
- CDU-Mitglied
- Bundestagsabgeordneter (Niedersachsen)